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Zitat von http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Bremen/Artikel/2678997/Wahrzeichen-hat-wieder-Fl%FCgel.html
Wahrzeichen hat wieder Flügel Arberger Mühle in „Puzzlearbeit“ renoviert – Fertigstellung in 2012. Bezahlt wird das Projekt aus vielen Kassen. Sogar die Einwohner des Ortes helfen beim Bau.
Fast vier Jahre war sie „oben ohne“. Ein amputiertes Bauwerk sozusagen. Jetzt hat die Arberger Mühle wieder vier Flügel – und die sollen sich bald drehen. Zuvor ist der gesamte Unterbau nach historischem Vorbild restauriert worden. Notwendige Puzzlearbeit, die Zeit gekostet hat. Mühlenbesitzer Werner Möller sagt: „Ich setz‘ ja kein Dach drauf, wenn die Mauern wackeln.“
Die Restaurierung ist sozusagen auf der Zielgeraden. Jetzt wird die Galerie komplett erneuert. Zudem wird auf dem Mühlenareal die einstige „Scherfsche Scheune“ wiedererrichtet. Im Sommer 2012 jedenfalls soll der „Galerieholländer“ komplett in neuem Glanz erstrahlen – als Mittelpunkt eines Stiftungsdorfes der Bremer Heimstiftung.
Der Mühlenkopf mit Rollenkranz und Rollenlager, das Dach, die Lager, die Statik mit den tragenden Balken für Mahlwerk und Flügel, Getriebewellen, Zahnräder, Windrose – alles entspricht nun dem neuesten Stand der Technik und zugleich dem geschichtlichen Original. Die Arberger Mühle, Baujahr 1803, soll wieder komplett funktionsfähig werden. Das fordert auch der Landesdenkmalpfleger, schließlich ist die Mühle als technisches Baudenkmal eingestuft. Seilwinden für Lastentransporte, Rutschen fürs Hinablassen von Mahlgut und Mahlsteine werden eingebaut. Funktionsfähig heißt: Mehl könnte gemahlen werden. Soll es aber nicht.
Die Arberger Mühle ist die älteste der fünf noch existierenden Bremer Mühlen. Und die mit dem größten Grunddurchmesser. Ursprünglich war die Mühle mit Steertkappe, Segelflügeln und reetgedecktem Achtkant ausgerüstet.
Bezahlt wird die Restaurierung aus vielen Kassen. Der aus Bremen stammende Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat die Bundeskassen angezapft. Das Landesamt für Denkmalpflege, die Stiftung Wohnliche Stadt, die Waldemar-Koch-Stiftung sind im Spiel, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz lässt Mittel aus der Fernsehlotterie fließen. Und der Rest kommt aus dem Dorf, vom Förderverein Arberger Mühle und von Arberger Bürgern. Diese sind auch „am Bau“aktiv: Möller ehrte jüngst Fritz Schrader, Josef Beiwinkler, Niels Möller, Klaus Martens, Fritz Mysegades und Jochen Spieler.
Das hier müsste dem Meller Schmied doch Balsam auf seine geschundene Seele sein: " ...alles entspricht nun dem neuesten Stand der Technik..."! Welcher Stahlbaubetrieb mit Zertifikat Klasse E nach DIN 14822-7 hat denn die Ruten geschweißt? Weiß jemand von Euch mehr darüber?
Was mich etwas beunruhigt, ist der Umstand, dass zwar eindeutig geschrieben wird, was nach der Restaurierung NICHT passieren soll, nämlich Mehl mahlen (gemeint war sicherlich Getreide...), jedoch nicht einmal zwischen den Zeilen zu lesen ist, WAS man denn nun machen will. Wiederaufbau einer Scheune und "Mittelpunkt eines Heimdorfes" sind ja nun per se erstmal keine tragfähigen Nutzungsmodelle für eine Mühle .
Zitat von ultratrieur Welcher Stahlbaubetrieb mit Zertifikat Klasse E nach DIN 14822-7 hat denn die Ruten geschweißt? Weiß jemand von Euch mehr darüber?
