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Schade, dass es nicht möglich gewesen sein soll, dieses wertvolle und das Ortsbild prägende Bauwerk zu erhalten. Ein echter Tiefschlag für die Denkmalpflege!!
Zitat von ultratrieurEin echter Tiefschlag für die Denkmalpflege!!
Stand das Gebäude unter Denkmalschutz? Im Artikel steht nichts davon.
Und wenn ... was wäre denn Dein Vorschlag für eine denkmalveträgliche, nachhaltig sinnvolle und ebenso nachhaltig finanzierbare (Aufwand/Nutzen/Ertrag) Lösung für einen Privatinvestor?
Ob das Gebäude nun formell unter Schutz stand oder nicht, spielt doch keine Rolle. Wenn es NICHT auf der Liste war, dann ist allein das ein Armutszeugnis für das Engagement der zuständigen Behörden.
Dann fragst Du noch nach einer möglichen Nutzung... mal ehrlich, ist das denn bei anderen Mühlen irgendwo im Norden ein Kriterium? Mühlen wurden in den letzten 40 Jahren saniert oder z.T. so gut wie vollständig neu errichtet, ohne dass man sich über eine sinnvolle Nutzung nen Kopp gemacht hätte. Wieso dann ausgerechnet hier??
Spaß beiseite. Mein Vorschlag: Shoppingcenter, Großraumdisko, Ferienwohnungen oder (wie leider in Weinheim / Bergstraße bei einem ähnlichen Objekt gescheitert) ein Großbordell. Oder eben von allem ein klein wenig.
Zitat von ultratrieurMühlen wurden in den letzten 40 Jahren saniert oder z.T. so gut wie vollständig neu errichtet, ohne dass man sich über eine sinnvolle Nutzung nen Kopp gemacht hätte.
Ja aaaber ... vermutlich nur mit Sponsoring der öffentlichen Hand, sprich Förder(steuer)geldern. Schwer vorstellbar, dass ein Privatinvestor so ein Millionending wuppt ohne zu wissen wofür.
Zitat von ultratrieurMein Vorschlag: Shoppingcenter, Großraumdisko, Ferienwohnungen oder (wie leider in Weinheim / Bergstraße bei einem ähnlichen Objekt gescheitert) ein Großbordell. Oder eben von allem ein klein wenig.
So was hatte ich mir auch schon gedacht, doch wozu dann die Fassade, wenn die nicht mal denkmalgeschützt ist? Aus Investorsicht ist die doch nur störend und kostentreibend, wenn in dem morschen Gemäuer etwas gänzlich Anderes entstehen soll?
Und wer weiß ... vielleicht entsteht ja an dieser Stelle ein anderes, modernes "Ortsbild prägendes" Objekt, an das sich die Leute genauso schnell gewöhnen? Vielleicht so ähnlich wie im Ruhrgebiet mit dem Rückbau der Fördertürme und Hochöfen?
Dann geht ja wohl offenbar auch der Windmühlenunterbau mit weg, den man von der Bahnlinie aus sehen konnte mit weg Oder wird nur der vordere Teil abgerissen
Es ist einfach zum Kotzen, wie mit derartigen historisch wertvollen Dingen umgegangen wird, finde ich(DAS mußte ich jetzt einfach mal sagen). Florian hat recht: Möglichkeiten gibt es doch für solch ein Bauwerk genug! Ist das eigendlich nur bei uns hier so?
Wenn man bei dem Wort Mama 4 Buchstaben austauscht, erhält man das Wort Bier!
Eine müßige Diskussion - aber vielleicht ist es ja symptomatisch, dass die einzige Seite, die man im Netz über das INNERE der Mühle findet, von Russen gemacht wurde. Die kennen sich mit Industrieruinen eben einfach aus
Den erwähnten Windmühlenunterbau sieht man übrigens schön im Satelitenbild auf "Örs" oder "Mäpth": 54.374782,9.081008 Nen Foto davon hab ich leider (noch) nicht gefunden.
Edit: wenigstens eine historische Aufnahme des kompletten Ensembles hab ich jetzt. Das passt, das ist tatsächlich genau da, wo man im Luftfoto den achteckigen Bau sieht!
Zitat von http://www.ma-shops.de/kohlross/item.php5?id=3578
Zitat von ultratrieur86 tolle stimmungsvolle Bilder!
für DER/DIE/DAS Link und die historische Aufnahme. Wenn man das mal vergleicht, wurde das Bauwerk ja schon lange vor der Stilllegung bautechnisch arg verwurstet und vergewaltigt - sicherlich aus technologischen Gründen. Würde es vor dem Abriss noch immer so ausgesehen haben wie auf dem historischen Bild, könnte ich den Aufschrei ja noch verstehen.
