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Rettung der Venti Amica geht in die letzte Etappe. Das Gebäude wurde nach historischem Vorbild repariert
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Schöne Sache... eigentlich - aber wieder kein Wort davon, dass die Rettung der Mühle bzw. ihre Sicherung für die Zukunft durch die Aktion keinen Schritt weiter gekommen ist. Der Betrieb lief auch ohne Windkraft weiter, die eigentlichen Probleme der Mühle liegen gaaaanz wo anders, und die sieht irgendwie niemand.
OK, ausnahmsweise und nach konkreter Aufforderung durch den Eigentümer des Grundstücks, auf dem ich dieses Rosenbeet bewirtschafte, mache ich das mal... . Die (Halb-)götter des Urheberrechts und das Hamburger Abendblatt mögen mir das verzeihen!
Nachdem die "Freundin des Windes" von einem Orkan schwer beschädigt wurde, war ihre Zukunft ungewiss. Ohne Kopf und Flügel steht die altehrwürdige Galerie-Holländermühle seit vergangenem Sommer traurig dort, wo einst der Mahlbetrieb mit Windkraft lief.
Doch nun soll sie wieder in alter Schönheit aufgebaut werden. "Am Donnerstag, 12. April, soll das technische Denkmal seinen Kopf wieder aufgesetzt bekommen", sagt Kai Schulz, Vorsitzender des Mühlenvereins und Gemeindedirektor in Hollern-Twielenfleth. Das Winsener Mühlenbauunternehmen Wilhelm Pätzmann wird den Kraftakt mit schwerer Krantechnik bewältigen.
Dass die Reparatur möglich wurde, ist das Ergebnis eines beispielhaften Bürger-Engagements und der Hilfe zahlreicher Spender. Da die Reparatur am Ende teurer wurde, als vorauszusehen war, haben die Kreissparkasse Stade und die Sparkasse Stade-Altes Land mit je 7500 Euro die Finanzlücke von 15 000 Euro geschlossen, so Schulz.
Die Erfolgsgeschichte der Mühlenrettung begann mit dem schweren Unglück im Mai 2009. Bei einem schweren Sturm brach eine der vier Flügelruten der Galerieholländer-Windmühle ab. "Das geschah mitten im Mahlbetrieb", erinnert sich der Müller Hein Noodt.
Es habe eine tosende Erschütterung gegeben und er habe für Momente geglaubt, die ganze Mühle würde auseinanderbrechen, so beschreibt Noodt den Moment der Katastrophe für das technische Baudenkmal. Sein Schreck war so heftig, dass er geschockt den Mahlboden verließ und ins Freie flüchtete. Dort und später auch innen sah er das Ausmaß des Schadens.
"Bei dem Flügelbruch wurde auch an der innen liegenden, historischen Technik großer Schaden verursacht", sagt Noodt. Technik, die heute nur noch selten in vollem Betrieb genutzt wird, weil sie moderner Mahltechnik weichen musste.
Bürger aus der Gemeinde und der Region machten sich für die Reparatur ihrer "Freundin des Windes" stark. Hein Noodt, der Müller und Eigentümer der Mühle, hätte die Mühle nicht aus eigener Kraft reparieren oder eine Reparatur finanzieren können.
Deshalb gründeten die Bürger einen Mühlenverein, sammelten Spenden und organisierten ein Rettungsprojekt, um die denkmalgeschützte Rarität wieder in voller Schönheit zu erstellen. Friedrich-Wilhelm Bork und Werner Köpke aus Hollern-Twielenfleth schoben ehrgeizig die Aktion zur Rettung der Mühle an und fanden Mitstreiter für das Projekt. Unterstützung bekamen sie zudem vom damaligen Bürgermeister Hollern-Twielenfleths, Jürgen Meyer und dem stellvertretenden Gemeindedirektor Kai Schulz.
Die Vereinsmitglieder hatten viele "Hausaufgaben" zu erledigen, um das komplizierte Prozedere zu bewältigen. Sie haben Anträge gestellt, beispielsweise um Geld aus dem Kulturerbefonds der Europäischen Union zu erhalten. "Für die Wiederherstellung der Windmühlenflügelruten und der Sanierung des Mühlenkopfes samt Getriebe haben wir Förderanträge beim Amt für Landentwicklung in Bremerhaven, dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, dem Landkreis Stade, der Samtgemeinde Lühe und der Gemeinde Hollern-Twielenfleth gestellt", berichtet Schulz.
Für die Sanierung musste der Mühlenkopf samt Flügelkreuz so bald wie möglich abgenommen werden, um weitere Schäden bei Stürmen zu verhindern.
Experten schätzten anfangs die Gesamtkosten für das schwierige Unterfangen und die Reparatur auf rund 107 000 Euro, so Schulz rückblickend.
"35 000 Euro wollten wir vom Mühlenverein Venti Amica als Eigenanteil beisteuern und haben dieses Ziel erreicht", sagt der Vereinsvorsitzende. Rund 65 Mitglieder hat der Verein heute und kann den Erfolg seiner Arbeit greifbar nah sehen.
Wie Kai Schulz sagt, haben die Vereinsmitglieder rund 62 000 Euro für die Mühle gesammelt. Unterstützung bekamen sie von der Denkmalschutzabteilung des Landkreises Stade, die 12 000 Euro zur Reparatur beisteuert. Vom Land Niedersachsen kamen 20 000 Euro, zudem haben Privatleute und Unternehmer aus der gesamten Elbe-Weser-Region Geld für die Rettung der einzigartigen historischen Mühle gegeben. Und Schulz weiter: "In der nun knapp zweijährigen Vereinsgeschichte können wir auf eine beispielhafte Zusammenarbeit mit Hein Noodt zurückblicken."
Nun ist der Müller Noodt glücklich, wie er sagt, und sehr aufgeregt, dass der letzte Akt der Mühlenrettung reibungslos über die Bühne geht.
Was mich daran wieder maßlos aufregt, ist die Darstellung des Flügelbruchs. Am fraglichen Tag gab es weit und breit keinen Orkan - es wehte ein laues Lüftchen, das gerade mal ausreichte, um die Flügel zu drehen und einen schwach beschütteten Gang zu ziehen!! Ursache ist und bleibt ein Konstruktionsfehler der alten Ruten, der früher oder später zum Ermüdungsbruch führen MUSSTE. Der Lieferant war damals der gleiche wie heute - und mir wird Angst und Bange, wenn ich immer und immer wieder diese Mär vom Sturmschaden höre, statt mal endlich eine öffentliche Erklärung, dass man aus den früheren Fehlern gelernt hat. So schwer kann das doch nicht sein - zumal der damals Verantwortliche heute nur noch seinen Namen in der Firma hat bzw. der heute Federführende damals noch nicht beteiligt war.
Das andere ist - wie gesagt - das im Vereinsvorstand mangelnde Verständnis dafür, dass die wirkliche Rettung der Mühle mit dem Anbau der Flügel BEGINNT und darin keineswegs ihren Schlusspunkt findet. Aber das habe ich den "Jungs" geschrieben, etliche Male auf Versammlungen kund getan - offenbar herrscht aber leider vollständige Beratungsresistenz oder man hat einfach keinen Bock auf eine ernsthafte Beschätigung mit dem Thema. Und meine Rolle als gewählter "Beirat" ist mehr so Feigenblatt oder keine Ahnung was...