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Hallo an die Fachleute mit Kenntnis der Balearen-Mühlen. Es geht mir um diese großen Mühlen mit den Holzflügeln und den Seilverspannungen zur verlängerten Achse der Flügel! (boa was für ein Satz!?) Hier ist so eine zu sehen: http://www.mallorcasouthwest.com/mallorc...Z-W-00AC0L.html Ich meine also nicht die kleineren mit den Blechflügeln (meist Wassserpumpen). Was mich interessiert ist: Wie hat man z.B. die Segeltücher auf die Lattenroste bekommen? Und wozu dienen diese vielen Verspannungsseile? Also von der Spitze der Hauptwellenverlängerung geht jeweils ein dickeres stabiles Seil zu den Flügelspitzen. Zudem sind diese untereinander auch mit einem solchen verbunden. Und von der Mitte der Verlängerung gehen zu den Lattenrosten auch mehrere Seile - ich habe oft 3 zu jeder Seite gezählt - aber dünnere, diese halten allem Anschein nur nach die Roste in der exakten Segelstellung, also Winkel! ABER? Können sich die Mühlen tatsächlich nicht in den Wind drehen?! Egal wie? Warum nicht? Man konnte die Tragflächen wohl etwas verändern, quasi dem Wind anpassen. Aber so konnte man nur den Wind nutzen, der etwa aus der Richtung kam in die die Flügel zeigen! Irgendjemand hat mir erzählt, dass die einfach für jede Windrichtung eine eigene Mühle hatten. aber dass kann ich mir nun gar nicht vorstellen! Das ist so Einiges, wozu ich im Internet noch so gut wie nichts gefunden habe! Natürlich habe ich auch nicht die richtigen Bezeichnungen benutzt... man möge mir das bitte verzeihen Aber ich würde mich freuen wenn ich dazu etwas informelles bekomme Gruß aus dem trüben Wrescherode! (ich weiß, kennt kaum ein Mensch! Liegt direkt neben Bad Gandersheim.
Zitat von Grey-Timber im Beitrag #1Und wozu dienen diese vielen Verspannungsseile? Also von der Spitze der Hauptwellenverlängerung geht jeweils ein dickeres stabiles Seil zu den Flügelspitzen. Zudem sind diese untereinander auch mit einem solchen verbunden. Und von der Mitte der Verlängerung gehen zu den Lattenrosten auch mehrere Seile - ich habe oft 3 zu jeder Seite gezählt - aber dünnere, diese halten allem Anschein nur nach die Roste in der exakten Segelstellung, also Winkel!
Das sind Halteseile, die verhindern, dass die Flügel nach hinten wegklappen können.
Hier sieht man ganz gut, dass die 6 Flügelruten alle in einer Ebene liegen, also im Mittelpunkt nicht durch die Flügelwelle gehen. Jeder Flügel ist mit der Rute in die Flügelwelle eingezapft, aber nur wenige Zentimeter tief, um die Welle nicht zu sehr zu schwächen. Das Zapfenloch dient als Arretierung und gibt dem Flügel etwas Halt. Aber die Befestigung des Flügels nur auf einer Seite im Zapfloch reicht natürlich nicht aus, um dem Winddruck standzuhalten; deshalb die Seile. Das gleiche Prinzip findet man an einer Klapp- oder Zugbrücke.
Zitat von Grey-Timber im Beitrag #1Können sich die Mühlen tatsächlich nicht in den Wind drehen?! Egal wie? Warum nicht?
Ja das stimmt, die meisten Mittelmeermühlen sind nicht drehbar. Der Grund ist einfach: sie stammen aus einer Zeit, als die drehbare Haube (Holländermühle) noch nicht erfunden war. Möglicherweise hat man auch später noch solche einfachen Mühlen mit fester Kappe gebaut, dann aber aus Kostengründen und weil es oft - wegen der gleichmäßigen bzw. selten wechselnden Windrichtung - auch gar nicht nötig war.
Zitat von Grey-Timber im Beitrag #1Irgendjemand hat mir erzählt, dass die einfach für jede Windrichtung eine eigene Mühle hatten. aber dass kann ich mir nun gar nicht vorstellen!
Warum nicht? Ist doch ein schönes Beispiel für den Erfindungsreichtum der Menschen. Aber auch dafür, dass sich die Technik bzw. der technische Fortschritt nur allmählich entwickelt hat und nur schrittweise vorankam und nicht in großen Sprüngen. Die ersten Autos z.B. konnten auch nur in eine Richtung fahren (vorwärts).
Hallo und Danke. sehr anschaulich, aber ich weiß nicht, ob ich diesen dünnen Latten trauen wurde, wenn ich mit meinen 110kg reinklettern würde! Nicht, das ich nicht schwindelfrei wäre, habe früher mal in meiner lehrzeit als Maler mal auf dem Fernsehturm in Espol gearbeitet! weit über 100m hoch und nur mit einem daumendicken Seil gesichert! Und das mit den Halteseilen ist auch "irgentwie" logisch, leuchtet jedenfalls ein! Ich dachte allerdings auch daran, das man damit evtl. die Lattenroste etwas im Winkel verstellen kann... Na ja bei genauem Hinsehen scheidet das wohl doch aus! Jedenfalls Danke für die Infos... ich sehe etwas klarer auch in der Zeit, einige der Mühlen sollen ja schon aus dem 17ten Jahrhundert stammen!
