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Was hätte man aus diesem Holz und den ganzen Bolzen inkl. Muttern und Unterlegscheiben nicht alles Schönes bauen können... oder man hätte das Material einfach klein hacken und verheizen können... aber nein, die Motormühle brauchte ja uuunbedingt ein Flügelkreuz - und das Ganze wird dann zu allem Überfluss noch offiziell als "außerschulischer Lernort" geadelt
Das kann ich gut verstehen, dass du den Neubau von einer Atrappenkappe mit Flügeln bei einer Motormühle kritisierst. Generell haben sie aber bei der Restaurierung den Zustand nur insofern verändert, als dass sie wieder Flügel angebaut haben. Auf der Homepage der Mühle gibt es ein Foto von 1980, da ist der Wellkopf am Turm der Motor-/Windmühle genau zu erkennen. Dass Flügel angebracht wurden, ist natürlich - mal wieder - eine optische Verschönerung und Verunklärung, dieses merkwürdige zahnlose Rad ("Patent Frille") dürfte es aber demnach schon vorher gegeben haben. Hier der Link: http://www.saendkers-muehle.de/ (unter historische Fotos) findet ihr das Bild.
Sorry Jochen, ich sehe in der von Dir genannten Rubrik kein historisches Foto eines zahnlosen Bremsrades. Warum hätte man das in einer Zeit, wo man noch wusste, was eine Mühle ist, tun sollen? Bremsrad als große Riemenscheibe. Oder meinst Du, das war wie in England, wo z.T. ein separates Bremsrad vor dem Kammrad sitzt und man jetzt nur der besseren Erklärung wegen das Kammrad ausgebaut??
Flügel an dieser Motormühle sind denkmalpflegerisch kontraproduktiv und hätten nie und nimmer bewilligt werden dürfen, sofern Denkmalpflege in diesem Land auch nur irgend einen Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit stellt! Wie gesagt - Butzenscheiben an Bauhaus-Häusern und Holzspeichenräder am Porsche 911...
Zitat von Mehltheuerwas ist ein Ölanlasser beim E-Motor?
Vermutlich ein Regelwiderstand im Ölbad ... so mit Handrad obenauf. Gibts bei uns auch ... zum Anlassen von unserem 18,4 kW-Schleifringläufer. Leider kein Foto zur Hand.
Ohne den "Ölanlasser" würde beim Starten der Haupttreibriemen runterfliegen.
Man sieht aber den Wellkopf auf dem einen Bild von 1980. Also muss es eine Flügelwelle gegeben haben, wenn wir nicht davon ausgehen, das der Wellkopf schweben konnte. Außerdem sieht die Welle auf deinem Foto älter aus als das Kamm-/Bremsrad. Jetzt spekuliere ich mal, dass in der Kappe das alte Kammrad auch nach der Umrüstung auf Motorantrieb erhalten geblieben ist, aber eben die Zähne gezogen wurden, weil auch kein König mehr da ist. Die Müllerfamilie scheint auch dazu - wie es ja auch auf der Homepage heißt - die Flügel erhalten zu haben, auch als diese schon längst funktionslos waren.
Mir ist das schon klar, dass eine Motormühle keine Flügel braucht (auch nicht die Mindener Exemplare), ebenso wie in die Bauhaus-Meisterhäuser keine Butzenscheiben gehören, aber hier liegt der Fall wohl etwas anders (als hätte Gropius irgendeine alte und bedeutungsgeladene Butzenscheibe in das Bauhaus übernommen, die dann auch hätte rekonstruiert werden müssen, weil sie zum Gesamtkunstwerk gehörte )...Sprich: Vor der Restaurierung waren (offenbar bis zum Artilleriebeschuss 1945) Flügel angebracht, dann können sie aus denkmalpflegerischen Gründen auch bei der Restaurierung wieder angebracht werden, auch wenn es didaktisch nicht immer sinnvoll ist. Dennoch gebe ich ja zu, dass es den jetzt präsentierten Zustand eigentlich nie gegeben hat (Flügel 1945 zerschossen, Anbau erst von 1954)...
Ölanlasser - Klaus hat recht. Früher gab es auch Ölschütze zum Schalten größerer Leistung. (Ein Schütz ist ein elektromagnet. betätigter Schalter) Das Ölbad verhindert eine örtl. Überhitzung.