Ja das war die Fa. Pätzmann Mühlenbau, extra für die Flügel mussten sogar Schweißproben eingeschickt werden. Die Genehmigung des Schweisszertifikats wurde ausschließlich nur für diese Flügel ausgestellt. Frag mich aber nicht wie die alle heißen.
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Erstmal ... ich hab die falsche DIN angezogen... egal, Ihr wisst ja alle dank Schmied, was gemeint war!
Zitat Die Genehmigung des Schweisszertifikats wurde ausschließlich nur für diese Flügel ausgestellt.
Hä? Wie jetzt? Das Zertifikat muss doch nicht bei jedem Bauwerk neu genehmigt werden. Da sucht man sich als Stahlbauer eine benannte Stelle, die zertifizieren darf. Die kommt dann vorbei, schaut sich den Betrieb an, nimmt ein paar Unterlagen mit etc. und dann bekommt man irgendwann das Zertifikat ausgestellt. Das gilt dann für die nächsten paar Jahre und wird auf Antrag und aufgrund einer erneuten Prüfung verlängert oder bei drastischer Verschlechterung der Betriebsorganisation eben auch nicht.
Die Einzelprüfung eines Werkstücks - also in diesem Fall der Flügel - wenn der Betrieb ansonsten kein Zertifikat vorweisen könnte, ist gesetzlich m.E. nicht vorgesehen. Werkstücke, die einer bestimmten Kategorie zuzuordnen sind, dürfen eben nur von Betrieben mit einem Zertifikat genau dieser oder einer höheren Kategorie gefertigt werden! Is ja auch irgendwie logisch: wer qualitativ ausreichende Ware fertigt, kann das nur aufgrund von fachlicher Qualifikation, technischer Ausstattung und betrieblicher Organisation - alles andere würde bedeuten, dass wirklich jeder Flügel einzeln geprüft und genehmigt werden müsste - ein untragbarer Aufwand! Außerdem, wer will schon Qualität kaufen, die auf gut Glück entstanden ist und die nicht das reproduzierbare Ergebnis strukturierter Arbeit ist?
Aber gut - gegen wir mal davon aus, dass Fa. Pätzmann tatsächlich einen "Kategorie-E-Schein" hat un allerdemnächst in den entsprechenden öffentlichen Listen auftaucht. Wenn das so ist bzw. wenn ich ne Kopie von dem Zettel sehe, bin ich beruhigt!
Ich will das alles auch gar nicht überbewerten... aber die aus der selben Schmiede stammenden alten Twielenflether Ruten haben mir einfach die Tränen in die Augen getrieben. Dazu die immer wieder um drei Ecken zu hörende Rechtfertigung "Materialfehler" und der Sprachgebrauch "Sturmschaden" befördern nicht gerade den Eindruck, dass sich in diesem Betrieb etwas grundlegend geändert hat. Ich würde anders argumentieren, wenn jemand mal öffentlich den Schneid gehabt hätte zu dem Satz: "Sorry, da hat mein Vorgänger absoluten Bockmist verzapft - bei den neuen Ruten sitzen die Schottbleche an der richtigen Stelle, umlaufende Schweißnähte im Knickbereich des Kragarms Rute gibt's nicht mehr...".
Zitat Ich will das alles auch gar nicht überbewerten... aber die aus der selben Schmiede stammenden alten Twielenflether Ruten haben mir einfach die Tränen in die Augen getrieben. Dazu die immer wieder um drei Ecken zu hörende Rechtfertigung "Materialfehler" und der Sprachgebrauch "Sturmschaden" befördern nicht gerade den Eindruck, dass sich in diesem Betrieb etwas grundlegend geändert hat. Ich würde anders argumentieren, wenn jemand mal öffentlich den Schneid gehabt hätte zu dem Satz: "Sorry, da hat mein Vorgänger absoluten Bockmist verzapft - bei den neuen Ruten sitzen die Schottbleche an der richtigen Stelle, umlaufende Schweißnähte im Knickbereich des Kragarms Rute gibt's nicht mehr...".
