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Zitat Da klappert die Mühle schon wieder am rauschenden Bach: Innerhalb von knapp zwei Stunden setzte Heinz Görtemöller zusammen mit Freunden und Verwandten das neue Mühlrad ein.
Radwechsel im Velper Mühlengraben
Ausgedient nach einem Vierteljahrhundert "Dienstzeit”: Das 25 Jahre alte Wasserrad der Velper Mühle ist am vergangenen Samstagmorgen ausgetauscht worden. "Das Rad hätte noch ein paar Jahre mitgemacht, aber die Achse musste dringend ausgewechselt werden”, erläuterte Heinz Görtemöller. Die alte Holzachse sei marode gewesen, ergänzte der Müller. Er und sein Sohn Frank hatten sich deshalb dazu entschlossen, das Rad komplett auszutauschen. "Wenn schon, denn schon.”
Das neue Rad verfügt jetzt über eine maßgefertigte Achse aus Stahl. Als Heizmaterial wird das ausrangierte Wasserrad in der Nachbarschaft Verwendung finden. Somit ist es optimal entsorgt worden.
Gegen acht Uhr früh starteten die Görtemöllers zusammen mit Verwandten, Freunden und Nachbarn die Radanbringung im Mühlengraben. Ein Aufbau aus Holz wurde in den Graben platziert. Das neue Wasserrad sollte in zwei Teilen anmontiert werden. Die erste Radhälfte rollten die Männer von dem angrenzenden Sägewerk direkt bis zum Mühlengraben. Eine Schwerstarbeit. Das Gegenstück wurde dann allerdings mit dem Gabelstapler vorgefahren. Die beiden Räder aus Eichenholz sind übrigens in Eigenregie von den Mühlenbesitzern innerhalb eines Vierteljahres nach einem alten Entwurf angefertigt worden.
Vorsichtig wurden die Holzreifen heruntergelassen und auf die Achse geschoben. Eine durchaus knifflige Arbeit, die mitunter auch die Füße der Helfer in Kontakt mit dem eisig kalten Mühlenwasser brachte. Gegen kurz vor zehn war es dann soweit: Die Mühle, deren Grundstein im Jahr 1560 gelegt wurde, hatte wieder ein leistungsfähiges Wasserrad.
Doch noch ist es nicht komplett: "Es muss noch rundum angekeilt werden", erläuterte Görtemöller. Diese Arbeiten werden direkt am montierten Rad ausgeführt. Heinz Görtemöller hofft, dies innerhalb der nächsten acht Wochen zusammen mit seinem Sohn erledigt zu haben.
Die Mühle befindet sich mittlerweile seit etwa 100 Jahren im Besitz der Familie Görtemöller. Der Velper weiß, dass sich im Stammbaum der Görtemöllers über viele Generationen hinweg Vorfahren finden, die sich als Müller verdingt haben. Darauf verweise auch der Familienname: Görtemöller setze sich aus den alten Bezeichnungen für Grütze und Müller zusammen, erzählte der Velper. Heinz Görtemöller freut sich, dass seine Mühle nun wieder "in Schuss” ist.
Wenig Erfreuliches spielt sich jedoch seit einigen Monaten auf dem Mühlengelände ab. Vor einigen Monaten fand das Ehepaar Görtemöller eine ihrer Gartenbänke versenkt im Mühlenbach wieder. Die zweite Bank sei einige Zeit später dann in den Mühlengraben geworfen worden, erinnert sich Görtemöller. Auch in den vergangenen Tagen suchten wieder Vandalen das Gelände auf und demolierten ein Vogelhäuschen aus Stein. Das Ehepaar hofft, dass die wohl in den Abend- oder Nachtstunden tätigen Randalierer in Zukunft von weiteren Taten absehen.