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Zitat von RP online vom 24.02.2012Twistedens Mühle vor Verkauf VON BIANCA MOKWA
Kevelaer (RP). Das einstige Wahrzeichen des Ortes steht zum Verkauf – aber noch gibt es keine Interessenten. 150 Jahre ist das Gebäude alt. Wie lange die derzeitige Besitzerin es noch unterhalten kann, ist ungewiss.
Das metallische Geräusch ist weit zu hören. "Zu verkaufen" steht auf dem Schild, das Willi Selders, Fachwirt der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, vor der Twistedener Mühle anbringen lässt. Trostlos, ohne Flügel präsentiert sich das einstige Wahrzeichen des Ortes.
"Das Mahlwerk ist noch voll erhalten", sagt Selders und zeigt Fotos auf seiner Digitalkamera. Denn besichtigen kann man das nicht mehr. Eigentümerin Angelika Wetzels öffnet die Tür zur Mühle und zeigt nach oben. Der erste Boden kann nicht mehr betreten werden, die Treppe ist morsch und lehnt kaputt am Mauerwerk. Die Zwischendecke wird abgestützt.
"Die Mühle hat nicht verdient, was man ihr heute antut", sagt Karl van de Braak traurig. Die Mühle trägt seinen Namen, 170 Jahre war sie im Familienbesitz. "Ich bin Bäcker und habe noch erlebt, wie sie voll im Wind stand. Das Mühlenmahlwerk zu hören, das ist Musik", schwärmt der 77-Jährige. Für seine Kinder hat er die Geschichte rund um die Mühle zusammengetragen. Die Originaldokumente sind allerdings nach der 650-Jahr-Feier nicht mehr aufgetaucht. So wie die Flügel. "Die sind spurlos verschwunden", wundert sich auch Angelika Wetzels. Als sie und ihr Mann die Mühle samt angrenzendem Wohnhaus kauften, waren sie nicht mehr da. Van de Braak erinnert sich nur noch, dass 1995 ein Sturm einen Flügel beschädigt hatte und die danach abgenommen wurden.
Pläne, wie die Mühle einmal mit Flügeln aussehen könnte, liegen Selders vor. Die haben die Eigentümer bei einem Architekten in Auftrag gegeben. Wohnhaus und Mühle stehen zum Verkauf. Der Ausgangspreis liegt bei 258 000 Euro. "Die Mühle kann als Wohnraum umgewandelt werden. Nach Absprache mit dem Bauamt Kevelaer wäre auch eine gewerbliche Nutzung möglich", sagt Selders. Interessenten gebe es konkret keine. "Das braucht jemand mit Herzblut", stellt Selders fest. Auch die Natur- und Heimatfreunde Twisteden würden es gerne sehen, wenn die Mühle erhalten bliebe, sagt der Vorsitzende Werner Neumann. "Wir würden das auch unterstützen, wenn da jemand wäre, der das anpackt." Aber ein Verein alleine könne das nicht allein auf die Reihe kriegen.
In der Zwischenzeit befreit die Eigentümerin die Mühle vom Efeu und hat den Dohlen den Kampf angesagt. Das Vordach ist neu gemacht worden, ein neues Tor soll her. "Solange die Mühle nicht verkauft ist, werden wir nach und nach einiges daran machen", sagt die Bauunternehmerin.
Kann man nur hoffen, dass sich etwas in Richtung langfristige und denkmalverträgliche Nutzung ergibt. Verwurstete Wohn- und Museumsmühlen hat das Land genug!!
Zitat von SägemüllerAch, wäre das schön, wenn ich mich da verewigen könnte...
Ein konischer Backsteinbau, und deshalb vermutlich genauso eine Tropfsteinhöhle wie vormals Straupitz.
Zitat "Der erste Boden kann nicht mehr betreten werden, die Treppe ist morsch und lehnt kaputt am Mauerwerk. Die Zwischendecke wird abgestützt."
Die Feuchteschäden am Mauer- und Balkenwerk und der Inneneinrichtung dürften enorm sein ... so wie auch die Sanierungskosten.
Noch was anderes: hat jemand eine Idee, wie das mit dem halben Wall und der sehr dicht stehenden Scheune (oder Stall) funktioniert haben könnte? Ein zweites Lechtingen bzw. im Grunde eine (flügellose) Motormühle?
Ihr könnt Euch das ja mal auf "Mäpth" Oder "Örs" angucken: 51.557643,6.206608 . Is zwar arg grob gerastert und auch nicht direkt von senkrecht oben aufgenommen, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Haus mit dem Krüppelwalm weit genug weg steht, damit man da noch ausreichend lange Segelgatterflügel dran bekommt und trotzdem aus allen Himmelsrichtungen mahlen kann. Ansonsten läuft's eben auf Jalousieflügel oder Ventikanten in entsprechender Länge raus .