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Mpomemt mal bitte - die Hausrute zeigt wenn man genau hinschaut die "übliche" Kombi: Ventikante aufm Vorheck, Heck als DH ausgeführt. Die Jalousiehecks gibt's offenbar nur auf der Feldrute.
Was mich da übrigens wieder total vor Freude jubeln lässt... Klaus wird's ahnen... sind die ausgebauten Klappen auf dem äußersten Feld!!
Was den Standort angeht wird Carsten uns das schon erzählen!
Zitat von ultratrieurWas mich da übrigens wieder total vor Freude jubeln lässt... Klaus wird's ahnen... sind die ausgebauten Klappen
Also ... was mich vor Freude jubeln läßt, ist Ingos neuer "mobile WLAN-Stick" samt Rückkehr in die Forengemeinde!
Zu den ausgebauten Klappen: Eigentlich nur das Symptom schlechter Flügelgeometrie, entweder hat der Mühlenbauer gemurxt oder der Müller bzw. Auftraggeber mit falschen Vorgaben ... kenne ich irgendwie. Soll ich nun jubeln?
Nee, ich denke mal, dass das mal "normale" Jalousieflügel waren, die auf Ventikante umgebaut worden sind und dadurch schneller wurden. Das wiederum hat dazu geführt, dass der Topp "über" war und durch Deaktivierung des äußersten Felds auf'm Heck entfernt werden musste. Klar, was ich meine?
Ja schon, macht aber IMHO wenig Sinn, weil man die Drehzahl per Klappensteuerung regulieren kann. Und außerdem ... der Top geht doch gegen den Wind, dürfte also nicht ursächlich sein für unerwünscht hohe Drehzahlen.
1877 erbaut 1948 Ventikante mit Drehheck an Hausrute 1953 Volljalousien an Hausrute 1966 Mühle abgebrochen
Quellen: U. Karstens: Kurt Bilau Annäherung an einen Visionär Band 2, S. 80 Archiv Verein zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg e. V.
Wenn man bei dem Wort Mama 4 Buchstaben austauscht, erhält man das Wort Bier!
Ja schon, macht aber IMHO wenig Sinn, weil man die Drehzahl per Klappensteuerung regulieren kann. Und außerdem ... der Top geht doch gegen den Wind, dürfte also nicht ursächlich sein für unerwünscht hohe Drehzahlen.
Nur meine laienhafte Meinung.
Dann hast Du doch nicht verstanden, was ich meinte. Das Problem war nicht die hohe Drehzahl an sich, sondern der nicht zur neuen Drehzahl passende "Top". Die höhere Drehzahl war vermutlich durchaus gewollt, weil der optimale Arbeitspunkt auf der Kennlinie des VDH-Kreuzes etwas höher liegen dürfte als beim Jalousiekreuz. Die Ventikante (also die aerodynamisch optimierte Anströmkante) entfaltet ihre ganze Wirkung natürlich erst in einem Bereich der Umfangsgeschwindigkeit, wo der Luftwidertand überhaupt eine bestimmende Größe darstellt. Also, je höher die Drehzahl, desto wichtiger wird die Ventikante...
Nochmal etwas einfacher gesagt: es ist wie in Straupitz - der "Topp" passte nicht zur Schnelllaufzahl des übrigen Flügels. Deswegen machte der Ausbau der äußeren Klappen und damit die Deaktivierung des nach vorn in den Wind gekrümmten Flügelteils Sinn.
Zitat von ultratrieurDann hast Du doch nicht verstanden, was ich meinte.
Tja ... wie so oft! Aber jetzt ... alles klaro.
PS.: Ich bin dann mal weg ... ab morgen beim Wassermüller i.R. Helmut Gollisch (Steinbacher Mühle bei Ansbach in Franken). Sein Buch "Aus dem Leben eines Müllers" ist ja sicherlich bekannt.
