In der Kurzflügelmühle,
steht ein Askania-Sichter in der Ecke...
Wurde von dem Mühlenverein mal aus einer
anderen Mühle gerettet.
Hersteller ist unbekannt, ebenso Baujahr...
Vielleicht weiß hier jemand noch was dazu...
Kann man-jetzt mal theorethisch- so eine
Maschine mit Windkraft betreiben?

Wünsche allerseits einen schönen Sonntag

PS: Der Sichter ist in der Mühle kopfüber abgestellt!!

Das ist DIE klassische Windmühlenmaschine. In gewissen Grenzen ist das Ding tolerant gegenüber Drehzahlschwankungen. Wenns doch nen Problem ist, hilft nen kleiner Einzelantrieb.

Sollte es lt. Aufschrift tatsächlich ein echter "Askania" sein, so dürfte Fa. Hecht in Radegast Urheber sein. Erste Maschine um 1903 in der Wassermühle Worin östlich von Berlin im Einsatz.


Gruß und Gz!

Problem: Es gibt keine Aufschrift und keiner weiß genau wo der
Sichter in den 1980ern herkam. Zur Motormühle gehört der nicht.
Der war einfach irgendwann da...

Naja, wo ist dann das Problem?

Zitat von ultratrieur

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Das ist DIE klassische Windmühlenmaschine.

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Stimmt! Lässt sich bei Jürgen Wolf in der BWM Bln-Marzahn als blitzsauberer Eigenbau bewundern, zumal richtig in Betrieb.

Wenn der Lechtinger Askania mal wieder 'ne sinnvolle Verwendung finden sollte, wärs ja prima. Falls nicht in Betrieb, dann könnte man ihn ordentlich sauber machen und der Öffentlichkeit "präsentieren" als wichtige Müllereimaschine im (früheren) Mahlprozess.

Allerdings weiß ich ja nicht, ob sowas in Lechtingen überhaupt eine Rolle spielt bzw. gewünscht wäre. Anhand des Fotos habe ich nämlich nicht den Eindruck, dass die Mühle das liebste Kind (des Vereins und seiner Mitglieder) sein könnte. Zumindest nicht hinsichtlich Ordnung und Sauberkeit. Man könnte meinen, dass die Mühle einen Dornröschenschlaf hält und seit mind. 30 Jahren nicht betreten wurde.
Na ja, dafür blitzen wenigstens die neuen Busselnasen.

FJ wird schon gewusst haben, warum er das 2012er Müllertreffen mit einigermaßen fachkundigem Müllervolk nicht in der Kurzgeflügelten haben wollte. Ist doch klar: die Besucher stören sich kaum an solchen unmühligen Sachen wie dieser besch Bauerndrille - achtlos mal so neben einen Askania hingeschmissen.

Echten Mühlenfans dreht sich der Magen um beim Anblick solcher Sachen, und ich vermute jetzt mal ganz stark, dass sich in der Mühle bestimmt noch mehr solche vermeintlichen "Wichtigkeiten der Müllerei" entdecken lassen. Da kann man's ja sogar verstehen, wenn sich einer nicht freiwillig 'ne Laus in den Pelz setzen möchte, zumal FJ bei den letzten beiden Müllertreffen etliche Beispiele hat sehen können, dass es auch anders geht.

Nur so meine ehrliche Meinung, und wem die nicht gefällt oder nicht passt, der muss ja nichts drauf geben und klickt sich einfach und ganz schnell wieder raus.

Die Momü ist in den letzten Jahrzehnten
leider Rumpelkammer gewesen.
Mein Traum wäre ja den Sichter in der Wimü
aufzustellen, nach dem Mahlgang.
Die Momü möchten wir Stück für Stück
so herrichten, das ein
Leerlaufbetrieb möglich wäre...
Mit Filteruhr und Stuhl ist ein
Anfang gemacht, Transmissionen
und Grundreinigung werden folgen...

Also grundsätzlich sehe ich das ja ähnlich wie Klaus... aber irgendwie habe ich schon das Gefühl, dass da jetzt in L'tingen "neue Zeiten" angebrochen sind. Ich glaube, mit Paul und dem Sägemüller fährt der Zug in die richtige Richtung.

