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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 1.137 mal aufgerufen
 Presseschau
ultratrieur



Beiträge: 2.209

19.12.2010 19:58
Düppler Mühle (Magdeburg) vielleicht doch nicht vor dem "aus"? Zitat · Antworten

Auch die "Volksstimme" kann echte Kalauer (Calauer?) und schreibt heute:

Zitat
Aufgeschobener Abriss verleiht Windmühlenfreunden "Flügel"
Diskussion um Düppler Mühle und mögliche Rettung des Olvenstedter Wahrzeichens

Magdeburgs einzige verbliebene Holländerwindmühle in Olvenstedt soll trotz erteilter Abrissgenehmigung vorerst weiter stehen bleiben. Das teilte eine in Gründung befindliche Bürgerinitiative für die Rettung der Düppler Mühle nach Gesprächen mit der Eigentümerin der Volksstimme mit. Die umstrittene Idee eines Kletterturms, den Stadträte forderten, hat dennoch kaum Chancen. Am 13. Januar soll auf einem Mühlenforum öffentlich diskutiert werden.

Neu-Olvenstedt. Jahrzehntelang wurde von verschiedenen Seiten mit schwankendem Enthusiasmus um den Erhalt der 1845 erbauten und inzwischen baufälligen Mühle gekämpft. Immerhin debattierten die Magdeburger über den schlechten Zustand des 1973 ausgebrannten Baudenkmals schon zu DDR-Zeiten in den 80er Jahren öffentlich, wie alte Zeitungsartikel belegen.

Ideen aus den späten 90ern, etwa Bistro und Biergarten auf dem kleinen Mühlberg zu etablieren, zerschlugen sich. Das Bauwerk verfiel weiter. Seit das Dach vor gut einem Jahr eingestürzt ist, steht die Mühle hinter Gittern, umgeben von einem Bauzaun.

Das Bekanntwerden einer Abrissgenehmigung hat der Diskussion um das alte Olven-stedter Wahrzeichen und seine mögliche Rettung nun neuen Auftrieb gegeben. Die Augen der Mühlenfreunde richteten sich zunächst auf die Stadt. Die allerdings will die Mühle nicht einmal geschenkt haben, wie Magdeburgs Finanzbeigeordneter Klaus Zimmermann klarmachte. Wie berichtet, fürchtet die klamme Kommune die Folgekosten. Der Beigeordnete reagierte mit seiner Absage auf einen interfraktionellen Ratsantrag.

Das Papier zielt neben der Übernahme durch die Stadt darauf ab, aus der Mühle einen Kletterturm zu machen und diesen in Trägerschaft des Vereins "Spielwagen" zu geben, der in unmittelbarer Nähe der Mühle Jugendklub und Bauspielplatz betreibt. Der Verein meldete sich zu dem historischen Bauwerk derweil auf recht neumodische Weise zu Wort: "Abriss oder Kletterturm – die Zukunft der Ruine der Düppler Mühle ist Thema im Jugendhilfeausschuss ... der Spielwagen e.V. will Letzteres!", ließ der Verein über den Kurznachrichtendienst "Twitter" via Internet die Öffentlichkeit dieser Tage wissen.

OB Trümper: "Nicht die geringsten Ambitionen"
Oberbürgermeister Lutz Trümper sprang unterdessen seinem "Finanzminister" zur Seite. Der OB sagte dazu in einem Jahresendinterview des Offenen Kanals Magdeburg vor laufender Fernsehkamera: "Man kann nicht jedes ältere Gebäude, jedes Denkmal übernehmen und sagen, wir machen da was draus, weil auch der Betrieb wieder Geld kostet. Ich habe nicht die geringsten Ambitionen, das zu übernehmen und dafür das Geld auszugeben. Wir können uns das nicht leisten."

Die Idee des Kletterturms ist ohnehin umstritten. "Ein das Bauwerk zerstörender Kletterturm ist das Letzte, was uns zur Mühle einfallen sollte", meint etwa Bauingenieur Horst Rädke, der sich bereits in der Volksstimme zu der Idee äußerte. Der Magdeburger Torsten Pilz, Baufachmann und Sympathisant der im Aufbau befindlichen Mühlen-Initiative, hält einen Kletterturm nicht für machbar, finanziell wie baulich. "Es kann jetzt zuallererst ohnehin nur darum gehen zu retten, was noch zu retten ist", sagte Pilz auf Volksstimme-Anfrage.

