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Ich hab mal gründlich die Küstenregionen abgesucht und zusätzlich durch Recherche weitere interessante Gezeitenmühlen gefunden. Zu sehen sind sie alle hier:
Von den meisten fehlt noch ein Foto für das google Projekt, aber bei einigen sieht man Bilder von Panoramio. In England scheinen noch einige funktionsfähig zu sein, bei den meisten anderen ist das fraglich. Hier mal Koordinaten von 2 besonders schönen in Frankreich:
Moulin du Birlot: 48.847305 -3.010007
47.596698 -2.804995
Leider sind die beiden besonders schwer zu erreichen, weil sie sich auf vorgelagerten Inseln befinden.
Wenn man sich die Geografie der Region anschaut, dann können das eigentlich nicht die einzigen deutschen Gezeitenmühlen an den Nebenflüssen von Elbe und Weser gewesen sein. Die Frage ist natürlich, wann genau von einer echten Gezeitenmühle die Rede sein kann. Im Zweifelsfall dürfte es eine Menge Mühlen gegeben haben, die durch den Gezeiteneinfluss erheblichen Beschränkungen im Betrieb unterlegen haben. Ständig schwankende Wasserstände und damit Gefälle, Wassermengen und sogar Änderungen der Fließrichtung sind im Vergleich zum normalen kontinuierlichen Wassermühlenbetrieb keine reine Freude.
Wie ist denn die genaue Definition einer Gezeitenmühle? Soviel ich weiß, ist doch damit gemeint, daß während der Flut ein Wasserreservoir gefüllt wird, aus dem bei Ebbe dann die Mühle angetrieben wird. Unter einer reinen Behinderung durch Flut verstehe ich, daß das Unterwasser so ansteigt, daß kein vernünftiger Ablauf gewährleistet ist, die Flut aber nicht so hoch steigt, um ein Reservoir zu füllen.
Sind die Koordinaten in Stade genau auf dem Mühlengebäude? Zumindest in google sehe ich an der Stelle keinen Wasserlauf. Hast Du noch ein paar Infos zu den Mühlen, was heute noch da ist, Rad, Turbine, Technik etc.? Und waren das richtige Gezeitenmühlen? Ich möchte da ungern falsche Infos in die Tabelle eintragen.
Zitat von AnsgarIn England scheinen noch einige funktionsfähig zu sein
Siehe hier:
Zitat von Wikipediam Vereinigten Königreich gibt es noch vier erhaltene Gezeitenmühlen:
die "Carew Tidal Mill" in Wales, heute ein Museum in Woodbridge nahe Ipswich in Totten- bzw. Southampton am Fluss Lea im Osten Londons
Die Gezeitenmühle von Woodbridge im Mündungsgebiet des Deben geht auf die Zeit um 1170 zurück und wurde 1792 wieder aufgebaut. Sie ist in städtischem Besitz und öffentlich zugänglich. Nur die "Eling Tide Mill" in Totton/Southampton arbeitet heute noch. Diese Mühle wurde erstmalig 1086 urkundlich erwähnt; der heutige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Flutmühle landeinwärts am Lea River liegt mitten im Londoner Industriegebiet "Bromley-by-Bow".
Zitat von Ansgar2 besonders schöne in Frankreich ... Leider sind die beiden besonders schwer zu erreichen, weil sie sich auf vorgelagerten Inseln befinden.
Da fragt man sich natürlich, warum man ausgerechnet dort je eine Mühle gebaut hat.
Zitat von KlausDa fragt man sich natürlich, warum man ausgerechnet dort je eine Mühle gebaut hat.
Vermutlich weil es bewohnte Inseln waren und weil die Bewohner Bock auf Brot hatten. Gezeitenmühlen werden es deswegen geworden sein weil auf der jeweils recht geringen Fläche nur wenig Niederschlag zu erwarten war, was naturgemäß die Größe von möglichen Bächen zum Antrieb einer Mühle stark eingeschränkt hätte.
Wind hätte es wohl im Überfluss gegeben - allerdings wahrscheinlich so viel davon, dass Windmüllern dort auch nicht die reine Freude gewesen wäre...
Poggenmühle in Hamburg diese wurde durch das Flutwasser angetrieben, es wurde extra eine Schleuse am Oberhafen angelegt, um das Flutwasser einströmen zu lassen. Ehemaliger Standort ist, die Strasse Poggenmühle, Poggenmühlenbrücke. 1555 erbaut 1865 abgebrochen
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Reichte der Gezeitenstrom seinerzeit eigentlich auch bis in die Bille hinein? Dann wäre die Bergedorfer Wassermühle ja ebenfalls eine Gezeitenmühle (gewesen)...
Nachgereichter Kommentar: Ja, bis zum Bau der Krapphofschleuse 1929 war der Flusslauf oberhalb, zumindest bis zum Mühlenwehr tidenabhängig: http://de.wikipedia.org/wiki/Krapphofschleuse und http://de.wikipedia.org/wiki/Schleusengraben . Fragt sich nun nur noch, ob der Tidenhub ausreichte, um den Stauteich vor der Mühle zu füllen... naja - dazu müssen hier wohl die Bergedorfer Lokalspezis was sagen.