Gollisch hat Anfang der 1950er Jahre in einer Schweizer Wassermühle gearbeitet und dort zufällig den Theodor Georg Steenblock (Windmühle Spetzerfehn/Ostfriesland) kennen gelernt. Beide waren "auf Wanderschaft" und sind seither befreundet. Theo ist vor 2 Jahren 80 geworden, Gollisch wird diese Woche 80. Theo wohnt im Müllerhaus und arbeitet noch immer täglich auf der Mühle. Gollisch hat schon vor Jahren alles an den Sohn abgegeben wie Theo auch, ist aber im Gegensatz zu Theo weg- bzw. ins Nachbardorf gezogen und hat sich somit komplett von der Müllerei verabschiedet. Finde ich gut, sonst hätte er vermutlich nicht die Zeit für die beiden Bücher gefunden.
Zitat von de twillingSehr schön erkannt, neben den umgebauten Jalousieflügel ist auch die moderne Variante mit Drehheck zu sehen
Die Frage aber ist noch immer:
Gibt es diese Flügelform noch heute irgendwo zu sehen???
(Wegen besserer Lesbarkeit im Dickicht der Nacht habe ick mal den Text ein bissel hervorgehoben )
Und: Wäre das nicht eine Variante zur "Optimierung" vorhandener Jalousieflügel.
Ist klar, da müßten den auch Bremsklappen rein...
Bis denne
Ingo
Moin Ingo... sorry, dass Deine ursprünglichen Fragen bisher untergegangen sind. Den Standort würde ich als Rellingen identifizieren (hallo Carsten?), 1970 abgerissen. Zweite Frage: nein, diese Kombi gibt es meines Wissens heute nirgends mehr bzw. noch nicht wieder.
Ob die Kombi Ventikante mit Jalousieheck zwingend eine Art von Windbremse braucht, möchte ich mal hinterfragen. Die Ventikante bringt ja per se nicht mehr Kraft als ein gut gebautes normales Vorheck mit ein wenig Drall. Die Wirkung setzt erst im oberen Drehzahlbereich ein wenn die Bahngeschwindigkeit so hoch ist, dass der Strömungswiderstand beginnt, eine Rolle zu spielen. Anders gesagt: Jalousiehecks in Kombi mit einer Ventikante sollten genau so regulierbar sein wie ein herkömmliches Jalousiekreuz, auch ohne Bilaus Windbremse oder ein adaptiertes Remkleppsystem.
Im Grunde basieren ja die niederländischen Systeme "Bussel" und "Dekker" auf den selben Überlegungen...
Zitat von ultratrieur[...] Den Standort würde ich als Rellingen identifizieren (hallo Carsten?), 1970 abgerissen. [...]
Hallo zusammen,
nein, Rellingen ist es nicht. Dort gab es immer nur eine Rute mit Ventkanten-Drehhecks (Hausrute), die andere Rute hatte Jalousien. Die Turmform und die Umgebung passen auch nicht zum Standort Rellingen. Also in Schleswig-Holstein (und Hamburg ) gibt es nur noch Ventikanten-Drehhecks in der Sterly-Kogel, Kreis Herzogtum Lauenburg.
Carsten
Wenn man bei dem Wort Mama 4 Buchstaben austauscht, erhält man das Wort Bier!
Zitat von ultratrieurOb die Kombi Ventikante mit Jalousieheck zwingend eine Art von Windbremse braucht, möchte ich mal hinterfragen. Die Ventikante bringt ja per se nicht mehr Kraft als ein gut gebautes normales Vorheck mit ein wenig Drall.
Na, da denke ich ein bissel anders. Ich bin nun kein Strömungstechniker, aber ein bissel Physik ist ja hängen geblieben…. Entstehen beim Anströmen eines Gegenstand Wirbel, vermindert sich kolossal die Leistung.
Deshalb fahren die heutigen Autos nicht mehr als Kasten auf Räders sondern mit halbwegs windschnittiger gestylter Karosse (auch wenn sich die Technik darunter außer einigen Detail seit 100 Jahren nicht geändert hat– Elektro funktioniert ja nix))
Und bei dem einfachen Brett, was sich Vorheck nennt, entstehen also gewaltige Wirbel und mindern die mögliche Leistung.