Nein nein, die Flügel in Twielenfleth hatte damals Wilhelm Pätzmann irgendwo bauen lassen, die hat er nicht selber hergestellt, aber inzwischen sind ja zum Glück neu Zeiten in der Traditionsfirma angebrochen
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Zitat von FlachmüllerNein nein, die Flügel in Twielenfleth hatte damals Wilhelm Pätzmann irgendwo bauen lassen, die hat er nicht selber hergestellt, aber inzwischen sind ja zum Glück neu Zeiten in der Traditionsfirma angebrochen
Ja Axel, da gebe ich Dir durchaus recht - aber das Gesetz spricht in Sachen Produkthaftung nicht ohne Grund vom INVERKEHRBRINGER und nicht vom Hersteller. Ich weiß nicht, wie die Sache damals konkret gelaufen ist - allerdings ist sonnenklar, wer die Flügel seinerzeit zusammengebaut und an die Mühle gehängt hat. Würde man Deiner Logik folgen, müsste kein PKW-Hersteller die Verantwortung für irgendwelche Fehler an den Autos mehr tragen - alle Einzelteile kommen doch ohnehin von irgendwelchen Unterlieferanten in Osteuropa, Fernost oder (Hallo Herr Teubener... der Schweiz
Zitat von ultratrieurJa Axel, da gebe ich Dir durchaus recht - aber das Gesetz spricht in Sachen Produkthaftung nicht ohne Grund vom INVERKEHRBRINGER
Ja Florian ich weiß ja worauf Du hinaus willst, was ich meine ist nur das Du Sachen die vor ??Jahren passiert sind, nicht mit heute vergleichen solltest. Es gibt einen neuen Eigentümer, der Maschinenbaumeister ist und die Mühlenbaugeschichte anders angeht, bzw. dazu steht als sein Vorgänger. Denn ich glaube kaum das der neue Eigentümer etwas dafür kann was er selbst nicht zu verantworten hat.
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318
Zitat von Flachmüller Ja Florian ich weiß ja worauf Du hinaus willst, was ich meine ist nur das Du Sachen die vor ??Jahren passiert sind, nicht mit heute vergleichen solltest. Es gibt einen neuen Eigentümer, der Maschinenbaumeister ist und die Mühlenbaugeschichte anders angeht, bzw. dazu steht als sein Vorgänger. Denn ich glaube kaum das der neue Eigentümer etwas dafür kann was er selbst nicht zu verantworten hat.
Ja, da stehe ich grundsäztlich auch hinter. Natürlich traue ich dem neuen Eigentümer gaaanz andere, wesentlich bessere Leistungen zu als seinem Vorgänger! Keine Frage... um so unverständlicher ist es, dass nicht genau das offensiv kommuniziert wird. Statt der ehrlichen öffentlichen Aussage "Da hat mein Vorgänger konstruktiv gaaanz großen Murx gemacht" hört man jedoch aus diversen Kanälen immer wieder die Märchen von Materialfehlern und Sturmschäden. Dazu kommt ja auch, dass der Betrieb eben nicht den Namen des derzeitigen Eigentümers trägt, sondern ganz bewusst den alten Traditionsnamen führt. Wieso das, wenn da angeblich so ein Bruch mit der alten Wurschtelei passiert ist??
Danke Carsten!! Weißt Du, was mit den tollen historischen Stahlruten passieren soll?? Die sind meiner Meinung nach sehr, sehr wertvoll und sollten konserviert und aufbewahrt werden!
Zitat historischen Stahlruten (Baujahr 1959) sind alt und kaputt
Ja natürlich, das sehe ich auch! Für den Betrieb absolut nicht mehr zu gebrauchen! Aber trotzdem als Teil des Denkmals absolut wertvoll!! Man sollte nicht den Fehler begehen, die Dinger einfach in den Container zu schmeißen. Wo gibt's denn sonst im Norden bitte noch genietete Stahlruten zu sehen??
