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So richtig können Iren und Karsten Richter aus Leipzig nicht verstehen, warum keine offizielle Eröffnung der Ausstellung "Sex and the Wassermühle" in Ziddorf (Landkreis Güstrow) am Karfreitag stattfinden konnte. Die beiden machen derzeit Urlaub in Schorssow und haben von der Ausstellung erfahren. Eine Radtour ließ sich gut mit einem Ausflug zur Wassermühle in Ziddorf verbinden. "Wir wären auch ohne die ganze Aufregung gekommen", versichert die junge Frau. Sie finde es gut, dass hier Kunst gezeigt wird. "Das bietet doch den Urlaubern, die hier über die Feiertage unterwegs sind, etwas", meint ihr Mann.
So sieht das auch Susanne Conrath, Vorsitzende des Vereins Wassermühle Ziddorf. Sie ist traurig, dass dem Verein und den Künstlern, die in der Wassermühle so einiges auf die Beine gestellt haben, so gar kein Entgegenkommen von Seiten des Ordnungsamtes gezeigt wird. Aber sie hat nicht viel Zeit, groß darüber nachzudenken, denn nach und nach treffen doch Besucher ein, die entweder nicht wissen, dass am Karfreitag die Ausstellung nicht eröffnet werden darf, oder wissen wollen, ob das Ordnungsamt wirklich einschreitet. "Wir wollen hier auf gar keinen Fall eine Konfontation", betont Nil Ausländer, der gemeinsam mit seiner Künstlerkollegin Rebecca Blue aus Hannover die Ausstellung bestreitet.
Punkt 19 Uhr, der ursprüngliche Eröffnungstermin, trifft Gerhard Jackstädt, Ordnungsamtsleiter im Amt Mecklenburgische Schweiz, ein. In seinem Beisein teilt Nil Ausländer den Besuchern mit, dass die Ausstellungseröffnung nicht stattfinden darf, aber am Ostersonnabend mit Travestieshow und Tombola nachgeholt wird. Und daran werde man sich halten. "Wir wollen nicht provozieren, aber wir werden uns dies auch nicht gefallen lassen und haben einen Anwalt eingeschaltet", sagt der Künstler weiter. Unter Umständen werden auch Schadensersatzforderungen geltend gemacht.
Einige der 50 Besucher wollen wissen, auf welcher Grundlage das Verbot beruht. In der Ordnungsverfügung auf Unterlassung heißt es unter anderem, dass nach Paragraf 6 des Gesetzes über Sonn- und Feiertage (FTG M-V) am Karfreitag von 0 Uhr bis Karsonnabend 18 Uhr Veranstaltungen in Räumen mit Schankbetrieb, die über den Schank- und Speisebetrieb hinausgehen, verboten sind.
Anschauen dürfen sich die Besucher aber die Ausstellung trotzdem. Dagegen hat der Ordnungsamtsleiter nichts einzuwenden. Und was sie zu sehen bekommen, ist ein bunter Mix aus Bildern und Zeichnungen, die mal mehr, mal weniger mit dem Thema Sex zu tun haben. Rebecca Blue hat passend zu Ostern eine ganze Kollektion von "Häschen" auffahren lassen, unter denen auch Liebesdienerinnen zu erkennen sind. Melancholisch blickt die "Schöne Frau" von Nil Ausländer den Betrachter an, "Leda mit dem Schwan" findet sich wieder und eine Dame mit einem Buch auf dem Kopf probt den aufrechten Gang. Haltung ist eben keine Glückssache.
Erschreckend, wie viel Einfluss Kirche und Religion in unserem Land haben... ich fühle mich von solchem Eiferertum in meinem Grundrecht auf Ausübung des Atheismus eingeschränkt!! Meine "Religion" schreibt mir zwingend Tanzvergnügen und Veranstaltungen in Kneipen am Karfreitag vor!!! Das sollte man mal vorm Ververfassungsgericht versuchen, durchzusetzen!!
Ich bin zwar römisch-katholisch erzogen worden, aber stelle das ein oder Andere doch infrage. Letztlich bin ich als selbstständiger Handwerker doch an die Aufhebung des Tanzverbots am Karfreitag. Was lies sich in der Zeit alles Nützliche in der Schmiede herstellen, wenn dieser denkwürdige Tag aus dem Kalender gestrichen würde. Das Gleiche wünschen sich ja viele Bundesbürger der Republik Deutschland.