Aber auch bei einem möglichen Erhalt der Bausubstanz lassen die russischen Bilder erhebliche Zweifel aufkommen an der Realisierung einer sinnvollen und vor allem bezahlbaren Umnutzung. Mal ganz realistisch und unsentimental betrachtet gäbe es zum Abriss doch eigentlich kaum eine Alternative. Oder?
Entschuldige bitte - Denkmalschutz hat nichts mit subjektiv empfundener Schönheit zu tun. Dieses Gebäude wurde zu keiner Zeit verwurstet oder vergewaltigt, es hat im Laufe seines produktiven Lebens Veränderungen erfahren, die es einzigartig und schützenswert machen. Begründet man den Wert eines Denkmals mit seiner das Ortsbild prägenden oder gar dominierenden Wirkung, muss das ja auch nicht heißen, dass es sich um eine vom aktuellen Zeitgeist oder Mehrheitsgeschmack heute positiv wahrgenommene Prägung handelt.
... ist auch nicht wirklich schön - es versaut nach meinem Empfinden das Stadtbild von Paris ungemein und die religiös-politische Aussage, die hinter dem Bau dieses Dingens stand, gefällt mir auch nicht. Trotzdem wäre ich nicht für einen Abriss weil es einfach seit über 135 Jahren zum Teil des Stadtbilds geworden ist. Ähnlich habe ich auch beim Palast der Republik in Berlin argumentiert. Nicht wirklich zum Rest der Museumsinsel und der "Linden" passend, aber eben wertvoll weil historisch und mit "Aussage".
Zitat von KlausMal ganz realistisch und unsentimental betrachtet gäbe es zum Abriss doch eigentlich kaum eine Alternative. Oder?
Ganz ehrlich? Ich kenne schlimmere Fälle vergleichbarer Objekte, die mit erheblichem Aufwand einer Nachnutzung zugeführt worden sind:
Ehemalige Harburger Mühlenwerke - Getreidesilos, Verwaltungsgebäude, Mühle und Mehlsilo wurden äußerlich und in ihrer früheren Funktion erkennbar erhalten. Nach fast 30 Jahren Dasein als Ruine mit runter gebrochenen Geschossdecken und komplett offenen Dächern "lohnte" sich hier offenbar der Erhalt der Fassaden!
Ehem. Mühle Kattau in Buxtehude - nicht ganz so "runter" wie das Harburger Beispiel, aber sicherlich noch mit Friedrichstadt zu vergleichen.
Und nochmal zurück in die Hauptstadt - da wird ohne, dass überhaupt etwas erhalten wäre, eine vermeintlich historische Stadtschlossfassade gebaut und wohl immer noch über den Wiederaufbau von Schinkels Bauakademiegebäude nachgedacht - außer ein paar Ornamentziegeln ist auch von diesem Bau nichts erhalten... Das Argument von der schlechten Substanz ist m.E. ein Vorgeschobenes, was immer dann kommt, wenn jemand keinen Bock auf Denkmalschutz hat.
Edit: So im Nachhinein fällt mir dazu auch noch die eine oder andere Äußerung der D.G.M.e.V.-Oberen zur Straupitzer Mühle ein... "Was sollen wir denn bei der Ruine???"
Zitat von ultratrieurDieses Gebäude wurde zu keiner Zeit verwurstet oder vergewaltigt, es hat im Laufe seines produktiven Lebens Veränderungen erfahren, die es einzigartig und schützenswert machen. Begründet man den Wert eines Denkmals mit seiner das Ortsbild prägenden oder gar dominierenden Wirkung, muss das ja auch nicht heißen, dass es sich um eine vom aktuellen Zeitgeist oder Mehrheitsgeschmack heute positiv wahrgenommene Prägung handelt.
Okay, mit dieser Logik hättest Du auch keinen Grund mehr, gegen gewisse Kurzflügelmühlen & Co. zu motzen.
Also ich meine schon, dass es einen Unterschied zwischen Veränderungen gibt, die aus der URSPRÜNGLICHEN Nutzung des Objekts heraus gewachsen sind und dem gedankenlosen "ich häng mal eben 1-2-3-4 irgendwas an mein Denkmal damit's schöööön aussieht".
Wären die Lechtinger Flügel aus einer betrieblichen Notwendigkeit heraus so wie sie sind, tät ich nix sagen.