Einige Bereiche des Forums erfordern eine Mitgliedschaft (Anmeldung/Registrierung). Neue Mitglieder stellen sich bitte im Mitgliederbereich vor. Für den Inhalt eines Beitrags trägt der Autor die juristische Verantwortung, nicht der Forenbetreiber.
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Auf dem seinerzeitigen Truppenübungsplatz "Sennelager" bei Paderborn haben die deutschen Wehrmachtssoldaten das Zielen und Schießen auf eine Windmühle geübt.
Zitat von AskopAuf dem seinerzeitigen Truppenübungsplatz "Sennelager" bei Paderborn haben die deutschen Wehrmachtssoldaten das Zielen und Schießen auf eine Windmühle geübt.
Halt! Diese Debatte geht hier gerade in die ganz falsche Richtung. Ich hole also mal weit aus: Der rieseige Truppenübungsplatz Senne hat ein sehr homogenes Landschaftsbild. Im wesentlichen ist er flach. Die Nutzung durch das Militär machte es notwendig, die Senne mit Orientierungspunkten zu versehen bzw. Beobachtungsbunker und Beobachtungstürme für den manöverbetrieb zu errichten. Zumeist kombinierte man diese beiden Funktionen miteinander. Unter anderem fanden sich auf dem Truppenübungsplatz: Czettriz-Mühle, Albedyll-Turm bzw. "Kalkofen", Bauernhof "Diebeshof", Diebesturm, Feldscheune, Forsthaus Mästeberge, Gärtnerei, Grimke-Mühle, Gynz-Mühle, Gynz-Turm, Haustenturm, Haustenbecker Turm, Heidebahnhof, Heidehof, Jägermühle, Jagdhütte, Kapelle mit Friedhof, Kottmans Hof, Ruine Habichtswald, Tankstelle Leuna, Taubenturm, Winning-Mühle, Ziegelei, und noch einige mehr. Alle diese Bauten dienten niemals der Funktion, die ihr Name vorgibt. An der Tankstelle floß kein Benzin, am Heidebahnhof hielt nie ein Zug, und in den Mühlen lief nie ein Mahlgang. Es handelte sich durchweg um kostengünstig erstellte Attrappen. Die Mühlen waren durchweg als Holländer-Windmühlen ausgeführt. Die Flügelkreuze waren durchweg falsch konstruiert und nicht drehfähig. Auch alle anderen architektonsichen Details sind bzw. waren eher von Gartenwindmühlen als von funktionierenden Holländerwindmühlen übernommen. Alle diese Gebäude dienten nur als Geländemarkierung bzw. Unterkunfts- und Aussichtsturm. Oft standen sie als Aufbau auf einem Beobachtungsbunker. Bis auf die sogenannte Laterne, den Heidebahnhof und die Winningmühle sind sie heute alle verschwunden, da der moderne Gefechtsbetrieb sie nicht mehr benötigt. Nicht zu leugnen ist allerdings, da die Gebäude auch schon einmal "aus Jux" vo Soldaten beschossen wurden. Wer sich dafür interessiert: Viele Bilder, auch der Mühlenattrappen, gibt es hier: Pisczek, Uwe (Hrsg.): Truppenübungsplatz Senne. Zeitzeuge einer hundertjährigen Militärgeschichte. Paderborn: Bonifatius-Verlag, 2. Aufl. 1992, S. 431 - 466 behandeln die Bauwerke.
Das von Klaus gefundene Bild zeigt die "Winning-Mühle" in der Nähe des "Heidebahnhofes." Die auf dem Bild zu sehende Mühlenattrappe wurde schon 1941 durch Blitschlag zerstört und 1943 durch die heute noch stehende und recht bekannte "Mühle" ersetzt. So sieht sie heute aus: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/22360590