Es müsste technisch doch möglich sein in den neuen lesbaren Personalausweis den Hinweis auf die christliche Orientierung zu hinterlegen. Sinnvoll wäre sicher im Personalbüro seines Arbeitgebers den Wunsch auch zu äußern auch am Karfreitag arbeiten zu dürfen.
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Zitat von ultratrieurErschreckende News aus dem Gottesstaat BRD !!
Heute im "Nordkurier":
Zitat: Trotz Verbot: Anschauen ist aber erlaubt[/b]
...In der Ordnungsverfügung auf Unterlassung heißt es unter anderem, dass nach Paragraf 6 des Gesetzes über Sonn- und Feiertage (FTG M-V) am Karfreitag von 0 Uhr bis Karsonnabend 18 Uhr Veranstaltungen in Räumen mit Schankbetrieb, die über den Schank- und Speisebetrieb hinausgehen, verboten sind.
Wie nun? Ausstellung rein in die Mühle - Essen und Trinken raus in den Garten - und alles wäre gut? Was hat das alles mit Kirche zu tun? Die da oben - wenn es sie denn gibt - legen wohl weder auf Kirchensteuer, Kirchgeld, Prozessionen, Gebetsteppiche oder noch so weltliche Dinge großen Wert. Wir könnten doch mal eine Demo gegen gesetzlich verordneten Schwachsinn organisieren. Ich glaube die Liste wäre soooooo lang, da hätte bestimmt jeder in diesem Land einen Grund um daran teilzunehmen. Oder wie heißt es so schön: Hurra wir verblöden. Für uns bezahlt der Staat.
Zitat von JanaWir könnten doch mal eine Demo gegen gesetzlich verordneten Schwachsinn
Fände ich gar nicht so schlecht! Ich würde gegen die Alkoholsteuer in die Schlacht ziehen. Quelle Bild.de
Im Kampf gegen Trinksucht und Komasaufen fordern Fachleute drastische Steuererhöhungen für Alkohol! Der Hamburger Wirtschaftsexperte Tobias Effertz bringt u.a. eine Anhebung der Biersteuer von 9 Cent bis auf 1 Euro/Liter ins Gespräch. Ein Kasten Bier würde dann statt 11 Euro rund 20 Euro kosten. Effertz zu BILD: „Die Krankheitskosten durch Alkoholkonsum betragen mindestens 26,7 Milliarden Euro pro Jahr. Steuererhöhungen sind ein sehr wirksames Mittel, übermäßigen Konsum zu stoppen.” Der Experte verlangt eine Anhebung der Steuern auf Bier, Wein etc. „mindestens auf die europäischen Durchschnittswerte”. Als Obergrenze wäre das skandinavische Niveau denkbar. „Dann könnte beispielsweise die Steuer pro Liter Bier bis auf einen Euro steigen”, so Effertz. Auch die Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) ist für höhere Alkoholsteuern. Geschäftsführer Raphael Gaßmann zu BILD: „Deutschland zählt zu den Weltmeistern im Alkoholkonsum und bei den Alkoholproblemen. Bier, Wein und Spirituosen werden, gemessen am Durchschnittseinkommen, immer billiger. Steuererhöhungen auf Alkohol wären der Königsweg – wenn es um die Gesundheit geht.” Laut DHS konsumiert jeder Bundesbürger etwa 10 Liter reinen Alkohol im Jahr. Bei den 18- bis 64-Jährigen seien es sogar 12 Liter. Damit liege Deutschland weltweit auf Platz 5
Platz 2 wär der erste Verlierer. Wir wollen auf Platz eins!
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Naja, ich habe noch die Weinballons auf dem Boden stehen. Sehr lecker war "rote Johannisbeere" und "Sauerkirsch". Das mit dem Bier und der Destille bekommen wir doch auch hin, oder?
Ich würde gegen jedes Gesetz demonstrieren, für das es eine Ausnahmeregelung gibt. Dann gäbe es nur noch ein Taschenbuch und nicht mehr laufende Meter, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben wurden.
Zitat von JanaIch würde gegen jedes Gesetz demonstieren, für das es eine Ausnahmeregelung gibt.
