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Oder sollte mal jemand gaaanz vorsichtig mit dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks ZDH e.V. Otto Kentzler reden, dass es in der B.R.D. seit den 1950er Jahren kein eigenständiges "Mühlenbauerhandwerk" mehr gibt? Echt krass sowas...
Nicht, dass ich den Kollegen in Winsen die Ehrung nicht gönne oder das grob unangenbracht finde, aus dem genannten Anlass ein Lob auszusprechen... aber irgendwie demontiert sich doch so eine Werbeaktion auf der Grundlage selbst. Wer soll das denn ernst nehmen???
Zitat von ultratrieur im Beitrag #1Nicht, dass ich den Kollegen in Winsen die Ehrung nicht gönne oder das grob unangenbracht finde, aus dem genannten Anlass ein Lob auszusprechen... aber irgendwie demontiert sich doch so eine Werbeaktion auf der Grundlage selbst. Wer soll das denn ernst nehmen???
Ist doch cool, die gleiche Urkunde hat er bei uns auch bekommen, als wir den Bundespreis für die Mühle bekommen haben, ein dreifach Hoch Hoch Hoch auf das Mühlenbauhandwerk!
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Zitat von Flachmüller im Beitrag #2Ist doch cool, die gleiche Urkunde hat er bei uns auch bekommen
Ja, aber was sagt denn "cool" in dem Zusammenhang und was sagt diese Urkunde aus? Da möchten drei Figuren, die nicht unbedingt dafür bekannt sind, etwas von Mühlen zu verstehen, dem Betrieb Fachkunde oder besondere Leistungen bescheinigen. Wäre es Werbung für ein Restaurant wenn der Koch öffentlich ne Urkunde aus seiner Ausbildung bei Mc-Doof präsentiert??
Oder welche fachkundige Jury steckt da hinter? Welches Auswahlverfahren und welche Kriterien wurden da angelegt? Was hat diese Sanierung, was z.B Oberneuland nicht hat??
Übrigens: für die Riepenburger Mühle hat er eine andere Urkunde bekommen - da steht ein anderes Handwerk drauf!
Zitat von ultratrieur im Beitrag #3welche fachkundige Jury steckt da hinter?
Wozu eine Jury? Ich habe mal (noch gar nicht sooo lange her) einen Brief bekommen. Da war ein Stempel drauf mit dem Absender:
Max Mustermann Mühlensachverständiger
Nur den Namen habe ich geändert, das andere ist echt! Dabei ist der gute Mann ebenfalls nur Quereinsteiger und Autodidakt wie andere hier auch. Aber mit dem selbstzugelegten Titel fernab jeder Jury verdient er sein Geld. Wat dem eenen sin Uhl, is dem andern sin Nachtigall!
PS.: Flachmüllers "cool" war doch eher witzig gemeint, als dass man dazu groß polemisieren müsste, oder?
Zitat PS.: Flachmüllers "cool" war doch eher witzig gemeint, als dass man dazu groß polemisieren müsste, oder?
Jip, Lehrer Lämpel hat`s verstanden Olaf hat schon seit Jahren versucht seinen Meister als Mühlenbauer zu machen, das Problem war anscheinend, das es keine Innung und keine Meister mehr gibt, die die Prüfung abnehmen können, so hat er dann ja seinen Maschinenbaumeister. Die Frage wäre natürlich, hat die Niederlande den Mühlenbauer und kann man dann die Prüfung zum Mühlenbaumeister in Holland ablegen um dann dank der grossen EU (wir sind ein Volk) den Meistertietel auch in Deutschland tragen?
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Die Frage ist doch, warum er unbedingt einen Titel führen will, den es nicht mehr gibt. Was bringt ihm das und was bringt ihm das im Dialog mit seinen Kunden?
Die Berufsbezeichnung "Mühlenbauer" ist ja vollkommen fei, jeder kann sich so nennen ohne dass darin eine Irreführung liegen muss. Die Bezeichnung "Meister im ...handwerk" sollte aber m.E. soweit geschützt sein, dass nicht jeder Hinz und Kunz sich ein beliebiges Handwerk ausdenken kann und sich fortan "Meister im DJ-Handwerk" oder "Meisterin im Enthaarungshandwerk" nennt. Ich würde da eine bewusste Täuschung des Verbrauchers sehen. Der Ahnungslose Kunde, der ne Mühle gebaut haben will, wird sich doch bei dieser Bezeichnung denken, dass da ein in diesem Fach vor einer HWK geprüfter Meister am Werk ist, der sich in der Qualität seiner Arbeit z.B. deutlich vom (in Mühlendingen) angelernten Meister im Zimmermannshandwerk unterscheiden dürfte.
