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Syrau ist ein Binnendreher ? Das wußte ich nicht, das daß bei uns sich so nennt !! Aber wer hat da gepetzt .
Man mußte fast 1.000 mal an der Kurbel drehen, um die Kappe um 360° zu drehen. Das war Schwerarbeit ! Ehrlich ! Jetzt genügen 2 Finger und ein Getriebemotor mit 500 W (!) macht ca. 50 U/min, er ist auch nicht langsamer als wenn von Hand gedreht wird, und er benötigt keine Pausen um wieder zu Luft zu kommen ! Ich erachte das als Sicherheitsaspekt, wenns wirklich schnell gehen muß .
gegen Deine Elektrovordrehing habe ich grundsätzlich nix einzuwenden... außer... (und jetzt kommt's ), dass ein üblicher Getriebemotor nicht nur mehr Puste hat als ein Mensch sondern auch mehr Drehmoment. Das führt dazu, dass Blockaden im Getriebe, die man bei Handarbeit und gesundem Menschenverstand merken würde und folgerichtig im Drehen innehalten würde, dazu führen, dass der Motor am sensiblen Guss- oder Holzgetriebe mechanische Schäden anrichtet.
1.000 Mal kurbeln um die Kappe 360° zu drehen ist übrigens eine ganz schön ungünstige Variante. Ich kenne weitaus kleinere Mühlenkappen, bei denen man 4.000 oder 5.000 Mal ran muss bevor man ein Mal im Kreis gefahren ist!
Dass Du den "Binnendreher" nicht kanntest, ist keine Schande! Bei Euch heißt sowas "Innenkrühwerk" - und der Begriff ging Dir sicherlich so leicht von den Lippen wie "Stern-Dreieck-Schaltung" oder "frequenzgeregelte Dalander-Schaltung" .
Hallo Florian, Deine Bedenken zum Drehmoment des Getriebemotors hatten wir auch. Deshalb haben wir keine Zahnräder (o.Ä.) zum Antrieb verwendet. Auf der Schneckenwelle des Krühwerks haben wir eine Doppelkeilriemenscheibe montiert. Auf der Motorwelle auch. Die Keilriemen liegen lose auf, so ist der Kurbelantrieb immer noch in Funktion! Mit einer Wippe mit Betätigungshebel werden 2 Kugellager leicht gegen den Rücken der Keilriemen gedrückt und dabei über einen Endschalter der Motor eingeschaltet. Durch Verstärkung des Drucks werden die Keilriemen gespannt und die Kraftübertragung beginnt. Die Keilriemen haben dadurch die Funktion einer (Rutsch)-Kupplung und unterliegen natürlich einem erhöhten Verschleiß. Für die andere Drehrichtung das gleiche noch mal. Elektr. ist das eine Wendeschützschaltung mit gegenseitiger Verriegelung aber ohne Selbsthaltung. Ein vorgeschaltener Motorschutzschalter dient auch als Hauptschalter zur Sicherung im Ruhezustand. Die ganze Mimik ist natürlich weitgehend getarnt. Es ist übrigens nicht gleichgültig, von welcher Seite die Keilriemen eingedrückt werden. Je nach Drehrichtung gibt es einen erheblichen Betätigungskraftaufwandunterschied, deshalb die selbständige Drehrichtungsvorwahl über die beiden Endschalter.( Die Umschlingung der Keilriemen ist bei passender Drehrichtung länger). Betätigungshebel nach unten ist z.B. immer Rechtslauf, wird nach oben gedrückt ist nur Linkslauf möglich. Bei Blockade im Getriebe rutschen die Keilriemen.
Die ganze Sache ist dezent neben und unter der Schnecke versteckt/verkleidet und nicht zu erkennen - zumindest von Nichteingeweihten.
Achim aus dem Vogtland
Angefügte Bilder:
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Ein wirklich guter technischer Ansatz,finde ich.Haben mit Wippe auch schon so manches Problem lösen können.Ähnlich auch Wlzenstuhlantriebe bei Fa.Bischof Maisdorf(siehe Mühle -Mischfutter)
ich bin beeindruckt, mit wieviel mechanischem Sachverstand Ihr da rangegangen seid! Hut ab! Ich hatte so ein Beispiel vor Augen, wo ein Mühlenverein bei Schleifkranzkappe (Holz auf Holz... dazu noch schlecht oder gar nicht geschmiert) einfach mit nem 5-t-Kettenzug mit E-Antrieb zwischen Steert und Galerie zu Werke gegangen ist. Ende vom Lied war eine vom Auflager gerutschte Galeriestrebe - zum Glück hing die Galerie stattdessen ja noch am Kettenzug
Mechanisch einfacher als so wie von Dir in Syrau gebaut hätte man das mit einer nach Drehmoment einstellbaren Rutschkupplung lösen, oder aber auf der Motorwelle einfach eine als Sollbruchstelle fungierende Passfeder aus Kunststoff einsetzen können... So wie Ihr's gemacht habt, ist es aber sicher die kostengünstigere Variante...
Andere Sache sind diese aus meiner Sicht "Ostigen" Erfindungen wie Wippen und Selbstspannende Elevatoren. Gerade die Wippen, ich sorge für die Verbreitung dieser Idee unter meinen Kollegen, ist eine klasse Sache. Eine Frage in die Runde, kann man auch einen 300t/h Ele mit Selbstspanner ausrüsten? Oder rebellieren da Umfangskräfte, Vorspannung und Eytelwein?
Könnte man auch einen entsprechenden Vierkant auf einen Akkuschrauber setzen? Sozusagen mobile Lösung der Kappenvordrehung?
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Ach Paul la Cour? Will immer mal in das Paul la Cour Museum hab es aber bis jetzt nie geschafft. Scheint ein vernünftiger Mensch gewesen zu sein, wenn man sich etwas mit seiner Arbeit beschäftigt. na mit einem Druckluft- Schlagschrauber vordrehen? Da hat man doch gar kein Gefühl mehr fürs Getriebe? Außerdem haben wir Ansgar zum kurbeln
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Mit Akkuschrauber haben wir auch erwogen. Falls er die Kraft überhaupt aufbringt, was ist bei einer Getriebeblockade? Das Teil wirds einem doch plötzlich aus der Hand reißen !? Und falls gerade der Akku nicht geladen ist.....?
Zitat von MehltheuerKönnte man auch einen entsprechenden Vierkant auf einen Akkuschrauber setzen? Sozusagen mobile Lösung der Kappenvordrehung?
Fa. Vaags Molenbouw hat mir gesagt, dass sie das zuweilen so schon gemacht haben. Aber mit nem normalen Schrauber, nicht mit Akku. Für Straupitz hatte ich mir solche Lösung auch vorgestellt, weil die Kappe derartig schwer von Hand zu krühen geht, dass es einer alleine kaum schafft.
Aber es gibt wohl keinen E-Schrauber, der urst langsam (ca. 10 - 20 U/min) dreht und dabei auch die nötige Kraft entwickelt.
Also wenn in Straupitz ernsthaft an eine elektrische Vordrehung gedacht wird, sollten wir schon das Geld in die Hand nehmen und einen vernünftigen Getriebemotor auswählen, der genug Drehmoment, einen ausreichenden Leistungsfaktor und eine passende Drehzahl mitbringt. Problem wäre nur, dass der dann auskuppelbar sein muss damit das Getriebe bei Windbetrieb nicht bockt.