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Gestern war ich mit Säge wieder unterwegs, es hat sich gelohnt, trotz dem echt bescheidenen Wetter. Als erstes waren wir etwas "unmühlig" bei dem Stoomgemaal Mastenbroek nähe Zwolle. DSCN3595.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3611.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Maschine ist von 1856 und war bis 1961 in Betrieb.
Ölmühle De Passieblom in Zwolle.
Hier wird Leinöl hergestellt, welches sehr lecker ist, wenn auch mit bitteren Nachgeschmack. Nachdem wir uns als Müllerkollegen vorgestellt hatten war unsere Mühlenführerin Helga absolut begeistert und es gab ein Interessantes Gespräch über Ölherstellung, Molenbiotope, freiwillig. Müller etc. Mir blieb kaum Zeit für Fotos. DSCN3626.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3624.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3622.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Mühle ist eine der letzten von ehemalig 4 Mühlen und war parallel zu einer Fabrik (ab 1880) bis in die 1920er in Betrieb und ist seit den 1980ern wieder als Museum mehrere Samstage im Monat aktiv. Es war das erste Mal, das ich den Prozess einer klassischen Ölmühle richtig verstanden habe. Der Leinsamen wird auf dem Kollergang zerkleinert, danach in einer Rührpfanne auf 40°C vorsichtig erwärmt. Danach wird dieser mit dem Stampfwerk ausgepresst(1.Pressung). Dann wird der Presskuchen wieder in einem Mörser zerstoßen und nochmals im Stampfwerk gepresst(2.Pressung). Der dann anfallende Kucken ist hart wie Holz und wird momentan noch in einem Schredder zu Futter zerkleinert Hier ist in Zukunft ein Windantrieb geplant. Aus 3 kg Saat wird ca. 1 Liter Öl gewonnen. Das Öl wird ohne Bedenken einfach so verkauft (alte Mühlen sollen ja so unhygienisch sein, bei uns in Deutschland). Säge und ich bekamen je ein Fläschchen geschenkt und mußten uns ins Gästebuch eintragen Zu der Mühlengruppe gehören zudem auch zwei Frauen, die sich aktiv als Ölmüllerin betätigen. DSCN3621.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Soviel noch zu dem Molenbiotop, Helga war ganz erstaunt, das es das in Deutschland nicht gibt. Auf dem Foto sieht man Neubauten hinter dem Müllerhaus am ehemaligen Standort der Fabrick. Ursprünglich sollte die Ölwindmühle "transloziert werden" ( Immer diese schöne Freilichtmuseum-Sprache). und die Neubauten doppelt so hoch werden, also das Molenbiotop gestört und kein Wind mehr. Dank einer Bürgerinitative kam es alles anders, trotz Zwischenrufen aus der Bevölkerung: " Es reicht jetzt mit den Molenbiotop".
Die Mühle in Hattem
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Hier waren wir nur kurz auf dem kleinen Holländer, es regnete und bei böigen Wind schroten macht dem Molenaar auch kein Spaß, die Laune war nicht allzu gut.
Die Mühle in Waperfeld
Die Windmühle ist ein Neubau aus 1984, das Original brannte 1980 ab. Dadurch, das die Bausubstanz modern ist, ist die Mühle leicht sauber zu halten. Es gibt einen Windgang und einen E-Motor Gang, in einem kleinen Lädchen kann man verschiedene Produkte kaufen die Jahresvermahlung incl. belieferung kleinerer Bäckereien liegt bei 40t. Hier hatten wir interessante Gespräche mit dem Molenaar u.a auch über die niederl. Hobbymüllerausbildung und über Technik der Kappenvordrehung usw. DSCN3638.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3642.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3643.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3636.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Sehr interessant fand ich die "Blöcke" auf dem Kammrad um die Presse zu schonen, die Böcke auf denen die Schleifkappe ruht, sollen in Zukunft mit Zinkblech ausgerüstet werden, damit diese besser vorzudrehen ist.
Letztendlich wollten wir noch die "Agneta" in Ruurlo besuchen, hier war aber schon Feierabend, schade ich hätte mir gerne den Generator für die Stromerzeugung durch Windantrieb angeschaut. Trotz dem beschi*** Wetter ein schöner stressfreier Mühlentag, Hüpfburgen, Kinderschminken und Kunsthandwerkermarkt fehlten, dafür gab es funktionsfähige Mühlen.
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.