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Die gute Nachricht: Der Förderverein „Historische Mühlen“ Jüterbog existiert noch. Seit 2011 ist Müllerin Ina Hänsch-Goldau Vorsitzende, ihr Mann Paul Hänsch Stellvertreter und Frank Rückert Schatzmeister. Die schlechte Nachricht: Ein Platz für den Aufbau einer alten Bockwindmühle fehlt noch immer. Begraben ist der Plan aber nicht. „Wir hoffen jetzt, in Kloster Zinna ein Grundstück zu finden“, sagt Paul Hänsch und wünscht, die Stadt möge dem Verein helfen. „Ich kenne keine aktuelle Anfrage dazu“, sagt Bürgermeister Arne Raue, betont aber: „Wenn die sich im Mühlenverein bemühen, unterstützen wir ihn, vorausgesetzt, es kostet der Stadt nicht viel.“ Hänsch geht davon aus, dass die EU so ein Vorhaben zu 70 Prozent fördert. „Den Eigenanteil haben wir nicht“, sagt er. Seine Frau sei Meisterin und könne ausbilden, das würde auch gefördert. Die 39-Jährige schreckt nicht davor zurück, gestrauchelten Jugendlichen etwas beizubringen. Sie brennt förmlich, wenn sie anderen etwas erläutern kann. Schon öfter hat sie Skepsis bemerkt, wenn sie als Frau etwas Technisches erklärt. „Männern, die nie in einer historischen Mühle gearbeitet und keine Ausbildung als Müller haben, wird eher geglaubt, auch wenn sie Unsinn erzählen. Soll ich mich als Mann verkleiden?“, fragt sie.
Dabei erläutert sie Zusammenhänge plausibel. Mit dem Anschauungsmaterial ist das Paar unterwegs und betreut beispielsweise die Mühle in Cammer. Die Müllermeisterin ist oft in Ziesar und Raben. „Das Wissen um die Windmühlen darf nicht untergehen“, sagt sie und zeigt Unterschiede, wie schneidend oder mahlend aus Körnern Mehl wird, wie Technik und Forschung sich entwickelt haben. Die Typisierung des Mehls nach dem Aschegehalt sei nur in Deutschland üblich. Andere bestimmen Mehl mittels Pekarprobe nach Helligkeit, die der ungarische Müller Pekar 1860 eingeführt hat, wobei das weiße Mehl ins Wasser getaucht wird und nach Farbe Auskunft über weitere Bestandteile gibt.
Ina Hänsch-Goldau ist mit Leib und Seele Müllerin. „Seit ich 16 bin, arbeite ich in Mühlen“, sagt sie. Gelernt hat sie bei der Post. „Ich war im mittleren Dienst. In die Beamtenlaufbahn wurde ich nicht übernommen und hab mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Die Umschulung führte sie in den Kreis. „In Gottsdorf hab ich gelernt und danach in Stuttgart den Meisterlehrgang besucht“, berichtet sie. Seit knapp sechs Jahren wohnt das Paar in Jüterbog in der Vorstadt Neumarkt. Zum Haus Nummer 10 habe eine Mühle gehört. „Auf dem Hof haben wir Mühlsteinstücke gefunden“, sagt sie. Im Bauarchiv wurde ihnen bestätigt, dass ein Müller Bauherr war. 1895 war allerdings ein Webermeister Eigentümer. Der Name Eylitz ist noch zu sehen, er soll Schneider und der spätere Hausherr gewesen sein.
Ebenso begeistert wie vom Müllerhandwerk erzählt die Meisterin von ihrer Familiengeschichte. Sie und ihr Ehemann stammen zwar aus Berlin, wo Paul Hänsch schon in sechster Generation Müller war, aber ihre Eltern waren mit Ostpreußen verwurzelt. „Meine Oma ist auf der ’Wilhelm Gustloff’ gewesen“, berichtet Ina Hänsch-Goldau über den Untergang des Schiffes im Januar 1945. Die Oma war hochschwanger, hat das Drama überlebt und auf Rügen einen Sohn als achtes Kind entbunden. Als die Mutter starb, musste der Sohn ins Heim. Seine ältere Schwester fand ihn über den Suchdienst des Roten Kreuzes und nahm ihn mit ihrer Familie nach Australien mit. Der junge Mann kam nach Berlin zurück, um nach weiteren Geschwistern zu suchen. „Dabei lernte er eine Frau kennen, die auch aus Ostpreußen stammte.“ Sie wurden ein Paar und die Eltern von Ina. Vielleicht hat sie von ihnen die Beharrlichkeit geerbt. Mehr Geld, das sie in der Industrie verdienen könnte, lockt sie nicht. Der Traum ist eine historische Mühle.
Also, die "Wilhelm Gustloff" hatte ja in ihrer Zeit als KdF-Schiff eine eigene Bäckerei an Bord. Ob die wohl auch noch lief, als das Schiff mit den vielen Flüchtlingen untergegangen ist? Und wenn ja, wo kam das Mehl dafür her... Fragen über Fragen... ach ja, auch in Australien gibt's natürlich Mühlen. Da liegt sogar seit Jahrzehnten im Zoll in Quarantäne wegen ungeklärter Schädlingsproblematik (die Australier sind da sehr eigen!) ein Achtkant aus Dithmarschen... ich glaube, Buchholz.