Und ob wir da nun als querulierendes Forenvolk willkommener sind als die unsägliche Mastputenministerin, ist mir ehrlich gesagt so schnurz wie der berühmte Sack Reis, der da vor ein paar Jahren in Nord-China umgefallen sein soll.



So, nun wieder zum Askania: Jürgens Maschine in Marzahn ist zwar Eigenbau, aber eigentlich eine alte Maschine, bei der sich nach und nach heraus gestellt hat, dass 95% Substanz so schrottig sind, dass erneuert werden muss.

Die Aufstellung oder besser Aufhängung direkt unter einem Gang war gang und gäbe. Wenn der Platz ausreicht, könnte man das in L'tingen ggf. auch so machen. Problem kann dann nur werden, dass der Gang dann nicht mehr weiß, wohin mit der Luft und anfängt, gehörig nach oben raus zu stauben. Abhilfe kann aber ein primitiver Kerzenfilter (einfach nen Schlauch nach oben weg) schaffen.

Andere Möglichkeit, die im Betrieb etwas komfortabler daher käme, wäre den Sichter nach oben zu nehmen und vom Gang aus über nen Elevator zu speisen. Die Sackerei könnte dann neben oder sogar über dem Gang passieren - Rückschütten käme dann ohne Sackaufzug aus.

Wenn Ihr dann den Sichter laufen habt, kommt als nächstes das Problem der Mischerei. Ne simple Kiste mit Schaufel tut's natürlich, ist aber bei ner Mahlpost von 500 kg schon echt sportlich . Eigentlich würde dazu so ein netter stehender Kegelschneckenmischer gehören... den kann man bestimmt noch irgendwo auftreiben.

Anderes Problem: der Antrieb. So'n Askania kannst Du nicht mal eben so 4 oder 5:1 vom Untereisen des Mahlgangs antreiben. Da gehört dann "richtiges" liegendes Zeug rein. Und das mal eben so vom Stirnrad abzunehmen ist schon ne größere Sache... obwohl natürlich nicht unmöglich.

Und welche Umdrehungszahl benötigt ein Askania denn überhaupt???


Glück Zu!
tannhäuser

Aus dem Bauch raus würde ich mal sagen, dass es nicht sehr viel unterhalb 350 U/min sein sollte. Irgendwann schlägt er nicht mehr, läuft voll und reibt nur noch auf den Sieben. Oberhalb von 450 bis 500 U/min kommt irgendwann der Bereich, wo die Maschine nicht nur sichtet, sondern auch mahlt bzw. als Auflöser und Entoleter arbeitet... . Je schneller, dest geringer natürlich auch die Siebstandzeiten.

Das mit dem Entoleter ist übrigens nicht nur ein Witz - ein paar Dörfer weiter hatte nen Kollege bis vor wenigen Jahren so einen Sichter mit 530 U/min tatsächlich als Mehlmotteneierzerstörer hinter der Mischerei bzw. vor der Verladung sitzen. Ach ja, auch dieser schöne Betrieb ist mitlerweile Geschichte , der letzte Innungsobermeister der Müllerinnung der Landkreise Cuxhaven und Stade fliegt auf seiner Wolke durch die Lande Hadeln, Wursten und Kehdingen...

War nicht oftmals vorm Askania ein Zylinder als Vorsieb zur Schonung der Gaze eingebaut?Kann mich nur noch schwach an Angaben meines Opas erinnern.


GLÜCK ZU !
tannhäuser

Naja, der klassische Askania besteht aus zwei übereinander in einem Gehäuse liegenden Sichtern, wovon der erste als Vorsichter mit Drahtgaze läuft. Das untere Abteil ist vielfach der Länge nach noch unterteilt damit man Gries oder Dunst separat abziehen kann.

Eher selten findet man Einzelgeräte, die einen echten separaten Vorsichter (Sechskanter) hatten. Sowas ist mir bisher nur ein mal begegnet und zwar in der BWM Wulfersdorf b. Beeskow (Droldner). Der Sichter ist jetzt in der BWM Cammer b. Belzig.

Der Original Askania Wurfsichter hat zwischen dem oberen und dem Unteren Abteil einen ca 5-6cm hohen und über die ganze Länge gehenden Schlitz der von innen mit meist Baumwolle oder Leinen bespannt ist, der dient zusätzlich zu den Türen dem Luftdruckabbau, alle anderen Wursichter haben das nicht.