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Die Holzschäden an dem Neubau von 1993 waren mittlerweile so gravierend, dass zu deren Beseitigung vermutlich weit mehr als 200.000 € erforderlich sein dürften: Galerie, Wellbalken, Krühwerk (Stert), Windbalken, eichenes Schindeldach ... alles ziemlich marode. Unglaublich: das Schindeldach ist mit zahlreichen Spechtlöchern übersät!!! Es hätte aber auch ohne diese ausgewechselt werden müssen, weil morsch.
Den Winter über wurde die Galerie saniert (noch nicht fertig), derzeit ist die Kappe dran. Die Flügel mußten abgenommen werden, damit die Kappe vor dem halbseitigen Gerüst gedreht werden kann. Die Mühle ist trotz Bauarbeiten geöffnet und kann besichtigt werden.
Anbei ein paar Bilder (Vergrößern durch Anklicken).
Klaus
Glück zu!
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! IMG_0021.JPG IMG_0024.JPG IMG_0034.JPG IMG_0043.JPG Spechtlöcher an der Kappe.JPG
FJ
(
gelöscht
)
Beiträge:
06.04.2010 22:24
#2 RE: Historische Mühle Potsdam-Sanssouci wird saniert
das mit den Spechtlöchern hätte ich ohne das Foto so nicht geglaubt. Gab es da Holzwürmer oder anderes Getier, was für die Spechte als Nahrung interessant war? Als Spechthöhle war das ja wohl nicht geeignet und ich vermute, dass ein Specht das auch merkt, ob sich da etwas hinter befindet, oder ob es nur eine dünne Schindelwand ist. (Und der 1. April ist doch auch vorbei?)
Das heißt also, dass die Schindeln seit 1993, somit seit ca. 17 Jahren auf der Kappe sind. Und sie sind aus Eiche? Ich frage nur so interessiert, weil wir auch gesägte Eichenschindeln auf unserer Kappe haben und die sind mittlerweile schon 23 Jahre drauf. Es platzen immer mal Schindeln ab und an der Außenseite sehen sie auch arg mitgenommen aus, aber von innen sind die Schindeln noch recht passabel ...und Spechtlöcher haben wir definitiv nicht!
Eiche, leider gesägt. Hat aber wohl nichts mit dem Specht zu tun. Ich allerdings bevorzuge Lärche, für Schindeln unbedingt handgespalten! Die Laufbohlen der Potsdamer Galerie sind jetzt auch aus Lärche statt Eiche wie vordem. Unseren Mühlenturm habe ich aus gutem Grund ebenfalls mit gespaltenen Lärchenschindeln verkleiden lassen.
In der Tat, gespaltene Ware ist immer besser als gesägte, weil das Sägeblatt auf den Faserverlauf des Holzes naturgemäß keine Rücksicht nimmt. Bei der Eiche gibt es noch folgendes zu beachten: es gibt in unseren Breiten die Traubeneiche und die Stieleiche. Für Hausbauzwecke wurde früher, wenn eben verfügbar, nur Stieleiche verwandt, da die Traubeneiche anfällig für Schädlingsbefall ("Holzwurm") ist. Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen, es wird aber von alten Schreinern und Zimmerleuten immer wieder bestätigt. Ich habe schon Bauten gesehen, an denen beide eichensorten verarbeitet waren. Es gab Balken, die waren von Wurm und Holzbock total zerfressen, direkt daneben liegende waren völlig intakt. Bei der heutigen industriellen Holzverarbeitung ist es für den Kunden somit fast unmöglich, die Art seines Eichenholzes zu bestimmen.