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Die Vorgängerkappe wurde 1910 als Gebrauchtteil von der Windmühle in Ketschendorf (heute Ortsteil von Fürstenwalde/Spree) erworben, diese stammte inkl. Wellkopf, Spinne, Penlager und Windrosengetriebe von Fa. Wetzig, Wittenberg. Penlager und Windrosengetriebe waren größtenteils erhalten, wurden von Fa. Vaags aufearbeitet und wieder verwendet.
Allerdings musste die Windrosenwelle inkl. Lager und Ritzel neu angefertigt werden:
Die Windrosenbremse (sehr selten!) geht auf die Idee von Florian Radüchel zurück, der eine solche in Mecklenburg-Vorpommern gesehen hatte. Nach Vorlage einer Handskizze von F. Radüchel hat Fa. Vaags die heutige Windrosenbremse konstruiert und angebaut:
Flügelwelle, Kammrad samt Bremse und sämtliche Balken der Kappe wurden in der Windmühle "Agneta" in Ruurlo gesägt, die zu Fa. Vaags gehört:
Die Dacheindeckung der Vaags-Kappe mit Zinkblechen sowie die Bekrönung (Spitze mit Kugel und Wetterfahne) hat Fa. Krüger, Kolkwitz erledigt:
Das Lager der Wetterfahne besteht aus Glaskugeln und ist wartungsfrei. Als Besonderheit wurde auf meinen Wunsch hin die Drehachse der Wetterfahne durch den Kaiserstiel bis ins Kappeninnere verlängert und trägt am unteren Ende einen kupfernen Windrichtungspfeil:
So kann der Windmüller auch innerhalb der Kappe sehen, woher der Wind weht - vermutlich einmalig!
Flügelkreuz (Bruststücke, Stahlruten, Jalousieflügel, Spinne mit Zugstangen):
Eigenanfertigung Vaags Molenwerken, Aaalten/NL 2002. Das vorherige Rutenkreuz von 1910 wurde um 1927 durch Blitzeinschlag zerstört, danach abgenommen und erst 2002 ersetzt.
Wellkopf: Der alte Wellkopf ragte bis 2001 noch aus der flachen Notbehelfskappe heraus; dieser stammte von der Fa. Wetzig, Wittenberg und kam 1910 zusammen mit der Ketschendorfer Kappe und Flügelwelle nach Straupitz. 2001 hat Fa. Vaags die alte Welle samt Wellkopf zu sich nach Aalten transportiert und wollte sie für den Kappenneubau wiederverwenden. Leider kamen bei der Demontage der Flügelwelle (aus vier Vierteln zusammengesetzt) irreparable Schäden zum Vorschein: die Welle war im Inneren teilweise stark verfault, der Wellkopf an den (in der Welle liegenden) Spatenblechen mehrfach gerissen. Diese Schäden machten eine Wiederverwendung unmöglich, so dass eine neue Welle angefertigt werden musste (s.o. bei Mühlenkappe). Zum Glück hatte der damalige Straupitzer MüV-Vorsitzende, Florian Radüchel (heute verh. Eickmann), einige Jahre zuvor in Wulfersdorf einen gut erhaltenen Wellkopf geborgen, da dieser nach dem Umbau der dortigen Bockwindmühle zur Motormühle nicht mehr benötigt wurde. Florian Radüchel lagerte den Wellkopf bei Jürgen Wolf an der BWM Berlin-Marzahn ein und stellte ihn 2002 als Ersatz für den kaputten Straupitzer Wellkopf zur Verfügung. Die alte historische Flügelwelle samt Wetzig-Wellkopf wurde von Vaags 2002 zurück nach Straupitz gebracht, dort als Schaustück auf dem Mühlenhof aufgebaut und von der Zimmerei Mendel, Straupitz überdacht.
Königswelle, Bunkler, Königsrad, liegendes Hauptvorgelege: Fa. A. Wetzig, Wittenberg, wobei die starren Kupplungen an der Königswelle und die Rutschkupplung am Hauptvorgelege zum Einrücken des Mahlgangs von Fa. "Eisenwerk Wülfel" in Hannover zugeliefert wurden.
2. Sichterboden (4. Etage)
Saugschlauchfilterschrank mit Filteruhr: Braunschweigische Mühlenbauanstalt Amme, Giesecke & Konegen (AGK), Braunschweig (spätere MIAG), Bj. vor 1925
Aspirateur und Blaumehlzylinder: vermutlich "Mühlenbau Willy Feyertag", Finsterwalde, Bj. ?