Von einer Restaurierung der Mühle mag auch Stephan Westermann, Freier Stadtplaner, nicht träumen: "Das Geld hat sicher keiner", so Westermann, der bereits seit Jahren die Olvenstedter Stadtteilentwicklung im Auftrag der Kommune begleitet. Westermann sagte auf einem jüngeren Bürgerforum im Mühlenquartier: "Es wäre schön, wenn die historische Hülle gesichert werden könnte, weiter reicht meine Fantasie nicht."

"Vergeblicher Kampf gegen Windmühlen?"
Illusionen macht sich Rolf-Dieter Weske, Mitinitiator der Bürgerinitiative zum Erhalt der Mühle, ebenfalls nicht. Ohne dem ausstehenden Ratsentscheid im Januar vorgreifen zu wollen, sagte Weske nach vielen Gesprächen mit Entscheidungsträgern: "Die Stadt wird die Mühle nicht übernehmen, das ist für mich klar."

Weske setzt stattdessen auf eine Vereinsgründung, ehrenamtliches Engagement und Sponsoren. "Wir haben die Zusage der Eigentümerin, dass die Mühle vorerst nicht abgerissen wird, und das ist doch erst einmal eine gute Nachricht." Der Bürgerinitiative anschließen wollen sich nach Angaben Weskes zum Beispiel Dr. Rotraud Tönnies, Autorin mehrerer Bücher zur Historie des Dorfes Olvenstedt, Siegrid Rosam, Geschäftsführerin der Arge Jobcenter, Rechtsanwalt Jürgen Maus oder Bauingenieur Horst Rädke. Am 13. Januar soll es in der Gaststätte "PoMos" am Baumschulenweg ab 19 Uhr ein öffentliches Mühlenforum geben.

"Vergeblicher Kampf gegen Windmühlenflügel?" – die Frage stand als Schlagzeile über einem Zeitungsbericht vom 28. April 1989. Weske und Co. wollen das Gegenteil beweisen. Hochtrabende Pläne tragen sie nicht vor sich her "Es geht zunächst darum, die Bauhülle und damit das Wahrzeichen zu retten", sagt auch Weske. "Das wird schwer genug. Über alles andere können wir uns später in Ruhe Gedanken machen."

Hinter einem Bauzaun sind die Reste der 1845 erbauten Holländerwindmühle in Olvenstedt zu besichtigen, die bis um 1900 in Betrieb war. Später gab es hier ein Ausflugslokal. Auch zu Wohnzwecken wurde die Mühle schon genutzt. 1973 brannte das Baudenkmal aus.



Link zum Artikel: http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichte...?em_cnt=1895464

Man könnte sich natürlich fragen, was denn ein Wiederaufbau der Mühle, die schon seit 1900 keine mehr ist, überhaupt soll. Die Originalsubstanz geht gegen Null - aber mal ehrlich, war das in Eisbergen anders? Würde die Ruine in O'friesland oder im Bindestrichkreis stehen, sähe es wohl anders aus...

Infos zu dieser bekannten Mühle und ihrer Geschichte gibt's auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCppler_M%C3%BChle



Flo der Liebe

Stephan Zimmerling



Beiträge: 1

07.04.2017 17:32
#2 RE: Düppler Mühle (Magdeburg) vielleicht doch nicht vor dem "aus"? Zitat · Antworten

"Vergeblicher Kampf gegen Windmühlenflügel?" – die Frage stand als Schlagzeile über einem Zeitungsbericht vom 28. April 1989. .... kann ich diesen Artikel bekommen ?

Freundliche Grüße und " Glück zu " - Stephan Zimmerling

Verein zum Erhalt der Düppler Mühle Magdeburg e.V.
VR 3059 - Amtsgericht Stendal
www.dueppler-muehle.de

Elektronische Post an: Stephan.Zimmerling@Dueppler-Muehle.de

Klaus Rudolph
Administrator


Beiträge: 47

12.04.2017 12:21
#3 RE: Düppler Mühle (Magdeburg) vielleicht doch nicht vor dem "aus"? Zitat · Antworten

Zitat von Stephan Zimmerling im Beitrag #2

"Vergeblicher Kampf gegen Windmühlenflügel?" – die Frage stand als Schlagzeile über einem Zeitungsbericht vom 28. April 1989. .... kann ich diesen Artikel bekommen ?


Wenn, dann nur bei der "Volksstimme" direkt. Der in Florians (Ultratrieuer) Beitrag genannte Link zum Artikel www.volksstimme.de/vsm/nachrichte...?em_cnt=1895464 führt heute leider ins Leere - vermutlich abgelaufen.


Glück zu!
Klaus Rudolph

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