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Die Zeitzer Firma Mühlen- und Agraranlagenbau gewann in diesem Jahr den Existenzgründerpreis "Zeitzer Michael" und damit verbunden Geld- und Sachpreise im Wert von 2 660 Euro. "Gesellschafter und Geschäftsführer Christoph Bosse hat in einer bewegten und weltwirtschaftlich sehr schwierigen Zeit den Mut und die Kraft bewiesen, ein Unternehmen zu gründen, welches sich am Markt behauptet und den Wirtschaftsstandort Zeitz aufwertet", heißt es in der Laudatio zur Begründung der einstimmigen Entscheidung der Jury. Am traditionsreichen Standort des ehemaligen Familienbetriebes Mühlen- und Maschinenbau im Zeitzer Ortsteil Rasberg wächst ein kleines Unternehmen. "Bereits 2007 habe ich in der Firma Mühlen-, Maschinen- und Anlagenbau (MMA) angefangen und mir im Bereich Agrar- und Landhandel ein neues Geschäftsfeld aufgebaut", erzählt Bosse. Silos und Fördertechnik, so zum Beispiel eine Futterlinie im Stößener Rinderstall und eine Getreideanlage bei der Teucherner Firma Osterland wurden konstruiert und gebaut. Hinzu kommen Wartungen und Reparatur bestehender Anlagen, vor allem im ländlichen Bereich. "Im Laufe der Jahre wuchs der Kundenkreis, und im Jahre 2009 dachten der MMA-Chef Michael Löwe und ich darüber nach, einen Bereich aus der bestehenden Firma auszugliedern", blickt Bosse zurück. Im vergangenen Jahr war es dann so weit, der neue Betrieb Mühlen- und Agrar-Anlagenbau wurde gegründet und beschäftigt inzwischen vier Mitarbeiter. Mit dem Stammbetrieb gibt es ein gutes Miteinander.
"Wir haben ähnliche Produkte, doch andere Kunden. Wir arbeiten für die Industrie, die neue Firma vorrangig für die Landwirtschaft", macht MMA-Geschäftsführer Michael Löwe deutlich. Der Traditionsbetrieb arbeitet zum Beispiel für die Südzucker AG und die Zeitzer Bioethanol-Anlage, für die Großbäckerei Sinnack und für verschiedene Brauereien. "Sinnack zum Beispiel lässt spezielle Zubehörteile für Teigmaschinen aus verschiedenen Standorten bei uns fertigen", fährt Löwe fort. Die Stärke seines Unternehmens liege in der Fertigung von Sonderteilen, im Zeitzer Betrieb gibt es keine Massenfertigung, sondern nur Sonderanfertigungen nach speziellen Kundenwünschen. 20 Beschäftigte und einen Auszubildenden zum Konstruktionsmechaniker gibt es im traditionsreichen Mühlenbau. Dabei kommen Aufträge zur Fertigung auch von Christoph Bosse. Stillstand gibt es nicht. Die alte Produktionshalle erhielt ein neues Dach, wurde mit einem Kran- und moderner Elektrik ausgerüstet. Im Büro entstand ein CAD-Arbeitsplatz. Der mittelständische Betrieb scheint auf einem guten Weg zu sein. Christoph Bosse ist bodenständig. Der 43-Jährige wurde in Zeitz geboren, ist in der Region aufgewachsen und erlernte im Hydrierwerk den Beruf eines Instandhaltungsmechnikers. Mit dem Abitur in der Tasche studierte er Maschinenbau an der Ingenieurhochschule Berlin und arbeitete später als Werksleiter. Bosse lebt in Würchwitz und engagiert sich in der Kommunalpolitik, denn er ist seit 1994 im Gemeinderat und als stellvertretender Ortsbürgermeister im Dorf bekannt.
Wofür das Preisgeld verwendet wird? "Erst einmal gibt es eine kleine Feier", sagt Christoph Bosse. Als Zweites will der 43-Jährige einen Teil wieder dem "Zeitzer Michael" zur Verfügung stellen und als Drittes soll Werkzeug gekauft werden.
Christoph Bosse (links) erhielt den «Zeitzer Michael». Doch er ruht sich darauf nicht aus. In der Werkstatt arbeitet Wolfgang Gnaß.
Achtung - auch wenn die abgebildete Chronos-Waage gut und gerne als Museumsstück durchgehen könnte, bei diesem Betrieb handelt es sich nicht um einen Mühlenbauer im historischen Sinne... was Arbeiten am Maschinenbau angeht oder die Besorgung von Ersatzteilen (Rohrschellen, Filterschäuche oder so), können die Kollegen dort sicher bestens helfen. Ein Flügelkreuz oder ein Wasserrad würde man dort jedoch nicht bekommen.
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der Liebe