Ich bin im Moment auch in anderen Bereichen dieses Forums "unterwegs"... alles "irre spannend" was es z.B. bei umfunktionieren der Kraft. z.b. bei Windmühlen zur Stromgewinnung, für Probleme gibt! Nochmal Danke und wir "sehen" (oder "hören"? oder was) uns sicher hier noch öffter... mfG Wolfgang
Zitat von Grey-Timber im Beitrag #3aber ich weiß nicht, ob ich diesen dünnen Latten trauen wurde, wenn ich mit meinen 110kg reinklettern würde!
Wenn ein Müller 110 kg hatte, dann kann es nur der Chef bzw. Mühlenbesitzer gewesen sein. Und der musste selber nicht mehr in die Flügel steigen, dafür hatte er seinen Gesellen oder Lehrjungen. Und die waren mit Sicherheit erheblich leichter, weil ... die haben ja arbeiten müssen ... z.B. Säcke schleppen.
Ach ja!!!! Sowas gab/gibt es auch? Ich dachte Müller seien Alleingänger! weil sie so weinig verdienten! na denne...
Ach übrigens, ich wohne in einer ehemaligen Mühle! Rein technisch gesehen! Ehrlich! Das Gebäude, das ich vor über 20 Jahren gekauft habe, war eine sogenannte Hauptgenossenschaft. Hier bekamen die Bauern alles was sie benötigten. Und in die oberen Etagen wurde ihre Erzeugnisse gebracht, also das Korn. Es gab zudem eine Trocknungsanlage, welche heiße Luft durch das Getreide durchgeblasen hat. Das war wohl auch der Grund (so hat es uns der Architekt erklärt) dass es kein Ungeziefer wie Holzwürmer im Gebäude gab! Gut für uns! Dann gab es in den einzelnen Lagerabteilen, die mit langen Brettern zwischen den senkrechten Balken abgeteilt wurden, auch Öffnungen nach unten, die man mit Schiebern öffnen könnte. So floss das Korn zur Mühle oder auf Sackwaagen usw. Mittig gab es einen Aufzug, der per Seil gesteuert wurde! An der einen Strippe ging es rauf, an der anderen ziehen abwärts. Ließ man beide los, blieb das Ding stehen! Der Antrieb war auf dem Spitzboden! Ein E-Motor mit einer Art Riemengetriebe! Wir haben damals noch die Mühle, also die Gerätschaft, ausgebaut, die ganze Technik,, die beiden Mahlsteine, den Trichter darüber usw. Alles angetrieben über einen gewaltigen Motor der an den Deckenbalken hing! Über einen langen Treibriemen ging die Kraft zur Mühle! Der Motor war sowas von besonderes: Die Welle war "irgendwie" mit einem langen Hebel "auskuppelbar"! Sodas kein Kraftschluss vorhanden war. Dann brummte das Ding wie ein Saal voller Hummeln!!! Das Ding war über 120cm lang und hatte einen Durchmesser von etwa 50cm! Wenn man einkuppelte tobte die eigentliche Mühle los, das die ganze Bude bebte! Und an der Wand war eine Elektrikkulisse mit Faustdicken Schraubsicherungen! Dorthin gingen dicke Kabel aus Alu oder so, mit Stoff umwickelt und Teer oder so was. Leider hatten wir nur wenig Zeit, das alles richtig zu würdigen, obwohl mein Sohn und ich richtige Technikfreaks waren! Aber wir hatten nur (noch) 6 Monate Zeit, bis wir aus unserer Wohnung in Northeim rausmußten! Also galt es schnell Platz zu schaffen, um wenigstens eine Etage als Wohnung auszubauen! Ich habe noch eine Menge Fotos gemacht, aber dann mußte alles weg! Das einzige was blieb waren 2 mächtige Schraubgewinde die noch aus dem Balken ragen, und natürlich wunderba mächtige Balken in der Wohnung! Wer hat schon 35x35cm dicke und 12m lange Balken unter der Decke? Wir haben uns an das Museeum in Bad Gandersheim gewandt, aber die haben abgewinkt. Dann hat sich das Museum in Moringen (bei Northeim) gemeldet. Als die hörten, dass es nichts kosten soll, waren sie schnell bei der Hand und haben alles abgebaut und weggebracht! Angeblich sollte es im dortigen Museum aufgebaut werden, mit einer Plakette "gestiftet von Familie Meyer" oder so...! Ob es das gibt, weiß ich nicht, ich bin noch nicht dort gewesen. Na ja jetzt kommt mir das alles wieder so ins Gedächnis! Wenn Interesse besteht, könnte ich ja in den alten Alben stöbern, was es noch an Fotos gibt... aber erst einmal lass ich es gut sein. also bis denne und noch was: Entwicklungshilfe nimmt das Geld der Armen in den reichen Ländern und gibt es den Reichen in den armen Länder (Achmed Mohamed Saleh)
Hallo Klaus, hallo Wolfgang, @ Wolfgang: Willkommen im Forum! Vielleicht kannst Du die Fotos ja mal hier im Forum zeigen; würde mich freuen! Zum Thema: "Mallorcas Windmühlen" informiert diese Seite recht interessant: http://www.mallorcawindmills.com/
Carsten
Wenn man bei dem Wort Mama 4 Buchstaben austauscht, erhält man das Wort Bier!