Aber gut - der Kollege führt den Tital ja wohl auch gar nicht aktiv selbst, er wurde ihm von diesem kompetenten Dreigestirn aus Lokalpolitik, Handwerk und Denkmalstiftung angedichtet, das die Urkunde unterzeichnet hat...
Trotzdem würde es mich interessieren, auf welchem Wege und mit welcher fachlichen Grundlage jemand eine bestimmte Bauleistung für preiswürdig erachtet und andere vom selben oder anderen Betrieben geleisteten nicht - einfach um zu verstehen, welchen Wert bzw. Stellenwert man diesem Preis beimessen kann. Was ist z.B. an der Komplettsanierung der BWM Wettmar weniger gut gelaufen als in Arbergen???
Nicht falsch verstehen - ich schätze die Winsener Kollegen und deren Chef als seriöse Mühlenbauer - ich will nicht deren Leistung oder fachliche Qualifikation diskutieren oder gar in Frage stellen. Mir geht es einzig und allein um den Preis und seine Vergabe!
Zitat von ultratrieur im Beitrag #6Die Frage ist doch, warum er unbedingt einen Titel führen will, den es nicht mehr gibt. Was bringt ihm das und was bringt ihm das im Dialog mit seinen Kunden?
Zitat Olaf kommt aus einer traditionellen Mühlenbaufirma, also eine reine Mühlenbaufirma die als solche gegründet ist und die als solche heute noch betrieben wird. Von der Modernen Mühlenanlage bis hin zur historischen Mühle, von der Tischlerei über Schlosserei, Dreherei und Fräserei, Walzenriffelei, Stahlbau, Holzbau, Maschinenbau usw.usw. alles unter einem Dach, von je her und mit 10 Angestellten wohl auch noch eine der grössten Mühlenbaubetriebe in Deutschland. Nun ist das Problem, das sich jeder Hans und Franz der einmal eine Gartenmühle restauriert hat ein Revell Modelbausatz zusammengeklebt oder auch nur in der Nähe eine Mühle war, sich Mühlenbauer nennen darf und genau das stört natürlich, denn es gibt sicherlich eine gewisse Erfahrung über Generationen hinweg bei Fa. Pätzmann, die der Dorfschmied nicht hat und mit dem Meister grenzt man sich natürlich ab, natürlich sieht dann eine Ausschreibung ganz anders aus, wenn man ein offizieller Mühlenbaubetrieb ist oder eben "nur" der Dorfschmied um die Ecke
[quote]Die Berufsbezeichnung "Mühlenbauer" ist ja vollkommen fei, jeder kann sich so nennen ohne dass darin eine Irreführung liegen muss.
Genau hier liegt ja das Problem, auf einem Schild steht Konditor, dann gehe ich davon aus, das auch ein gelernter Konditor oder der Konditormeister mein Törtchen gebastelt hat und eben nicht der Klempner von neben an, der auf 400€ Basis Torten backt.
[quote]Aber gut - der Kollege führt den Tital ja wohl auch gar nicht aktiv selbst, er wurde ihm von diesem kompetenten Dreigestirn aus Lokalpolitik, Handwerk und Denkmalstiftung angedichtet, das die Urkunde unterzeichnet hat...
Das stimmt, er nennt sich Maschinenbaumeister, die Fa. Pätzmann GmbH & CO KG Maschinenbau - Mühlenbau
Zitat Trotzdem würde es mich interessieren, auf welchem Wege und mit welcher fachlichen Grundlage jemand eine bestimmte Bauleistung für preiswürdig erachtet und andere vom selben oder anderen Betrieben geleisteten nicht - einfach um zu verstehen, welchen Wert bzw. Stellenwert man diesem Preis beimessen kann. Was ist z.B. an der Komplettsanierung der BWM Wettmar weniger gut gelaufen als in Arbergen???
Das ist relativ einfach, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verleiht den Preis "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege" und auch die sind es zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, die entscheiden wer den Preis bekommt und wer eben nicht.
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