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Mit einem Blauen Augen sind wir heute in Bunde davongekommen. Wir (mein Vater und ich) arbeiten grade den oberen Mahlgang auf waren heute auf der Mühle. Zum Mittag grillten wir auf der Gallerie eine Wurst und da passierte es plötzlich. Eine Böe rauschte total unvorhersehbar in die Flügel. Die Mühle machte fast einen Satz nach vorne, die Windrose drehte wie verückt die Kappe in den Wind und unsere große nahm mit offenen Jalusie und Bremsklappen ordendlich fahrt auf. Wie der zufall es wollte hatten wir auch keinen Gang eingekoppelt so das wir uns nun ganz auf unsere Flacheisenbremse verlassen mußten. Mein Vater zog schnell die Jalusien ganz auf während ich schon an der Bremse hing. Die Flügel hatten schon ganz schön fahrt aufgenommen. Glücklicherweise konnte ich die Mühle aber zum stehen bekommen. War ein ganz schöner Schock, vorallem weil das Gewitter aus heiterem Himmel kam. Wärend ich in der Mühle blieb und das Gewitter begutachtete machte mein Vater erstmal sein Häusle sturmsicher.
Ich befürchte das uns unsere gut zupackende Flacheisenbremse vor schlimmerem bewart hat, denn wenn eine Hölzerne Bremse in diesem Wetter vieleicht etwas aus demLeim geht dann könnte sie nicht mehr vollflächig zupacken.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Ist euch schon was ähnliches passiert? Ist eure Hölzerne Bremse in der Lage die Mühle bei jedem Wind sicher zum stehen zu bekommen?
Würde gerne ein wenig mit euch diskutieren also schreibt mir eure Meinungen und Erfahrungen.
Hallo, also ich habe an der Mühle die hier so oft verunkten Bremsklappen, ich mache mir 0 Sorgen, denn übertouren kann die Mühle damit nicht, ich würde sie laufen lassen, jede Boe nimmt auch mal wieder ab und dann ist immer noch genug Zeit zum Bremsen. Also ich bin froh das ich die Remmklappen habe.
Grüssli Axel
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Axel
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Zitat von De MolenaarWar ein ganz schöner Schock, vorallem weil das Gewitter aus heiterem Himmel kam.
Hallo Arno, es fällt mir echt schwer, Dir das so abzunehmen! Wirklich aus heiterem Himmel? Kaum zu glauben!
Schon gestern Abend gab es im Fernsehen (schwere) Unwetterwarnungen für den Westen Deutschlands. Sogar auf die Möglichkeit einzelner Tornados wurde hingewiesen. Aber vielleicht ist das ja im Fußball-Endspiel-Fieber untergegangen!!??
Nun zeigt sich, dass die Unwetterwarnungen im Forum doch nicht ganz so unnütz sind, wie von Ingo Arlt kürzlich erst moniert und behauptet. Aber mit Rücksicht auf Ingo hat nun eben niemand mehr vor den Gewittern gewarnt - war wohl ein Fehler!
Zitat von De Molenaarwenn eine Hölzerne Bremse in diesem Wetter vieleicht etwas aus demLeim geht dann könnte sie nicht mehr vollflächig zupacken.
Wenn die Bremse gut gewartet ist (mechanisch in Ordnung und fachmännisch justiert), sollte es keine Probleme geben.
Zitat von De MolenaarIst eure Hölzerne Bremse in der Lage die Mühle bei jedem Wind sicher zum stehen zu bekommen?
Das nehme ich - zumindest für unsere Mühle - stark an. Bei 12 Bft. hat die Bremse ohne Sturmstützen gnadenlos festgebissen ... äh ... gehalten.
So'n Remmklepgedröns haben wir ja nicht, weil unser Rutenkreuz an Hand historischer Fotos weitgehend originalgetreu nachgebaut wurden. Aber wir haben einen sehr starken Top, der das Rutenkreuz vor Überdrehzahlen schützt: mehr als 72 - 80 Enden sind auch bei Starkwinden nicht machbar. Unserer Holzbremse würde ich durchaus zutrauen, 72 Enden abzubremsen. Und zwar mit Stotterbremsung! Notfalls schicke ich noch Jemanden in die Kappe, um bei aufsteigendem Rauch den Feuerlöscher draufzuhalten. Unser Feuerlöscher ist aber nicht direkt oben in der Kappe installiert, sondern - aus gutem Grund - auf dem Boden darunter.
In den meisten Windmühlen habe ich gar keinen Feuerlöscher entdecken können.
Grieß & Grütze! Klaus
PS.: Auch für heute Nacht und morgen sind weitere Gewitter angekündigt. PPS.: Aus früheren Zeiten wird berichtet, dass die Müller und die Schäfer das Wetter förmlich gerochen haben (sollen). Manchmal bis zu 3 Tage im Voraus. Na ja, dafür gibts heute Fernsehen und Internet ... man muß es nur (ständig, auch bei blauem Himmel) nutzen.
Auch wenn meine Mühle kein Vergleich ist will ich auch kurz was schreiben: Ich habe das Gewitter zwar kommen sehen, aber war noch nicht zu Hause, als es richtig losging. Meine erst Hoffnung war dass ich den Arsch nicht nasskrige. Zu Hause angekommen drehte meine kleine Mühle auch ganz ordentlich. Bei der brauch man sich aber auch keine Sorgen machen. Dann musste ich die Große ja auch noch mal ausdprobieren: Bremse los, Klappen zu und los. Bei geschätzten 250 Enden habe ich die Klappen aufgemacht, und die Flügel wurden immer noch schneller. Dann habe ich eine Vollbremsung gemacht, und die Mühle stand nach 10sec. Und dann bin ich wieder von vorne angefangen, solange bis der Regen kam.