Plansichter: Gebr. Grosse, Lohmen/Sa., Bj. um 1935 (?)
Mahlgang: Antrieb/Getriebe, Lichtewerk, Steinbuchs und kardanische Balancierhaue von A. Wetzig, Wittenberg; Bj. vermutlich 1910
Mahl- bzw. Mühlsteine: Die heutigen sind Kunststeine (im Gegensatz zu Natursteinen) zum Schroten und wurden von "Molensteenmakerij Hans Titulaer" in Plasmolen/NL (vormals Heinrich van Hees) hergestellt und 2002 eingebaut. Die vorherigen Kunststeine hat Müller Johannes Nitschke 1972 von "ORANO Mühlstein- und Mühlenbau", Thamsbrück/Thüringenund bekommen; sie sind heute als Schaustücke auf dem Mahlboden ausgestellt. Mehrere ausgediente Mahlsteine sind auf dem Mühlengelände zu bewundern, u.a. ins Hofpflaster vor dem Eingang der Kornmühle integriert. Dabei handelt es sich um sogenannte "Franzosensteine" (auch Champagnersteine genannt) aus La Ferté-sous-Jouarre/Frankreich. Diese Natursteine aus Süßwaaserquarz galten wegen ihrer gleichmäßigen Härte und natürlichen Porosität als die besten Ausmahlsteine und waren weltberühmt. Die Farbe der Champagnersteine variiert von Weiß bis Braun in verschiedenartigen Nuancen: hellgrau, blaugrau, himmelblau, rosaviolett, gerstenzuckergelb, gelbgrau und graubraun. Vor dem Straupitzer Mühleneingang liegt z.B. auch ein "Blauer Franzose".
Walzenstuhl: Maschinenfabrik für Mühlenbau, vorm. C.G.W. Kapler Akt.Ges. – Berlin, Bj. um 1910
AHI-Ausmahlmaschine: Mühlenbauanstalt Albert Heckenmüller, Itzehoe, Bj. um 1935
Sackklopfer ("Sackausstäubemaschine"): Hersteller unbekannt; das historische Teil habe ich 2003 für 200,- € erworben aus der ehemaligen Wassermühle Werdorf bei Wetzlar, die zur Seniorenresidenz umgebaut werden sollte. Zusammen mit Heiner Gullnick habe ich den Sackklopfer aus Werdorf abgeholt (im VW-Transporter).
Schütttrichter "Wunderwald-Trichter": Fa.Robert Wunderwald, Niederwiera bei Waldenburg/Sachsen
Prallmühle/Schlagnasenmühle "Rapid": Gebr. Jehmlich, Nossen/Sachsen, Bj. unbekannt. 2003 gebraucht gekauft von Müller- und Mühlenbaumeister Erhard Thiele, Mahl- und Sägemühle Kolkwitz
Automatische Tütenkippwaage mit Rütteltisch: Hersteller unbekannt. 2004 gebraucht erworben von Dirk Paulick, "Paulick's Mühle" in Müschen bei Burg (Spreewald)
Quetschstuhl, Saatmischer, hydraulische Seiher-/Stempelpresse mit Doppelkolben-Pumpe, Röstpfanne mit Rührwerk: Maschinenfabrik Emil Schoppe, Cottbus, Ewald-Haase-Straße 16 (Gebäude abgerissen), Bj. 1910:
Kuchenbrecher: Herkunft unbekannt, vermutlich zeitgleich mit den Schoppe-Maschinen eingebaut:
E-Motor für die hydraulische Doppelkolben-Pumpe: Hersteller und Baujahr unbekannt, 1995 zusammen mit dem Doppelkolben-Hydraulikpumpwerk gebraucht erworben von "Mosterei Ernst Buchwald", Cottbus, Ernst-Barlach-Str. 55
Saatreiniger: Hersteller und Baujahr unbekannt
Sonstiges:
E-Motor für das Rührwerk der Röste: Hersteller unbekannt, 1995 neu angeschafft
Elektrischer Wrasenabzug: Hersteller und Baujahr unbekannt
Handkurbel-Ölpresse: 1997 von Florian Radüchel, den beiden Ölmüllern (Bernd Wenzel, Dieter Walter) und mir aus einer Lichtenrader Gartenlaube im Schichauweg (ehem. West-Berlin) geborgen. Baujahr und Hersteller: kurz nach Kriegsende 1945 von einem Berliner Eisenbahner als Eigenkonstruktion gebaut zur (damals illegalen) Selbstherstellung von Leinöl- und Rapsöl. Absolute Rarität!