Zitat von ultratrieurWo gibt's denn sonst im Norden bitte noch genietete Stahlruten zu sehen??
- Mühle Steenblock, Spetzerfehn (genietete Stahlruten von Mönk nach 35 Jahren restauriert und in Betrieb) - Peldemühle Wittmund (durchgerostete genietete Stahlruten außer Betrieb bzw. lagernd auf dem Mühlenhof)
So habe ich es vor 2 Jahren gesehen, kann aber heute (vielleicht?) nicht mehr aktuell sein.
Spetzerfehn? Echt? Ich dachte, Theo hat neue Ruten von Vaags bekommen... aber gut, in der Rutenliste sind die nicht drin - dann wirst Du wohl recht haben! Obwohl ich es mir auch nur schwer vorstellen kann, dass Mönck 1976 noch Ruten genietet hat - vielleicht irre ich mich da ja auch.
Worauf ich einfach hinaus wollte, ist der Umstand, dass historische Flügel auch heute noch viel zu oft einfach entsorgt werden, satt die Möglichkeiten einer Reparatur zu prüfen oder wenigstens Teile am Boden als Schaustück zu erhalten. Ich erinnere nur an die Stahlrute(n) in Grassau und an das Wetzig-Bruststück in Ketzür. Alles achtlos im Container gelandet - um die Mühle rum muss es ja sauber aussehen und für ne Tonne Schrott bekommt man im Moment sage und schreibe fast € 100,- ...
Übrigens: schaut mal auf www.vaags.nl - da findet sich dieses Bild von der Restaurierung einer (leider anonymen) Pot-Rute:
Zitat von ultratrieurdann wirst Du wohl recht haben!
Eijeijei, dass ich (in deinen Augen) mal Recht habe? Manchmal findet das blinde Huhn eben auch ein Korn! und
Zitat von ultratrieurIch erinnere nur an ... Grassau und ... Ketzür. Alles achtlos im Container gelandet - um die Mühle rum muss es ja sauber aussehen ...
Ah ja, dafür dürfte Dir in Cammer das Herz aufgehen - nix achtlos in den Container geschmissen und auch nicht "sauber" um die Mühle rum (Foddos unten).
Glück zu!
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! Gammelwelle im Gras.JPG Graswalze.JPG IMG_0081.JPG IMG_0085.JPG
Viel schlimmer als den ganzen "Schrott", der da auf dem Gelände rum fliegt, ist für mich der Wald, der da auf dem Nachbargrundstück heran gewachsen ist seitdem ich zuletzt da war...
Von den Walzenstühlen gehört das (linke) gefledderte Wrack Herrn Thomas Wellner... die Geschichte erspare ich Euch. Th.W. weigert sich offenbar beharrlich seinen Schrott zu entsorgen. Die auf dem Rasen rumkullernde Walze gehört auch dazu. Der rechte (AGeKa) Stuhl stammt ursprünglich aus der Großmühle in Brandenburg und wurde in Cammer in den Bock eingebaut als er "nur" noch Motormühle war... eine Vergewaltigung der Mühlenstatik und deswegen bei der Sanierung zurückgebaut.
Die alte Welle hätte man mal (siehe Straupitz) auf Klötze oder Bohlen packen können und wenigstens mit Holzschutz einsiffen... da hab ich mir schon vor über 10 Jahren den Mund fusselig geredet...
Zitat von ultratrieurder Wald, der da auf dem Nachbargrundstück heran gewachsen ist seitdem ich zuletzt da war...
Äh ... is jetzt 'ne klassische Urheberrechtsverletzung? Kein "Großzitat", keine Autoren-/Quellenangabe. Macht € 800 Abmahne, mindestens! Brauch noch was für die Urlaubskasse: "Rentner haben niemals Geld!" ... mit Herbert Köfer. Oder verwechsle ich da was?