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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 589 mal aufgerufen
 Presseschau
ultratrieur



Beiträge: 2.209

08.03.2011 09:25
Aus für Doppelmühle in Wolkenburg Zitat · Antworten

Heute in der "Freie Presse":

Zitat

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Wolfgang Schröter, einer der Pächter von Mühle und Sägewerk in Wolkenburg, kontrolliert gemahlenes Korn. Seit 1999 haben er und Andreas Schlag das Mühlen-Ensemble zu einem arbeitenden technischen Denkmal aufgebaut. Nun ist der Betrieb eingestellt.

Alte Mühle in Wolkenburg steht still
Pächter von Sägewerk und Mühle in Wolkenburg haben Geschäftsbetrieb eingestellt


Wer den Hinweisschildern zur historischen Doppelmühle in Wolkenburg folgt, um das denkmalgeschützte Mühlen-Ensemble zu sehen oder Holz sägen zu lassen, geht den Weg umsonst. Denn die Holzverarbeitung ruht.

Auch der Verkauf von Spezialfuttermittel sowie der Gastbetrieb und die Führungen sind eingestellt. Wolfgang Schröter und Andreas Schlag, seit 1999 Pächter des technischen Denkmals an der Zwickauer Mulde, haben ihr Geschäft aufgegeben, bis 31. März wollen sie das Gewerbe abmelden.

Als Grund geben sie die häufig auftretenden Hochwasserschäden an. "Jedes Mal, wenn wir mühselig alles aufgebaut haben, tritt die Mulde wieder über die Ufer und überschwemmt alles", sagt Andreas Schlag. Dafür reiche schon ein starker Regen oder die Schneeschmelze - wie im Januar. Da sei die Doppelmühle gleich zweimal vom Hochwasser betroffen gewesen. Aber Schutzmaßnahmen an der Mulde seitens der zuständigen Landestalsperrenverwaltung gebe es nicht.

Etwa zwölf Jahre lang engagierten sich Schlag und Schröter dafür, dass das kleine Sägewerk und die Getreidemühle mit ihren teilweise über 100 Jahre alten Maschinen lebendig blieben. "Wir haben nach und nach alles in den Zustand versetzt, dass Mühle und Sägewerk arbeiten konnten", so Andreas Schlag, der gelernter Elektriker ist. Einheimisches Holz wurde zu Bauelementen für das regionale Handwerk oder versierte Heimwerker verarbeitet. Die Kunden kamen aus dem ländlichen Gebiet zwischen Chemnitz und Leipzig. Zudem lagerte die Getreidemühle Futter-Produkte der kleinen Nebenerwerbs-Landwirte aus den Dörfern zwischen Altenburg und Geithain, um es an Kleintierzüchter weiter zu geben. Hinzu kamen Schauvorführungen im Sägewerk und in der Getreidemühle, zum Beispiel zum Mühlentag.

"Abgesehen vom wirtschaftlichen Aspekt: Für die touristische Entwicklung der Region geht uns mit der Schließung der Mühle ein Highlight verloren", sagt Reinhard Iser, Ortsvorsteher von Wolkenburg-Kaufungen. "Das tut mir richtig weh." Die Pächter hätten sich oft eingebracht, ihre Angebote seien stets sehr gut angenommen worden.

Die Geschäftsaufgabe bedauert man auch im Rathaus von Limbach-Oberfrohna. Doch gegen den Grund habe die Kommune nichts tun können. "Für Schutzmaßnahmen an der Mulde als Gewässer erster Ordnung ist der Freistaat zuständig", sagt Bürgermeister Lothar Hohlfeld. Bei der Aufarbeitung des Hochwassers 2002 seien auch Maßnahmen zwischen Hängebrücke und Sägewerk in Betracht gezogen, aus Sicht der Landestalsperrenverwaltung aber nicht als prioritär eingestuft worden.

Ulrich Nürnberger vom Betrieb Zwickauer Mulde, Obere Weiße Elster der Landestalsperrenverwaltung Sachsen erklärt: "Einzelobjekte wie die Mühle Wolkenburg fallen beim Hochwasserschutzkonzept in den Bereich der mittelfristigen Schutzmaßnahmen." Vorrang habe der Schutz zum Beispiel von Wohngebieten. Mittelfristig bedeute, dass der Hochwasserschutz erst nach 2015 angegangen werde. Und auch dann werde abgewogen, ob ein Vorhaben wirtschaftlich vertretbar sei.