Bei den Küstenmühlen mit den meist starken gleichmäßigen Winden hat das nicht große Auswirkung. Anders sieht es schon bei den Binnenmühlen aus. Hier herrschen meist schwache Winde. Und da wäre es wirklich von Vorteil, wenn Dank der strömungsoptimierten Ventikante auch schon diese Winde von der Mühle genutzt werden könnte.
Ob da nun ein Drehheck dran hängt, oder Jalousien ist eigentlich wurst. Bei den Jalousien entstehen zwar mehrere Wirbel als beim Drehheck. Anderseits ist die Steuerung leichter. Die Jalousien öffnen sich Dank der Fliehkräfte bei höherer Drehzahl von allein. Beim Drehheck musste dazu aufwändig erst Schleudergewichte im Flügel angebracht werden, damit das geschieht.
Aber letztendlich.
Schade. Es gibt anscheinend kein funktionstüchtiges Flügelkreuz dieses Bautyps mehr. Dann hätte man ein Beispiel.
Ich bin auch weit davon entfernt, Strömungsphysiker oder -mechaniker oder wie auch immer zu sein... aber so ein paar Grundlagen Physik sind dann schon hängen geblieben .
Die Geschwindigkeit v geht bei der Ermittlung der Widerstandskraft im Quadrat ein - Die erforderliche Antriebsleistung ist sogar proportional zur dritten Potenz der Geschwindigkeit. Daraus wird ganz klar, dass es wenig Sinn macht, in Bereichen mit niedriger (Bahn-)Geschwindigkeit aerodynamische Verbesserungen vorzunehmen. Natürlich würde der Spoiler am Traktor etwas bringen - aber eben sooo verschwindend wenig, dass niemand einen anbaut.
Genau so ist's beim Flügel eben auch. Erst wenn die Spitze jenseits der 60 oder 70 km/h macht, fängt die Stromliniennase an, ihr Geld zu verdienen.
Zitat von RMarchivNein, das ist und bleibt Burg/Fehmarn. Siehe irgenwo hier im "Fred"
Jau das stimmt, auch wenn noch ein weiteres mal gefragt wird.
1877 erbaut 1948 Ventikante mit Drehheck an Hausrute 1953 Volljalousien an Hausrute 1966 Mühle abgebrochen
Quellen: U. Karstens: Kurt Bilau Annäherung an einen Visionär Band 2, S. 80 Archiv Verein zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg e. V.
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Zitat Ingo: Gibt es diese Flügelform noch heute irgendwo zu sehen???
Ja in Cammin, Hinterpommern (heute: Kamień Pomorski http://de.wikipedia.org/wiki/Kamie%C5%84_Pomorski ), leider nur in Resten, aber immerhin Die Mühle hatte Jalousien und Ventikanten! (Bild in Uwes Buch Nr. 2) Die Ventikanten sind noch gut sichtbar.
Sorry Carsten, Dein Bild zeigt Zdrewen und nicht Camin?? Übrigens zeigt das Bild an allen drei erkennbaren Flügeln die Lagerkonsolen für Drehhecks. Das ist sicher kein erhaltenes Kreuz mit Ventikanten und Jalousiehecks!!
Flo, Du hast recht, es ist Zdrewen (heute: Zdrzewno), Kreis Lauenburg in Pommern. Steht sogar unter dem Bild auf der Mühle auf der Internetseite: Zdrzewno - wiatrak (Link siehe im meinem vorherigen Beitrag) Bis 1957 in Betrieb. Die Flügel wurden kurze Zeit später mit Drehhecks nachgerüstet.
Was ist da eigendlich mit der Achse los? Ist die gebrochen oder wie sind die Flügel am Turm befestigt? Der Wellkopf scheint mir etwas tief zu hängen...
Nun denn, es ist schon spät
Carsten
Wenn man bei dem Wort Mama 4 Buchstaben austauscht, erhält man das Wort Bier!