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Mühlen- und Müllerforum "Glück zu!"

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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 924 mal aufgerufen
 Müllerei & Mühlentechnik
Askop
Administrator


Beiträge: 610

10.06.2011 11:55
Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Bislang habe ich immer angenommen (und den Besuchern auch so erklärt), dass Blaumehl (fällt nur bei Roggen an) ein reines Abfallprodukt wäre und auf dem Kompost landet. Nun lese ich beim Hopf (Mühlentechnisches Praktikum, Bd. 1, S. 273): "das Blaumehl (läuft) zum Futtermehl des V. oder VI. Schrotes. Der Roggen geht dann auf den I. Schrot."

Zumindest in Straupitz deutet nichts darauf hin, dass das so praktiziert wurde. Hier läuft das Blaumehl in einen Sack unter dem Blaumehlzylinder, und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Sack irgendwo wieder aufgeschüttet wurde.

Welchen Nährwert soll das Blaumehl haben, damit man es guten Gewissens zum Futtermehl geben kann?

Glück zu!

ultratrieur



Beiträge: 2.209

10.06.2011 12:01
#2 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Ich möchte nicht ausschließen, dass auch heute noch jemand Blaumehl ins Futter klappt - rechtlich haltbar ist das jedoch nicht! Das sog. Blaumehl ist, wenn man es einmal abgezogen hat, biologisch und chemisch hoch belastetes Material. Der Blaumehlabzug ist ein hervorragendes Mittel, um Gehalte an Schwermetallen, Pilztoxinen, Pilzsporen und Bakterien im Produkt abzureichern. Dementsprechend ist das Blaumehl SONDERMÜLL, das dem Verscheidungsverbot in der Futtermittelwirtschaft unterliegt und nicht wieder auf unbedenkliche Werte herunter gemischt werden darf! Ähnliches gilt ggf. auch für Schälstäube...

Aber gut, der klug rechnende Müller fegt noch immer "nach drinnen"

Grüßli



Flo der Liebe

Askop
Administrator


Beiträge: 610

10.06.2011 12:09
#3 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Zitat von ultratrieur
Das sog. Blaumehl ist ... SONDERMÜLL

Sehe ich ja auch so! Aber ... soll das dem guten alten Hopf nicht bekannt gewesen sein?

Glück zu!

ultratrieur



Beiträge: 2.209

10.06.2011 12:17
#4 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Das breite Bewusstsein für diese Problematik ist vielleicht 20 Jahre alt.



Flo der Liebe

Mehltheuer



Beiträge: 699

10.06.2011 15:50
#5 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Zitat von ultratrieur
Das breite Bewusstsein für diese Problematik ist vielleicht 20 Jahre alt.



Höchstens!Was ist denn mit Roggenmühlen welche keine Schälung in der Weißreinigung haben?
Wo geht da der Dreck hin?
Auch heute gibt es noch Mühlen in Deutschland wo Reinigungsabfälle,Blaumehl,Kehrmehl
in der Kleie oder Nachmehlzelle landen...
Namen werden nichtgenannt und ich hab das auch nur
mal von jemanden gehört.

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

Askop
Administrator


Beiträge: 610

10.06.2011 17:36
#6 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Zitat von Mehltheuer
Was ist denn mit Roggenmühlen welche keine Schälung in der Weißreinigung haben?

Meinst Du gewerbliche? Da weiß ichs nicht. Aber wenn es gesetzlich verboten ist, werden die das wohl nicht machen, oder?

Von den Vereinsmühlen und Spaß- und Freizeitmüllern, die kleine Mengen Roggen zum Verkauf verarbeiten, habe ich mir sagen lassen, dass sie gereinigte Rohware kaufen würden, also "Speiseroggen". Z.B. auf der Riepenburger Mühle (Bild unten). Oder hat unser Ölprinzchen geschwindelt?

Glück zu!

Angefügte Bilder:
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 Roggenmehl Boreas.JPG 
Mehltheuer



Beiträge: 699

10.06.2011 20:35
#7 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Ich meinte gewerblich betriebene Mühlen,
aber das gleiche gilt wohl auch für
Roggenmuseumsmühlen wenn es das gibt?

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

Flachmüller
Mühlenpapst Axel I. (Co-Admin)


Beiträge: 533

10.06.2011 22:46
#8 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Zitat von Askop
Von den Vereinsmühlen und Spaß- und Freizeitmüllern, die kleine Mengen Roggen zum Verkauf verarbeiten, habe ich mir sagen lassen, dass sie gereinigte Rohware kaufen würden, also "Speiseroggen". Z.B. auf der Riepenburger Mühle (Bild unten). Oder hat unser Ölprinzchen geschwindelt?

Die, die am 1. Mai bei mir waren wissen wo ich mein Getreide herbekomme und sie haben sich die Reinigung auch angeschaut.
http://www.meyers-windmuehle.de/



Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur!
Qualität seit 1318

Axel

ultratrieur



Beiträge: 2.209

16.06.2011 10:01
#9 RE: Blaumehlverwendung Zitat · Antworten

Zitat von Mehltheuer
Was ist denn mit Roggenmühlen welche keine Schälung in der Weißreinigung haben? Wo geht da der Dreck hin?
Auch heute gibt es noch Mühlen in Deutschland wo Reinigungsabfälle,Blaumehl,Kehrmehl in der Kleie oder Nachmehlzelle landen...
Namen werden nichtgenannt und ich hab das auch nur mal von jemanden gehört.

Moin Paul,

wir müssen schon sauber unterscheiden: einerseits die Mühle, die den Aufwand betreibt und den Müll separiert - andererseits der Betrieb (und von denen gibt es eine ganze Reihe), die das eben nicht tun. Das Verschneidungsverbot betrifft ja nur die Mengen Material, die überhaupt separiert und damit mit Schadstoffen angereichert wurden. Der Fall, dass die gesamte Getreidepartie so stark mit Toxinen und Pilzsporen belastet ist, dass sie die Grenzwerte für die Verarbeitung übersteigt, ist ja eher selten gegeben. In dem Falle muss die Partie auch einem zugelassenen Betrieb zur Dekontaminierung übergeben werden und darf nicht im eigenen Betrieb "ach, die Schälmaschine wird's schon richten" mal eben durchgeschrubbt werden.

Dass die betriebliche Praxis vielfach anders aussieht, mag ich gerne glauben - allerdings sollten wir das mal hier und in Führungen nicht unbedingt als Maßstab nehmen.

Bis denne



Flo der Liebe

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