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Habe grade eben mit meinem Vater telefoniert seineszeichens Mühlenbetreuer der Bunder Windmühle.
Er erzählte mir das bei uns in der Mühle neuerdings das Königslager heißgelaufen sei! Das Lager ist wohl auch komplet hin und wäre noch einen Tag später so heiß gewesen das es nicht anfassbar war, auch der Königsbalken hätte noch eine erhöhte Temperatur gezeigt. Der Mühlenbauer des vertrauens ist schon alamiert und wird demnächst wphl auf dem Hof stehen. Der gute Mann wußte sich zu helfen und hat nun aus dem Bunkler die Zähne ausgebaut damit das gute Mühlchen noch drehen kann.
So nun meine Fragen zu dem Sachverhalt:
1.Wie kann es überhaupt passieren das das Lager so heiß läuft das ein deutlicher schmorgeruch zu riechen ist bzw was ist hier falsch gelaufen? Ich denke mal das Lager war eh schon gar ist immerhin warscheinlich gute 100 jahre alt oder wurde vieleicht zuwenig geölt?
2. Der Mühlenbauer würde heute bei neuen Königswellen ein Kugellager einbauen, das würde er auch bei uns machen wenn das alte Lager nicht zu reparieren ist. Was haltet ihr von einem Kugellager? Ich bin von der Idee nicht gleich so begeistert denn das altegediegende Lager ( im Müllerkurs erzählte mal jemand das häufig eine Kupfermünze ins Lager gelegt würde auf der der König dann laufen würde) hat ja immerhin fast 100 Jahre gehalten.
3. Ist es mit unserem Flügelsystem [(Busselvorheck und Ten Have Klappen ach ne war ja nur ein Wunschdenken) also Busselnasen und Jalusien) überhaupt vertretbar die Mühle noch drehen zu lassen ohne jegliche Möglichkeit der Lastabnahme?
4. Wo würde ich beim ziehen der Königswelle diese festmachen?
Also ein kugellager gehört da nicht hin! Einfach eine Notlaufbrocescheibe so drehen lassen das sie ins Lager Passt, altes Öl raus, Scheibe rein, Neues Öl druff und ab die Post, warum wollen alle immer das Rad neu erfinden, wenn das alte Lager so wie Du gesagt hast 100 Jahre geschafft hat. Ab und an solltet ihr auch mal das Öl wechseln oder mit Petroleum verdünnen, ich könnte mir vorstellen dass das Lager die letzten 100 Jahre auch kein neues Öl gesehen hat
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
In der vergangenen Zeit habe ich einige Mühlen besucht, die ihr Spurlager mit Maschinenfett geschmiert haben und sich dann wunderten, wieso das Lager Geräusche machte und heiß lief.Wenn es erst einmal so weit ist, ist eine Reparatur notwendig. In der Regel ist der Spurzapfen oberflächengehärtet. Nach jahrelangem Betrieb oder beim Heißlaufen ist die Oberflächenhärte nicht mehr da. Ich weiß aus Gesprächen mit Müllern, dass Mühleisen am Spurzapfen von Zeit zu Zeit neu gehärtet werden mußten.
Mit Erfahrungen mit Kugellager am Spurzapfen könnte man z.B. Herrn Meier in Bardowiek fragen.
Kugellager vom Industriehöker ist vielleicht eine technisch einfach und schnell umsetzbare Lösung - dem Denkmal angemessen ist das nicht!
Was das alte Lager anbelangt, hilft kein Spekulieren. Wie das im Innern aussieht und was den Schaden verursacht hat bzw. welchen Umfang er eigentlich hat, kann man nur sagen, wenn man es sich anschaut. Dazu muss der König hoch, das Lager (notfalls auch der in den König eingesetzte Zapfen) demontiert und gereinigt werden. Erst dann kann man konkrete Vorschläge für die Instandsetzung machen. Genau das wird auch der Grund sein, warum Euer Mühlenbauer das Kugellager favorisiert. Einfach vorzubereiten, keine langen Montagezeiten und keine aufwändige Instandsetzung mit ungewissem Materialaufwand.
Schmieren mit Fett ist an der Stelle übrigens der absolute Schwachsinn! Da gehört was Flüssiges rein, der Zapfen muss im Öl baden, sonst macht man sich das Lager im Handumdrehen kaputt... zumindest, wenn man nicht zur Mehrheit der Mühlenbetreuer gehört, die ohnehin keinen Bock auf drehende Mühle haben.