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Mühlen- und Müllerforum "Glück zu!"

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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 670 mal aufgerufen
 Presseschau
ultratrieur



Beiträge: 2.209

23.02.2011 09:38
Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Heute im "Mindener Tageblatt":

Zitat
Eickhorster Flügelkreuz nicht mehr sicher
Wieder zahlreiche Baumaßnahmen an Mühlen / Wasserräder sind marode geworden / Touristen mit Rad unterwegs

Ein neues Flügelkreuz bekommt in diesem Jahr die Windmühle Eickhorst. Der Einbau eilt, denn das vorhandene Kreuz ist nach Einschätzung des Mühlenbauhofleiters Friedrich Rohlfing nicht mehr sicher.

Es hat mittlerweile 18 Jahre auf dem Buckel und sollte nach seinen Worten höchstens noch im Leerlauf - und nicht bei laufendem Betrieb - betrieben werden. Das Holz ist marode geworden und so müssen die vier Flügel samt Gatter erneuert werden. Die Jalousieklappen können in das neue Kreuz des Wallholländers von 1848 eingebaut werden.

Die Kosten für diese Baumaßnahme betragen etwa 10- bis 11 000 Euro. Sie ist bereits mündlich bewilligt, nun fehlt noch die schriftliche Bestätigung vom Land, um tätig zu werden. Dann wird in vier- bis fünfwöchiger Arbeit im Mühlenbauhof des Kreises Minden-Lübbecke in Frille das Flügelkreuz aus Lärchenholz hergestellt.

Der Einbau wird etwa zwei Tage dauern. Zum Saisonbeginn in Eickhorst am 30. April werden sich die neuen Flügel wohl noch nicht drehen. Bauingenieur Friedrich Rohlfing geht davon aus, dass sie zum Deutschen Mühlentag am 13. Juni fertig sind.

Ansonsten ist das Jahr 2011 das Jahr der Wasserräder. Los geht es mit der Wassermühle in Lübbecke-Eilhausen, bei der das marode hölzerne Wasserrad ausgetauscht wird. Das soll erst nach den Sommerferien passieren, einkalkuliert sind Kosten von 4000 Euro. "In den vergangenen Jahren haben wir hier immer geflickt, das geht jetzt nicht mehr", so Rohlfing.

Ähnlich sieht es auch bei der Wassermühle am Osterbach im Siekertal bei Bad Oeynhausen aus. Die letzten vier bis fünf Jahre hat man gerettet, was zu retten war, doch jetzt muss das hölzerne Wassrrrad ebenfalls erneuert werden. Das soll im Spätsommer passieren, Rohlfing plant Kosten von 4000 Euro ein.

Aus Stahl ist das Wasserrad an der Mühle in Preußisch Oldendorf, hier ist ein Großteil der Zellen durchgerostet und muss erneuert werden. Die Maßnahme soll etwa 4000 Euro kosten.

Die Bockwindmühle in Stemwede-Oppenwehe bekommt ebenfalls ein neues Flügelkreuz. "Das liegt bei uns im Mühlenbauhof schon bereit", sagt Rohlfing. Bereits Ende März soll es montiert werden.

Die größte Baumaßnahme betrifft die Valentinsmühle in Minden-Todtenhausen. An der Westseite soll der Putz erneuert werden, an der Ostseite das Fugenbild. Dafür sind 20 000 Euro veranschlagt. "Das muss vor der Hitzeperiode passieren", erläutert Rohlfing.

Der Mühlentourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Kamen die Reisenden früher mit Bussen in die Region, so sind sie heute größtenteils mit dem Fahrrad unterwegs.




Link zum Artikel: http://www.mt-online.de/lokales/hille/42...ehr_sicher.html



Flo der Liebe

De Molenaar



Beiträge: 285

23.02.2011 23:12
#2 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Na das ist ja gut zu wissen das im - Kreis pauschal ein Wasserrad 4000 Euro kostet!

Sägemüller



Beiträge: 208

26.02.2011 20:43
#3 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Und 4 Neue Jalousieflügel für 11.000 Euro, wenn anderswo 4 Van Bussel Vorhecks schon über 30.000 Euro kosten?

Gruß!
Jan (Windmühle Lechtingen)

Flachmüller
Mühlenpapst Axel I. (Co-Admin)


Beiträge: 533

26.02.2011 23:26
#4 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Zitat von Sägemüller
Und 4 Neue Jalousieflügel für 11.000 Euro, wenn anderswo 4 Van Bussel Vorhecks schon über 30.000 Euro kosten?

Ihr dürft hier nichts verwechseln! Wenn Ihr euch van Busselhecks bestellt, dann tut Ihr das bei einem Mühlenbauer der damit seinen Lebensunterhalt verdient und das seiner Angestellten. Der "Bindestrichkreis" betreibt seinen eigenen Mühlenbauhof, die Leute werden dafür bezahlt die Mühlen möglichst in Schuss zu halten, wenn sie also ein Wasserrad oder einen Satz Flügel bauen, dann kostet es ihnen nur das Material und bestenfalls eine Krangestellung für ein paar Stunden.