Und die Meisterschule in Stuttgart habe ich ja auch besucht, genau so wie die Müllerschule in St. Gallen und auch die in Casablanca. Die ENSMIC hab ich auch mal besucht, als sie noch in Paris war... die sind ja immer alle so gastfreundlich, wenn Besuch vorbei kommt! Naja, eben nette Müller!
Spaß beiseite - eine neue Windmühle für Jüterbog oder Kloster Zinna wär schon ne lustige Sache. Und wenn's dafür 70% Fördergelder von der EU gibt, auch ohne dass man einen Eigenanteil vorweisen kann, dann drücke ich gaaaanz kräftig die Daumen!
Naja, nun mal langsam mit den jungen Pferden... nicht, dass das jetzt hier wieder zum Zipfelmützenbashing wird...
Passend zum Thema hab ich von IHG neulich ein paar aktuelle Fotos von den Zecher-Flügeln in Borne bekommen. edit: die ich versucht habe, hochzuladen - was mir aber kommentarlos verweigert wird
Zitat von ultratrieurPassend zum Thema hab ich von IHG neulich ein paar aktuelle Fotos von den Zecher-Flügeln in Borne bekommen. edit: die ich versucht habe, hochzuladen - was mir aber kommentarlos verweigert wird
Freut mich natürlich, dass Du zu I. wieder so 'nen tollen Draht hast, war ja nicht immer so.
Das mit dem Hochladen könnte an der Bildgröße liegen, mehr als 1.600 x 1.200 px nimmt das Forum nicht an. Das sind eben die Einschränkungen bei 'nem kostenlosen Forum, doch kann ich damit ganz gut leben und sehe darin keine gravierenden Nachteile. Du wirst ja hoffentlich ein entsprechendes Tool besitzen, mit dem sich die Bildgröße relativ unkompliziert skalieren/konvertieren lässt, z.B. IrfanView (sehr gute Freeware).
Ich empfehle auch immer (wegen der Ladezeiten für User ohne Highspeed-DSL und mit Rücksicht auf das Speichervolumen des kostenlosen Foren-Servers):
- Bildgröße: max. 1.200 px für die lange Seite - Auflösung: 72 dpi - Farbtiefe: 8 BPP (256 Farben)
Das reduziert die Bits und Bytes (Dateigröße) ungemein und reicht zum Anzeigen im Web auch völlig aus (noch schlanker ist 800x600 px oder 640x480, was ebenfalls ausreichen würde). Denn wir brauchen hier ja keine Druckgrafiken, gell? Aber ich denke mal, ob ich das nun meinem Hund sage oder Dir, käme wohl auf's Gleiche raus. Höchstens, dass sich der Hund nicht beschwert, wenn er keine unzulässig großen Bilder ins Forum laden kann.
Unten 2 Sreenshots zu IrfanView. IrfanView gefällt mir so gut wegen der integrierten unkomplizierten Batchfunktion, damit lassen sich 100 Urlaubsfotos und mehr auf einen Rutsch umbenennen und - so man will - auch konvertieren (größer/kleiner, drehen links/rechts, DPI und Farbtiefe reduzieren u.a.m.).
Glück zu!
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! Bildschirmfoto 2011-12-01 um 13.56.30.png Bildschirmfoto 2011-12-01 um 13.57.38.png
Ich hatte mal ausnahmsweise darauf verzichtet, das aktuell in der Presseschau zu verlinken - ich wollte Toralf (mueller80) die Chance geben, auch mal wieder was zu posten .
Zitat Zwar sind mit dem Anbau der Flügel die Außenarbeiten abgeschlossen. Im Innern des hölzernen Bauwerks gibt es aber noch einiges zu tun. „Der Mahlgang muss angeschlossen werden“, weiß Werner Sternberg. Er hat mühevoll das Geld für die Sanierung eingeworben. Immerhin sind 35 000 Euro nötig gewesen – für den Bau des Außeneingangs, den Steinfußboden in der Mühle und die Flügel.
Steinfußboden in einer BWM!
"Mühlenbauer Martin Zecher ... Mit Ina Hänsch-Goldau steht eine Fachfrau an seiner Seite." (MAZ) Wird denn an der Hoppenlau-Schule auch histor. Mühlenbau gelehrt?
Und man staune: Die Fachfrau betreut derzeit gleich 2 Bockwindmühlen: Cammer und Borne. Da hat Fachfrau 'n ganz schönen Aktionsradius zu bewältigen, beide ca. 45 weg von J'bg. Und Kekse backen will sie auch noch. Bissel blöd nur: als ich im Sommer in Cammer war, war die Mühle zu. Es gab nicht mal 'nen Aushang/Zettel mit Öffnungszeiten.
Zitat von ultratrieurich wollte Toralf (mueller80) die Chance geben, auch mal wieder was zu posten .
Bist anscheinend ein sehr rücksichtsvoller und mitfühlender Zeitgenosse!? Fragt sich nur, ob Kollege Pfeiffe die Gelegenheit nutzt, ist seit Mitte Oct. abgetaucht, kein Muckserchen. Krank, Schwächeanfall, Koma? Fahr doch mal vorbei und bring ein Stärkungsmittel vorbei. Oder Red Bull zum Aufputschen?! HH Ist doch deine Ecke irgendwie.
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der Liebe
.
e!
Fahr doch mal vorbei und bring ein Stärkungsmittel vorbei. Oder Red Bull zum Aufputschen?! HH Ist doch deine Ecke irgendwie. 