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Zitat von http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/muehle249.html Auroras neue Flügel
Sie ist schon aus der Ferne zu sehen: Die alte Windmühle Aurora ist der Mittelpunkt Weddingstedts, einem kleinen Dorf nördlich von Heide (Kreis Dithmarschen). In den vergangenen Jahren ist es still geworden um die alte Dame. Nach dem Verlust ihrer Flügel brach etwas später auch noch der Mühlenkopf. Mehr als 20 Jahre ist es her, seit sie zum letzten Mal umfassend saniert wurde.
Neue Bauweise mit viel Metall
Aurora ist eine klassische Windmühle, eine sogenannte Holländermühle - und Holländer sind es auch, die ihr jetzt ein neues Gesicht geben. Dafür haben die Spezialisten aus den Niederlanden das Fachwissen, Werkzeug und vor allen Dingen neue Flügel mitgebracht. Rund 140.000 Euro soll die Sanierung kosten. Anstatt der alten Bauart, nach der die Holzflügel der Mühle mit Segeltuch bespannt wurden, bekommen sie jetzt weiße Klappen aus Metall. Die können nach Stärke und Richtung des Windes ausgerichtet werden - wie bei einer Jalousie. Deshalb heißen sie Jalousieflügel. Überhaupt ist Metall in Sachen Windmühlen der Werkstoff der Zukunft: Dort, wo früher vier Holzbalken das Flügelkreuz bildeten, werden heute nur noch zwei durchgehende Balken aus Metall in den Wellenkopf gesteckt.
Gemeinden sparen Geld
Das neue Material ist haltbarer als Holz. Mühlenbesitzer, Gemeinden und Regionen müssen nun nicht mehr alle 20 Jahre in neue Flügel investieren. Das spart nicht nur Rohstoffe, sondern auch Geld. Insgesamt gibt es zurzeit etwa vier bis fünf Mühlen mit der neuen Technik im Land.
Bald wieder Trauungen möglich
Die Erträge der Aurora werden nach der Sanierung keine wirtschaftliche Bedeutung erlangen, wohl aber eine kulturhistorische. Seit sieben Generationen ist sie im Besitz der Müller-Familie Peters, seit 1880 thront sie über dem Ort Weddingstedt. Benannt ist sie nach der Göttin der Morgenröte - bald kann Aurora ihrem Namen alle Ehre machen und ihr neues Gesicht der Sonne entgegenstrecken. Und vor allen Dingen kann die Mühle dann auch ihrer neuen, alten Bestimmung zukommen: Wegen der Bauarbeiten musste die sogenannte Hochzeitsmühle nämlich einige Jahre pausieren. Demnächst können sich aber Paare in einer lebendigen Mühle endlich wieder das Jawort geben.
Na da macht das Heiraten doch gleich noch viel mehr Spaß, wenn man nicht-denkmalgerechte Remklepps und Tropenholz an den Flügeln hat . Immerhin, es gibt ja noch fünf andere Mühlen im Bundesland, bei dennen genau so wenig auf das Äußere geachtet wurde... und wenn wir noch 10 Jahre warten, sind es vielleicht zehn und irgendwann fällts keinem mehr auf. Prima!