Glück zu!
Axel



Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur!
Qualität seit 1318

Axel

ultratrieur



Beiträge: 2.209

27.02.2011 16:34
#5 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Da stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, ob mit diesem Vorgehen nicht gegen irgend ein Gesetz verstoßen wird. Wie kann es sein, dass so eine geförderte (?) Einrichtung als Preis brechende Billigkonkurrenz gegen Fachbetriebe arbeitet, die davon neben Brötchen verdienen auch noch Sozialabgeben etc. erwirtschaften muss. Anders ausgedrückt - da zahlen redliche Mühlenbaubetriebe und andere an Mühlen bauenden Betriebe diejenigen Sozialabgaben, die dann im Bindestrichkreis dafür aufgewendet werden, die Billigkonkurrenz zu subventionieren???

Oder irre ich mich und der ganzen Sache liegt ein durch und durch solides und integeres Finanzierungsmodell zu grunde??

Gruß und Gz!



Flo der Liebe

Askop
Administrator


Beiträge: 610

27.02.2011 17:50
#6 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Zitat von ultratrieur
Oder irre ich mich und der ganzen Sache liegt ein durch und durch solides und integeres Finanzierungsmodell zu grunde??

Tut mir leid, aber Deine Bindestrichaversion wirkt diesmal schon recht bizarr. Und mir ist nicht so recht klar, was du damit erreichen möchtest. Soll der Mühlenbauhof abgeschafft werden zugunsten von Fa. Möller & Co.?

Der Friller Mühlenbauhof ist doch im Grunde ein ähnliches Konstrukt wie jeder x-beliebige Eigenbetrieb einer kommunalen Gebietskörperschaft (Stadt, Kreis, Land, Bund). Diese Betriebe agieren aber nicht als billige Mitbewerber bzw. Konkurrenz am Markt, sondern sie unterhalten nur eigenes Eigentum. So wie man z.B. sein Häusle in Eigenleistung ausbaut oder instand hält anstatt erheblich teurere Fremdfirmen mit Aufträgen zu beglücken.

Deiner Argumentation zufolge könnte es dann auch gesetzeswidrig sein, wenn das städtische bzw. öffentliche Grün (Blumen, Bäume, Rasen, Parks etc.) von der stadteigenen Billigkonkurrenz gegossen und gepflegt wird anstatt von privatwirtschaftlichen GaLa-Betrieben. M.E. hat sogar jede Stadt mind. 1 eigenen Bauhof mit gar nicht wenigen Beschäftigten im steuerfinanzierten öffentlichen Dienst. Aber Sozialabgaben müssen die auch zahlen, genau wie der Friller Mühlenbauhof.

Glück zu!

ultratrieur



Beiträge: 2.209

27.02.2011 21:59
#7 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Dann rechne doch mal einfach nach, wie eine derartige Preisdifferenz zu stande kommen kann. Das Rohmaterial kostet das Gleiche wie den Wettbewerb in der freien Wirtschaft, die Löhne sind ähnlich (sind sie das?). Wesentlich schneller wird in Frille wohl auch nicht gearbeitet als z.B. bei Fa. Vaags oder Groot Wesseldijk. Wieso soll ein Flügelkreuz dann Deiner Meinung nach in der freien Wirtschaft etliche 100% mehr kosten als in Frille? Gibt es eine denkbare Erklärung, OHNE dass Mauschelei im Spiel ist? Tut mir leid, ich sehe wirklich nicht, wo qualitativ hochwertiger gewerblicher Mühlenbau solche Einsparpotentiale hätte, als dass man mit Frille konkurrenzfähig sein kann.

Wir reden hier wie gesagt nicht über ein paar €-fuffzig, die man günstiger arbeitet!!

Und ja, Frille dicht machen - gerne, so sich denn meine Vermutung bestätigen sollte. Die Institution dient einzig und allein, der Aushebelung von Wettbewerb - und das kann auch im Interesse eines qualitätsorientierten Ansatzes in der Mühlenerhaltung nicht Sinn der Sache sein, oder?

Gruß und Gz!



Flo der Liebe

Askop
Administrator


Beiträge: 610

28.02.2011 16:43
#8 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Zitat von ultratrieur
Und ja, Frille dicht machen - gerne, so sich denn meine Vermutung bestätigen sollte. Die Institution dient einzig und allein der Aushebelung von Wettbewerb.

Also ... ich bin ja nun auch nicht gerade der große Fan von westfäl. Mühlenstraße. Aber hier siehst Du m.E. etwas, was so nicht ist.

