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ich zeige euch hier eine Fotografie aus dem Jahr 1875. Das ist das Jahr, in dem die gezeigte Mühle abbrannte. Später werde ich das "Rätsel" gerne auflösen, zuvor würde ich aber gerne gerade von den Fachkundigen hier wissen, was sie insbesondere technisch/baulich aus dem Foto entnehmen. Bitte habt Verständnis, dass ich hier absichtlich noch keine Angaben über Namen/Standort mache, denn ich würde gerne eure unvoreingenommenen Kommentare wissen.
Zitat von René Bongartz im Beitrag #1ich zeige euch hier eine Fotografie aus dem Jahr 1875. Das ist das Jahr, in dem die gezeigte Mühle abbrannte. Später werde ich das "Rätsel" gerne auflösen, zuvor würde ich aber gerne gerade von den Fachkundigen hier wissen, was sie insbesondere technisch/baulich aus dem Foto entnehmen. Bitte habt Verständnis, dass ich hier absichtlich noch keine Angaben über Namen/Standort mache, denn ich würde gerne eure unvoreingenommenen Kommentare wissen.
Also ich sehe hier eine große Bockwindmühle mit ungewöhnlich hohem Bock und bis zum Boden reichenden Steert(krühwerk). Vom Typus her eine Turmkotten-Mühle (Torenkotmoelen), wie man sie eigentlich nur in Flandern und - kurioserweise - auch am Niederrhein ("Narrenmühle" in Dülken) findet.
Hast Du eventuell die verschollene „Moulin de Bracht" wiederentdeckt?
PS.: Für 1875 ist das eine erstaunlich gute Fotografie!
Zitat Hast Du eventuell die verschollene „Moulin de Bracht" wiederentdeckt?
Die 'Moulin' (~1802-04) steht 11km von der 'Narrenmühle' genannten Holtzschen Kornwindmühle (1809) entfernt!
Das Foto stammt aus der Familienschatulle eines entfernten Nachfahren der Müllerfamilie, die hier gezeigte Version ist eine von mir nachgearbeitete (nachgeschwärzte) digitale Kopie einer fotografischen Kopie des 4cm breiten Originals. Der Verlauf der Baumreihe im Hintergrund stimmt exakt mit dem Wegeverlauf entlang der Moulin überein. Zwischenzeitlich war ich mit vier Metallsondengängern am Standort und wir konnten anhand von Steinfunden sowohl den exakten Standort wie auch anhand von Eisenfunden den Ort ausmachen, an dem die Brandreste später gelagert wurden. Siehst du das Fensterband am Fenster auf dem Foto? Ein Stück des Fensterbandes haben wir gefunden! Dazu noch zahllose geschmiedete Nägel sowie einige Sackplomben - sowohl eine französische, als auch mehrere preußische.
Deine Beobachtung des ungewöhnlich hohen Bocks war mir als Laie nicht aufgefallen. Vielen Dank für den Hinweis! Dass die Mühle so ein Stückchen angehoben wurde erscheint angesichts des Standortes sinnvoll, denn die Müllerfamilie nutzte zum Bau der Mühle ein Stück Land, dass sich in ihrem Besitz befand und welches nicht der höchste Punkt des Ortes war/ist.
Es würde mich SEHR freuen, wenn ihr alle nochmal genau hinschaut, denn ich kann Besonderheiten nicht erkennen, da ich kein Mühlenkundler bin!
Ich Dussel! Das fällt mir ja jetzt erst auf!!!! Sowohl die Moulin, als auch die Holtzsche Kornwindmühle stammten aus französischer Zeit... Flandern...!
Zitat von René Bongartz im Beitrag #3Es würde mich SEHR freuen, wenn ihr alle nochmal genau hinschaut, denn ich kann Besonderheiten nicht erkennen, da ich kein Mühlenkundler bin!
Ich kann keine echte Besonderheiten entdecken. Klar, die Mühle ist sehr groß und steht auf sehr hohem Bock, aber das scheint wohl normal zu sein für diesen Flanderntyp. Im Gegensatz zur Narrenmühle gibts keine Feise (das angehängte Müllerstübchen neben der Treppe), aber sowas zählt gewöhnlich nicht als Besonderheit, weil viele BWM keine Feise haben/hatten.
Wirklich ungewöhnlich ist der ummauerte Bock, gibts aber auch an der Narrenmühle. Ist aber generell sehr selten.