Das Flügelkreuz haz 2,5m Durchmesser und wiegt ca.10 kg.
Dann wollen wir mal aufs nächste Gewitter warten- ich freue mich schon.
Glück zu, Jan
Gruß! Jan (Windmühle Lechtingen)
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Zitat von AskopHallo Arno, es fällt mir echt schwer, Dir das so abzunehmen! Wirklich aus heiterem Himmel? Kaum zu glauben!
ich hab das zwar nicht in einer Mühle erlebt, aber ich saß gerade am Computer, es war völlig windstill, plötzlich hörte ich ein starkes Rauschen und dachte erst, daß jemand mit einem Hochdruckreiniger arbeitet. Als ich dann zum Fenster ging, bemerkte ich extrem starken Wind, sowas hab ich noch nicht gesehen, es knickte auch ein größerer Ast ab. Und dann ging das Gewitter los, vorher auch kein Donnern und Blitzen. So eine Überraschung kann also durchaus sein, wenn man nicht ständig die Augen am Himmel hat.
Überrascht das da was kommt war ich nicht, aber darüber wie. Meine Mühle stand in Südwest, und dann rauschte auf einmal, wie ein Faustschlag der wind von Nordwest rein, die Windrose war fast mit einer Turbine zu vergleichen, habe sie noch nie so schnell gesehen. Mit dem neuen Zahnkranz hat alles gehalten, da wir ja das Problem haben das die Industriemühle sehr dicht an der Windmühle steht und die Windrose vordreht und gleichzeitig die Flügel wie mit einer Düse einen dagegen kriegen. Sollte die Tage wieder was angesagt werden, stelle ich den Kopf wieder fest und werde ihn Nordwest verketten, zweimal mit dem Kopf Samba tanzen hat mir die letzten Jahre gereicht.
Zitat von windmuellerSollte die Tage wieder was angesagt werden, stelle ich den Kopf wieder fest und werde ihn Nordwest verketten
Warum bindest du nicht einfach die Windrose fest? Wäre doch sicherlich einfacher. Da lobe ich mir unsere Windrosenbremse, die Lülü-Rüdiger Hagen auf ein Blatt Papier skizziert hat und von Molenmaker Vaags gebaut wurde.
Kleine Begebenheit zum Thema plötzliche Windböen aktuell vom letzten Wochenende dazu.
Wetter war traumhaft heiß und vollkommen Windstill.
Um es halbwegs auszuhalten, habe ich mich auf der Kappengalerie der Großen Mühle in Neu Vorwerk breit gemacht. (Wie alle Mühlen des Rostocker Mühlenbauer Hofwolt besitzt auch diese Kappe nach der Sanierung wieder einen Umgang.)
Von dort hat man eine herrliche Sicht in die Weiten der mecklenburgischen Landschaft.
Und da kam aus Richtung Jördenstorf - das ist ein Dörflein ca 6 km von den Mühlen - eine schwarze Säule auf einen zu. Auf einmal ganz starker Wind, richtige Wellen im Kornfeld, Wind wird immer stärker. Windrose dreht sich wie wild, Kappe dreht sich um fast 180 Grad in Windrichtung. Tja und dann gehen in den Dörfern ringsum die Feuerwehrsirenen – eine nach der anderen – an. Immer dort wo die Säule gerade lang ging.
Zum Glück drehte sie an den Mühlen ab. Die Kappe aber folgte dessen Richtung folgend wieder zurück in die Ausgangsstellung.
Kurz also: Innerhalb von vielleicht 15 min hat sich die Kappe um 360 Grad gedreht.
Später kam dann die Nachricht, das es sich um einen Tornado/ Windhose – neudeutsch Twister – handelte, der auf seinem Weg ein paar Bäume umgeknickt hatte.
Also das plötzlich ein Sturm losbricht, ist net unwahrscheinlich.
Deshalb sollten die Mühlen immer ordentlich gesichert sein; Bremse funktionstüchtig!
Zitat von de twillingKurz also: Innerhalb von vielleicht 15 min hat sich die Kappe um 360 Grad gedreht.
Na ist doch klasse! Eine kostenlose Karusselfahrt gibts auch nicht alle Tage.
Bin aber sehr verwundert, dass Du am WE schon wieder auf Deiner Kappe gesessen hast. Wo Du Dich doch letzten Freitag nun endlich einmal aufgerafft hattest zu einer Mühlentour durch Brandenburg. Hat Deine Neugier und Lust auf andere Mühlen nur bis Samstag Mittag angehalten, oder war Deine Exkursion derart taub und frustrierend, dass Du lieber wieder auf Deine Insel der Zwillings-Glückseligkeit geflüchtet bist?
Zitat von de twillingDeshalb sollten die Mühlen immer ordentlich gesichert sein; Bremse funktionstüchtig!
Hee Ingo, Du bist mir vielleicht ein Schlingel! Wozu brauchst Du eine Bremse? Und vor allem: wie kann man durch eine ordentlich gesicherte Mühle und funktionstüchtige Bremse das Abbrechen von Flügelspitzen verhindern?
Grieß & Grütze! Klaus
PS.: Freue mich, Dich ollen meckelbörger Zwillingsmühlenvater hier zu sehen! Und die Rubrik "Presseschau" bleibt Dir erspart, wenn Du sie gar nicht erst öffnest.