Soweit ich weiß, hat der Landkreis MIL die meisten Mühlen gekauft oder gepachtet und ist folglich für deren baulichen Unterhalt zuständig. IMHO eine freiwillige Aufgabe des Kreises, zu deren Realisierung der Mühlenbauhof als kreislicher Eigenbetrieb geschaffen wurde. Ist Frille ein "normaler" Mühlenbauer wie Möller/Tonnenheide, Fa. Vaags oder Groot Wesseldijk? Ich meine nein, denn Frille hätte von uns garantiert keinen Auftrag zum Neubau der Windmühlenkappe oder auch nur eines neuen Rutenkreuzes angenommen. Frille würde auch für Neu Vorwerk keine neue Flügel bauen und kein neues Wasserrad für eine Mühle im Sauerland. Und falls doch, wären die Preise vermutlich nicht viel anders als bei den "Gewerblichen in der freien Wirtschaft".

Wobei an dieser Stelle anzumerken ist, dass der Friller Mühlenbauhofchef F. Rohlfing in den Zeitungsberichten nirgendwo von Preisen gesprochen hat, sondern nur vom Kostenaufwand (für ein Rutenkreuz oder Wasserrad). Das ist IMHO ganz was anderes und in etwa vergleichbar mit den Kosten eines Heimhandwerkers, der sich sein Fußbodenlaminat selber verlegt anstatt das Vielfache an den gewerblichen (teureren) Fußbodenleger der freien Wirtschaft abzudrücken.

Insofern müßte jede Heimhandwerkerei als Billigkonkurrenz verboten bzw. abgeschafft werden, denn gem. Deiner Argumentation würde jeder Selfmademan der freien Wirtschaft schaden.

Folgerichtig gehören dann auch sämtliche städtischen oder Kreiskrankenhäuser abgeschafft als Billigkonkurrenz zu teuren Privatkliniken, die sich in der freien Wirtschaft behaupten müssen.

Abgeschafft werden müßten dann auch alle Wind- und Wassermühlen, die irgendwie subventioniert werden und sich als "Billigkonkurrenz" nicht mit eigener Kraft im freien Wettbewerb behaupten müssen. Subventionierte Mühlen sind z.B. Accum und die Schöpfmühle Wedelfeld (Zuschüsse zu Betreiberkosten) sowie Marzahn und Wilhelmsaue (die Müller sind Angestellte der Stadt). Dagegen müssen sich Mühlen wie in Altkalen, Hamburg (Riepenburger Mühle), Straupitz oder Xanten ohne "Stütze" in der freien Wirtschaft bewähren und behaupten.

Wie gesagt, ich bin kein glühender Anhänger von Mi-Lü und weit davon entfernt, alles gut und richtig zu finden, was dort auf dem Mühlensektor getan wird (oder auch nicht). Im Falle des Friller Mühlenbauhofs vermag ich Dir aber beim besten Willen nicht zu folgen. Nehmen wir an, es gäbe ihn (nach Deiner Forderung) nicht, aber die jährliche Geldsumme des Kreises für Mühlenreparaturen/Sanierungen einschl. Fördergelder würde in etwa gleich bleiben und die bislang vom Mühlenbauhof erbrachten Leistungen müßten als Aufträge in der freien Wirtschaft ausgeschrieben und vergeben werden.

Wahrscheinlich würden dann in einem Jahr nicht drei oder vier neue Wasserräder erneuert, sondern nur eins. Und anstelle eines komplett neuen Rutenkreuzes lediglich die Bruststücke, der Rest in den kommenden Jahren, wenn wieder Geld da ist.

Zitat von Florian
Wir reden hier wie gesagt nicht über ein paar €-fuffzig, die man günstiger arbeitet!!

Axel hats doch auch schon gesagt, es geht gar nicht um "günstiger arbeiten". M.E. ist der Friller Mühlenbauhof nicht gezwungen, die Löhne selber zu erwirtschaften. Denn die Mitarbeiter sind m.E. Angestellte der Kreisverwaltung. Oder des Mühlenvereins? Und das ist m.E. der Hauptunterschied zu den gewerblichen Mühlenbauern.

Glück zu!

nordostwind



Beiträge: 87

28.02.2011 18:01
#9 RE: Es tut sich was im Bindestrichkreis Zitat · Antworten

Wie der Mühlenverein im Kreis Minden- Lübbecke in den 1980er Jahren gegründet worden ist, hat man unerfahrene Zimmerleute und einen wohl überteuerten Mühlenrestaurator mit den Restaurationen der Mühlen beauftragt. Da ist sehr viel "Schindluder" getrieben worden!
Aufgrund dessen hat mann dann die Sache selber in die Hand genommen, was dann Besserung verschafft hat.
Persönlich bin ich auch nicht überall damit einverstanden, was in der letzten Zeit geschehen ist. Aber so wie in den 1990er Jahren konnte es nicht weitergehen.

Schöne Grüße
Jörg

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