"Man muss Verständnis dafür haben, dass durch immer häufiger auftretende mittlere Hochwasser-Ereignisse finanzielle Aufwände auftreten", sagt Martin Beer, Eigentümer von Mühle und Sägewerk in Wolkenburg, über das Aussteigen der beiden Pächter. Er wolle jedoch versuchen, das Haus zum Mühlentag und zum Tag des offenen Denkmals zu öffnen. Wenn sich jemand finde, der einen oder beide Betriebe im Nebenerwerb weiterführe, könnte das Denkmal auch darüber hinaus der Öffentlichkeit erhalten werden.

Den Menschen in der Region ist Martin Beer sehr dankbar. Ohne ihre "herausragende und unvorstellbare Hilfe" nach dem Hochwasser im August 2002 hätte der Betrieb schon damals aufgegeben werden müssen. "Was da geleistet wurde, kann ich gar nicht mehr zurück geben."



Link zum Artikel: http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNI...ikel7607761.php



Flo der Liebe

ultratrieur



Beiträge: 2.209

23.03.2011 09:22
#2 Update Wolkenburg Zitat · Antworten

Heute in der "Freie Presse":

Zitat
Die Stilllegung der Mühle in Wolkenburg zieht Kreise

Nachnutzung für technisches Denkmal ist nicht in Sicht

Zehn Jahre lang habe der bäuerliche Adventsmarkt rund um die Mühle in Wolkenburg stattgefunden. "Das Ambiente dort passt einfach wunderbar zu diesem Markt", sagt Christine Schmidt vom Veranstalter, der HOT-Beschäftigungsgesellschaft Oberlungwitz. Doch die Schneemassen im Dezember vergangenen Jahres wurden zum Problem. Die Familie, die auf dem Mühlenhof wohnt, meldete Bedenken an, dass der Schnee, der vom Dach ihres Wohnhauses rutscht, Besucher gefährden könnte.

"Wir haben bis zuletzt gebangt, ob der Markt überhaupt stattfinden kann", erinnert sich Schmidt. Als es jetzt noch hieß, dass die Pächter der Mühle aufhören, habe man sich entschlossen, den Adventsmarkt in den Schlosshof zu verlegen.

Damit bricht eine weitere Nutzung des historischen Geländes weg, nachdem die Pächter sich zum Ende dieses Monats aus der Bewirtschaftung von Mühle und Sägewerk zurückgezogen haben. Martin Beer, Eigentümer des funktionsfähigen technischen Denkmals, hat noch keine Idee, ob und wie seine Gebäude künftig genutzt werden können. Er wolle das Vertragsende mit den Pächtern abwarten und dann weitersehen. Er hofft auf engagierte Interessenten, die einen Betriebsteil oder beide weiter betreiben. Er habe auch schon einmal über ein Mühlencafé nachgedacht. Aber konkrete Pläne gebe es nicht. Auf jeden Fall will Martin Beer die Mühle 2011 erstmals nach fünf Jahren zum Mühlentag und zum Tag des offenen Denkmals für Besucher zugänglich machen.

Gern würde Reinhard Iser, Ortsvorsteher von Wolkenburg-Kaufungen, den Eigentümer bei seinen Überlegungen zu Nutzung und Betrieb der Mühle unterstützen. Man habe bislang aber noch nicht miteinander gesprochen. Im Ort gebe es einen Tourismus-Stammtisch, in dem engagierte Einwohner die touristische Entwicklung vorantreiben wollen. Der befasse sich derzeit mit der Frage, wie die Ausflugsziele besser ausgeschildert werden können. "Aber ein Konzept für die Mühle zu erstellen, das geht über unsere Kompetenzen", so Iser.

Auch der Verein Tourismusregion Zwickau könne sich nach Auskunft von Geschäftsführerin Ina Klemm nicht um die Mühle kümmern. "Die größte Rolle in Wolkenburg spielt das Schloss in Verbindung mit der Kirche", sagt sie. Mit diesem "einzigartigen architektonischen Ensemble" würden Besucher nach Wolkenburg gelockt. Von dort aus könne dann auf andere Sehenswürdigkeiten des Ortes verwiesen werden. Diese müssten jedoch erlebbar, also zugänglich sein. Klemm: "Sonst geht keiner hin."


Martin Beer ist der Eigentümer der Mühle und des Sägewerks in Wolkenburg. Sobald die Pächter die Immobilie Ende dieses Monats verlassen haben, will er sich intensiv um neue Nutzer kümmern.



Link zum Artikel: http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNI...ikel7619382.php



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