Na da sei mal Vorsichtig! Wenns keine Ausnahmen gibt ist ein Gesetz absolut bindend. Das hieße zum Beispiel, wenn du in jungen Jahren sehr erfolgreich mit deinem Freund gekuschelt hast und es würde sich eine Reproduktion eurer individuellen genetischen Merkmale zu einem Lebewesen entwickeln, das dich die Macht der Gesetze zum Pausieren in der Arbeitswelt zwingen würden. Das ist natürlich eine tolle Sache nicht nur allein wegen des zu erwartendem Kindergeld. Jetzt kann es sein das Du gerade erfolgreich ein Betriebswirtschaftsstudium besuchst und in einigen Wochen mit einem Abschluss zu rechnen hast. Also nichts mit Studium? Oder doch lieber von den Ausnahmen profitieren? Fragen über Fragen
PS was mach ich hier überhaupt
Gruß aus der Schmiede!
Andreas
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Wer nicht lesen will, der soll es sein lassen!
Zitat von JanaWas hat das alles mit Kirche zu tun?
Tja liebe Jana, wir sind jetzt eben (auch) "Westen"! Technisch natürlich ein Fortschritt, aber ideologisch wieder ein Stück zurück ins Mittelalter. Gottlob müssen wir keinen Hofstaat ... äh ... Monarchie mehr mit durchfüttern. Aber sonst?
Der bürgerliche Staat treibt die Kirchensteuer von Kirchenmitgliedern ein. Der bürgerliche Staat erlegt die Kirchensteuer sogar allen Arbeitslosengeldbeziehern auf, auch wenn die in gar keiner Kirche sind. Der bürgerliche Staat schützt die ungestörte Religionsausübung, auch wenn die Zahl der Beschützten (Kirchengänger) nur einen Bruchteil der Zahl der Nichtbeschützten (Kirchenverweigerer) ausmachen.
Ich hör auf, will keine Schimpfe haben wegen Bleiwüsten. Aber alles alte Zöpfe, die staatlich gewollt und gehegt und gepflegt werden!
2003 hatten wir die zentrale Eröffnungsveranstaltung zum 10. DMT an unserer Mühle. Den Beginn hatte ich auf 10 Uhr festgelegt. Protest der Amtsverwaltung (im Namen des Pfarrers), die Veranstaltung dürfe erst 11 Uhr beginnen ... also nach dem Ende des (evangelischen) Gottesdienstes. Originalton: "Auf dem Weg zum Gottesdienst möchten die Gläubigen nicht durch Blasmusik gestört werden."
Dazu muss man wissen, dass der Ort mehr als 1.000 Ew hat, aber sonntags selten mehr als 30 Leute die Kirchenbank drücken. Allenfalls Ostern und natürlich am Weihnachtsabend ist die evangelische Kirche gut besucht (auch von Nichtgläubigen). Die Katholen sind in dieser Ecke nur eine Randerscheinung, haben weder Pfarrer noch Gotteshaus. In der Straße, wo die Mühle steht, gibts nur 2 Leute, die ab und an in die Kirche gehen und sich durch Blasmusik hätten gestört fühlen können.
Na ja, wir haben dann Kirche Kirche sein lassen und den 10. DMT trotzdem um 10 Uhr begonnen, ein unliebsames Nachspiel gabs nicht. Aber wenn sich eine Verwaltung/Behörde stur stellt, kannste nix machen, die mittelalterlichen Gesetze zum Schutz der Kirche sind auf ihrer Seite.
Zitat von Schmiede... Wenns keine Ausnahmen gibt ist ein Gesetz absolut bindend.
So sollte es doch auch sein, oder?
Zitat Wikipedia für Naturgesetze: "Im Laufe der Zeit wurden immer wieder scheinbar unabhängige Gesetze auf jeweils einen zu Grunde liegenden Zusammenhang zurückgeführt."
Zeig mir bitte mal den jeweils einen zu Grunde liegenden Zusammenhang unserer deutschen oder europäischen Gesetze! Sag jetzt aber bitte nicht "Alle Menschen sind gleich." (Bis auf die, die noch ein bisschen gleicher sind!) Ich finde eine gerade Linie, z. B. damit keiner von einem anderen geschädigt werden kann, OK. Aber das dann bitte mit klaren Konzequenzen. Und nicht so ein Rumgeeier, weil der Eine eine schwere Kindheit hatte und der Andere wegen Verfahrensfehlern...
Und die Kirche, ist genau so ein Quark wie Hochzeiten von "Adeligen". Wer es braucht für seinen kleinen Seelenfrieden, na bitte. Aber der Rest der Menschheit könnte wirklich langsam verschont bleiben.