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Zitat von Originalakte von 1746Inventarium der Wind-Mühle zu Laasow bey Lübben
Daran ist die Verkleidung und das Dach in gutem Stande. Die beyden Ruthen sind gut, da(r)zu sind vierundzwan(t)zig (24) gute Wind-Thüren.
Der Ständer und die Schwellen sind in guten Stande. Auch ist die Stürtze(?) und Treppe(?) an der Mühle gut. Die Schwelle ist ebenfalls gut, und liegt solche auf eine(m) Steine, ist auch mit behörigen(?) eisernen Ringen und Zapfen verwahret.
Die Thüre an der Wind-Mühle ist gut, und sind daran zwey eisern Bänder, Haken(?), Überwurf und Kramme.
Das Sichte-Werk ist gut, daran sind sechs (6) eiserne Ringe und zwey (2) dergl. Zapfen.
An den Unter-Getriebe 2 gute eiserne Ringe, und das kleine Eisen, wo der Stein drauf liegt.
Der Mehlbalken ist in guten Stande. Das große Mühl - Eisen, Haue und Pfanne, ingleichen das kleine Mühl-Eisen, sind alle in guten Stande.
Das große Stein-Seil ist in mittelmäßigen Stande. Das Haue(?) - Seil ist gut. Das Kamm-Rad, woran 2 eiserne Bender sind, ist gut, ingleichen auch die Presse.
Der Rumpf(f)? und Lauff(?), sind in guten Stande, ingleichen die Bretter und Schuh(Rüttelschuh?).
An der Ober -Thüre sind zwey (2) eiserne gebrochene Bender, eine Überlege - Klinke.
Der Mehl- und Vorkasten(?) sind neuer, der Metz-Kasten ist alt. Der Kamin ist ebenfalls gut.
Ferner ist in denen Mühlen vorhanden, ein dresd. Viertel, eine dergl. Metze, halbe Metze, und ein Mäßchen, welche alle mit Eisen beschlagen, und mit dem Lübbenschen Markt-Zeichen bezeichnet sind.
Und da hiernechst auf den zur Mühle geschlagenen Acker, den neuen Müller-Meister Peter Lehmann nach Ausweisung seines Pacht-Contraces, eine gewisse Dauer Aussaat(?) pro Inventario gelassen werden soll; so wird solche durch den herrschaftlichen Amtmann, Herrn ... ab sofort aufgezeichnet werden. Damit hat diese Inventur sich geendet.
gez. H. Schöppius Justit: et Act: jur.
Quelle: Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 37, Nr. 762 Übersetzung der (altdeutschen) Handschrift: Christina Rudolph, Straupitz
1746 ist ja schon kein Mittelalter mehr, aber die Technik dürfte sich seit 200 Jahren kaum verändert haben. Oder?
Interessant: Türenflügel mit 6 Türen je Rute Kamin (in der BWM!!!)
Sechs Türen pro Flügel ist nun nicht sooo ungewöhnlich. Drei auf dem Vorheck, drei auf dem Heck macht zusammen sechs - das kommt mir durchaus bekannt vor.
Mit Kamin ist vermutlich die Mehlpfeife gemeint. Ziecke sen. in Lichtena gebrauchte das selbe Wort - und der dürfte es von seinem Vater gekannt haben... . Wenn wirklich Kamin als Kamin im heutigen Sinne gemeint war, dann wohl in der Feise - die aber nicht genannt ist .
über die Waßer- und Wind-Mühle bey dem zur Herrschaft Straupitz gehörigen Dorff Laasow, wie solches am 2 ten October 1772 an den Erb-Pächter, Christian Adam Liebscher, übergeben worden.
1.) Die Wasser - Mühle
{...}
3. Die Wind - Mühle
Das Dach ist mit Brethern (Brettern) gedeckt, jedoch sehr schadhaft und neu zu decken. Die Verkleidung ist auf allen Seiten in guten Stande. Beyde (beide) Ruthen sind gut, wo(r)zu 24 gute Wind-Thüren. Der Ständer und die Schwellen sind in guten Stande, außer, daß das Ende der Schwelle an der, Mittags - Seite in etwas angefault.
Die Stürtze(?) ist tüchtig, desgleichen die Treppe an der Mühle.
Die Welle ist auch tüchtig und liegt auf einem Steine, auch mit behörigen eisernen Ringen und Zapfen verwahrt, ingleichen mit 21 eisernen Schienen(?) belegt. Das Sichte-Werk ist gut, woran 6 eiserne Ringe und 2 dergleichen Zapfen.
Die Thüre an der Wind-Mühle ist gut, woran 2 eiserne Bänder und Haacken, Schließ-Schloß und Schlüssel. An dem Unter-Getriebe sind 2 gute eiserne Ringe und das kleine Eisen, worauf der Stein lieget, ist gut. Der Mühl-Stein der Läuffer hat 9¾ Zoll, der Boden-Stein aber 2½ Zoll. Der Mehl-Balken ist in guten Stande. Das große Mühl-Eisen, Haue, Pfanne, auch das kleine Mühl-Eisen ist alles tüchtig und gut. Das Getriebe, woran 2 eiserne Ringe, ist ebenfalls gut. Das große Stein-Seil sowohl als das Hammer(?) -Seil ist gut. Das Kamm-Rad ist überhaupt tüchtig und gut. Der Rumpf(f) und der Lauff(f) ist ebenfalls tüchtig und gut. Die Leiter und Schuhe(Rüttelschuh?) sind tüchtig. Die Ober-Thüre ist in guten Stande, woran 2 eiserne gebrochene Bänder mit Überlege-Klinke und Kramme. Die Mehl- und Vor - Kasten(?) sind tüchtig, der Metz-Kasten aber ist unbrauchbar. Der Kamin ist gut, auch befindet sich in der Mühle ein dresd`nisch Halb-Metzen-Maaß.
{...}
gez. Gottlob Karl Willibald von Houwald
Quelle: Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 37, Nr. 762 Übersetzung der (altdeutschen) Handschrift: Christina Rudolph, Straupitz