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Mich hat ja ein Walzenstuhl angesprungen, den ich nun schon einmal grob zerlegt habe und den ich wieder betriebsbereit bekommen möchte. Ein Restaurations-Tagebuch darüber möchte ich hier zusammenstellen.
Ein paar Daten zu dem einfachen Walzenstuhl: Hersteller: Müller / Cannstatt Fabr.No.: 1040 Walzenbreite 600mm Walzendurchmesser 250mm Bauzeit vermutlich um 1930
Das Ding lag ja quasi schon im Schrottcontainer und hat daher ein paar Beschädigungen: - Das Gussgehäuse des Walzenantriebs ist mehrfach gebrochen, eventuell fehlen hier auch ein paar Stücke - das Glas in der oberen Klappe ist gesprungen - die Welle des Speisewalzenantriebs ist verbogen - multiple, großflächige Lack- und Grundierungsbeschädigungen - Wasserschäden vom Frühsommerhochwasser
Da die Bergung kurzfristig von Statten gehen musste und meine zu Verfügung stehenden Transportmöglichkeiten begrenst waren habe ich mich entschlossen den Stuhl dazu zu zerlegen.
Grüße aus dem Schwarzwald! vom technikbegeisterten Till
Der erste Schritt war darum: alles was "leicht" zu demontieren war abzubauen. - Deckel - Getriebekasten inklusive Zahnräder - Bürsten - Andruckfedern - Walzen Da dies ja meine erste Begegnung mit dem Innenleben einer solchen Konstruktion war stand als erste Frage im Raum: und wie bekomme ich das nun raus? Hilfreich war da die Schautafel eines Wasseralfinger Walzenstuhls, der diesem sehr ähnlich ist und in der ehemaligen Mühle noch vorhanden war. Im letzten Dämmerlicht dann mit der Beute dort vom Hof gefahren.
Grüße aus dem Schwarzwald! vom technikbegeisterten Till
Bei der zweiten Fuhre dann das Gehäuse geholt. Da die Speisewalzen sich nicht rührten (unter anderem habe ich aus dem Getriebekasten einen Schlüssel und eine Segmentzahnstange gefischt) war sowiso eine komlette Zerlegung angesagt - alleine um das Ding überhaupt in die Werkstatt zu manövrieren.
Grüße aus dem Schwarzwald! vom technikbegeisterten Till
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um die einzelnen Gehäuseteile zu trennen war es notwendig sämtliche "Querverbindungen" zu trennen - das waren vorallem die Speisewalzen und die Koppelstange für die Einstellung des Mahlspalts. Hierbei hatte ich aber sehr mit der Getriebeabdeckung der Speisewalzen zu kämpfen. Nach dem sie Befestigungsschrauben gelöst waren hatte die Abdeckung zwar etwas Spiel, aber liess sich nicht abziehen. Und da ich über den inneren Aufbau keinen Ahnung hatte wollte ich mit unbedachter Gewaltanwendung hier nichts kaputt machen.
Der Verdacht lag nahe, daß es an dem Aussenlager des Speisewalzenantriebs "hängt", ein Kugellager, daß in den Getriebedeckel eingelassen ist - Keine Möglichkeit einen Abzieher anzusetzen. Nach einigem hin und her also mit dem großen Schraubendreher den Deckel soweit möglich vom Gehäuse abgespreitzt und mit vorsichtigen Hammerschlägen begonnen die Welle aus dem Kugellager zu treiben - es ging Also mit den Schraubendreher nachsetzten, ein, zwei Hammerschläge, nachsetzten, Hammerschläge, nachsetzten...
Grüße aus dem Schwarzwald! vom technikbegeisterten Till
Der Winkel des vorderen Trichterblechs über den Speisewalzen kann übrigens einseitig mit einer Excenterscheibe justiert werden. Die Demontage des Getriebes selbst war dann leicht zu machen. Danach zeigte sich daß die hintere Speisewalze frei war, aber die vordere absolut fest saß.
Grüße aus dem Schwarzwald! vom technikbegeisterten Till
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