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Guten Abend! Welchen Mühlenbauer im Norden (Raum Hamburg) könnt ihr empfehlen? Es geht insbesondere um die Instandsetzung unserer Mühlentechnik. Habt ihr mit einem Betrieb gute oder schlechte Erfahrungen gemacht?
Hi Florian! Es geht um unsere ganze Technik, die noch brach liegt. Da stehen folgende Punkte auf meinem Plan: - Quetsche anschließen und korrekt zusammensetzen - Trichter und Absackvorrichtungen für die Quetsche bauen - Mischer drehbar machen - sämtliche Wellen überholen - Mehlschnecke gangbar machen - Elevator rekonstruieren - Transmissionen rekonstruieren (d. h. vorhandene Wellen mit neuen Riemen ausstatten) - eventuell einen alten Sichter einbauen (vielleicht in der Luxus-Version mit kleinem Elevator ) - vielleicht den dritten Gang mit gebrauchten Steinen ausrüsten und das Lichtewerk überholen
Eine ganze Menge an Arbeit, ich sitze gerade an einem Projekt, wie wir das stemmen könnten...Auf jeden Fall MUSS ein Mühlenbauer mitmachen, das alles will ich nicht auf eigene Faust mit Ehrenamtlern machen, nachher ist etwas verhutzelt, was ich unbedingt verhindern will.
klar, da hatten wir ja seinerzeit in W'burg drüber gesprochen. Schön, dass das jetzt offenbar konkreter wird. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung, dass Technik kein Selbstzweck ist, sondern konkreten Anforderungen genügen muss. So lange die nicht klar sind, bleibt jede Bauaktion von der Sache her Bastelei, auch wenn sie im Detail technisch gut und funktionell ausgeführt wird.
Die zentrale Frage muss doch sein, WAS die Mühle eigentlich tun soll bzw. was IHR mit ihr tun wollt. Ein schöner umfangreicher Maschinenpark hat allenfalls museumspädagogischen Wert, so lange nicht klar ist, aus welchem Rohstoff wer und unter welcher Organisationsform für wen welches Produkt herstellen will. Es ist ja nicht so, dass in Eurer Mühle gar nichts funktioniert - es wäre ja durchaus machbar, mit der jetzigen Ausrüstung ein marktfähiges Produkt herzustellen. Der Fakt, dass dies - aus welchen Gründen auch immer - bisher nicht passiert, sagt mir, dass es nicht sinnvoll sein kann, jetzt primär am Ausbau des Maschinensystems zu arbeiten.
- wegen meiner sehr nüchternen Einstellung.
Ansonsten bleibe ich bei meiner Empfehlung der "Winsener". Vaags wäre natürlich auch nicht überfordert... Schumann aus Mulda wäre sicher ansprechbar.
Danke für deine Kritik. Es ist sinnvoll, selbst seine Absichten zu hinterfragen, deswegen brauchst du kein . ;-)
Wir wollen mit der restaurierten Mühlentechnik arbeiten, das heißt, das Getreide, das gemahlen wird, soll gesichtet werden und mit den überholten Transmissionswellen wollen wir die Getreidequetsche antreiben, damit wir für den Reitverein Hafer quetschen können. Der alte Elevator, der mit einem neuen Gurt bestückt werden soll, wird nur zu Demonstrationszwecken laufen. Es ist also eine Mischung aus Rekonstruktion zu Demonstrationszwecken und auch zum Gebrauch. Bislang ist nur so viel liegengeblieben, weil man davon ausging, dass der vorhandene Stand für eine Demonstrationsanlage "reichen" würde, was an sich auch stimmt, allerdings würde ich gerne die vorhandene Substanz instand setzen, um alles etwas komplexer zu gestalten. Sonst könnte man sich in Minden-Lübbecke ja auch einfache Mahlgänge nach dem oben-rein-unten-raus-Prinzip ohne weitere Ausstattung ansehen.
Zitat Sonst könnte man sich in Minden-Lübbecke ja auch einfache Mahlgänge nach dem oben-rein-unten-raus-Prinzip ohne weitere Ausstattung ansehen.
Meine vehemente Kritik am Bindestrichkreis und seiner Mühlenpolitik wäre vergleichsweise harmloser, wenn die Mühlen mit ihren einsamen Schrotgänge dort wenigstens produzieren würden. Es ist ja nicht so, dass man mit einem Gang kein Produkt herstellen kann, was Bäcker oder Landwirt in irgend einer Form brauchen können. Ganz Holland ist voll von Mühlen, die technisch nicht wirklich mehr zu bieten haben als der Bindestrichkreis.
Wenn in W'burg ein museumspädagogischer Ansatz hinter der Bauaktion steht, will ich nix sagen. Auch Bildung ist ein mögliches Mühlenprodukt, mit dem man ggf. sogar Geld erwirtschaften kann.
Ja, das stimmt schon. Immerhin gibt es - meines Erachtens - auch ganz positive Beispiele dort im "Mühlenkreis", so zum Beispiel die Mühlen in Dützen (trotz der offensichtlich zwangsverordneten Segelflügel-Kappe) und die Heimser Mühle, die noch viel Originalsubstanz enthält. Weiß eigentlich jemand, was in Rodenbeck passiert? Die Mühle ist doch auch noch vollständig, oder?!
Ja, wir haben in Wilhelmsburg ein kleines museumspädagogisches Konzept. Es ist mir wichtig, dass die Technik, die ja ohnehin vorhanden ist, zum Laufen gebracht und nach Möglichkeit so oft wie möglich in Gang gesetzt wird. Bestenfalls ist dann auch Mahl- / Quetschgut vorhanden, damit es einen Sinn über dem reinen Demonstrationszweck hat. Also ist der Plan der Aufarbeitung der Technik nicht nur eine Spielerei, die nach der Maßnahme zum Stillstand verdammt ist. Das Rad kann ich nicht neu erfinden, so wird es mir auch nicht möglich sein, die Technik irgendwie gewerblich zu nutzen, dafür fehlt mir nicht nur die Zeit, sondern in erster Linie ein Abnehmer (wenn man vom Reitverein absieht).
Die genauen Verhältnisse in der Rodenbecker Mühle kenne ich aktuell nicht, aber die Einrichtung war vor Jahren noch komplett. Die Gallerie ist sehr abgängig und es existiert keine Mühlengruppe vor Ort. Also wird sich niemand um die Windmühle kümmern.
Zitat von ultratrieurSchumann aus Mulda wäre sicher ansprechbar.
Mulda?
.... kreisch... Gugge mal in die Betreffzeile!
Grüße aus Montbeliard!
OK, ich nehm's zurück... aber denn nehme ich Winsen und Aalten auch gleich mit zurück. Aalten liegt weder im Norden noch in Deutschland. Norden fängt bekanntlich - je nachdem, woher man nun kommt - entweder rechts der Elbe oder nördlich vom "Kanal" an.
Von daher kann ich nicht einmal GROTH Elmshorn empfehlen .
Somit reduziert sich die verfügbare Menge von "echten" Mühlenbauern wohl auf Jensen in Kappeln bzw. Jensen in Gelting... aber ob die sich nun wirklich mit der Mühlentechnik in W'burg beschäftigen wollen .
Und überhaupt - kann man denn mit gutem Gewissen sagen, Wilhelmsburg liegt in Norddeutschland???