Zitat von Storchentrabbi im Beitrag #1

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Macht es also Sinn den Grieß nach dem Plansichter noch zu reinigen oder kommt der da schon so gereinigt raus, dass das nicht mehr nötig ist?

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Das hängt in erster Linie davon ab, was du für ein Produkt herstellen möchtest. Die Art der Sichtung ist dabei völlig latte, denn die Sichtung ist keine Reinigung. Deshalb sind die Grieße aus Sechskanter oder Plansichter immer noch mit Schalenteilchen behaftet. Wir nennen das Köpfe. Werden die Köpfe mit vermahlen und landen samt Schalenteilchen (Kleie) im Mehl, wird das Mehl entsprechend dunkler. Bei hellem Mehl wie z.B. 405er oder Speisegrieß ist das Grießputzen unumgänglich.

Willst du mehr in Richtung Vollkorn mahlen, kann man auf das Grießputzen verzichten.

Zitat von Storchentrabbi im Beitrag #3

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Alles klar....dann gleich die nächsdte Frage:
Hat man nicht genau dafür die Weißreinigung? Ich habe bei mir einen Aspirateur, einen Trieur und eine Bürst- und Schälmaschine. Danach gehts in die Quetsche zum andrücken und von da aus in den Blaumehlzylinder. Müssten danach nicht alle Schalenteilchen entfernt sein?

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Du bringst hier einiges durcheinander.

Die Schwarzreinigung bezieht sich auf das Aussondern von sogenannten Schwarzbesatz sprich Fremdbesatz des vom Bauern angelieferten, ungereinigten (!) Getreides: Spreu/Stroh, mitunter ganze Ähren, Sand, Schrollen, Unkrautsamen (Rade, Wicke etc), Mutterkorn und gelegentlich Metallteile wie Schrauben und Muttern. Das erledigen Aspirateur und Trieur, ggfs auch Tischausleser; in neuzeitlichen Mühlen auch Stein- und Farbstoffausleser.

Die Weißreinigung dagegen reinigt das einzelne Korn von unerwünschten Bestandteilen des Korns: Bart, äußere Schale (Cellulose) und das Blaumehl im Kornspalt.

Bart und äußere Schale (im Bild unten schwarz) werden in der Schälmaschine entfernt. Die nachfolgende Bürstmaschine entfernt den am Korn anhaftenden Schälstaub.

Danach gehts auf die Quetsche, die den Kornspalt öffnet und von da auf den Blaumehlzylinder, der das Blaumehl (beim Roggen) aus dem geöffneten Kornspalt absichtet.

Nach der Weißreinigung sind zwar die äußeren Schalenteilchen entfernt, aber nicht die Hauptschale des Korns mit dem Keimling. Die Hauptschale nennen wir Kleie (im Bild rot), sie umhüllt den Mehlkörper (im Bild gepunktet).

Weizenkorn_Schnitt.gif - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Mehlkörper wird mittels mehrstufigem Mahlverfahren (1., 2., 3. .... Schrot, Grieß, Dunst, Mehl) aus der Kleie herausgemahlen, wobei die hohe Kunst der Müllerei darin besteht, dass auch kleinste Kleieteilchen (Schalenreste an Schroten und Grießen) nicht im Mehl landen - außer bei Flachmüllerei und Vollkorn.

PS.: Falls du kein Lehrbuch der (historischen) Müllerei besitzt wie z.B. von Hopf, Kettenbach & Co, dann könnte dir in vielen Fragen auch Google helfen.

www.marzahner-muehle.de/m%C3%BCllerei.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzreinigung
https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Freinigung