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Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 472 mal aufgerufen
 Windmühlen
Askop
Administrator


Beiträge: 610

11.09.2011 21:28
Die Teubener-Flügel in Syrau Zitat · Antworten

So, nun bin ich aus dem schönen Syrau inkl. Vogtland (danke Achim und Marlene für die tolle Gastfreundschaft!) zurück und hatte am 09./10. Sept. 2011 Gelegenheit zur ausgiebigen Betrachtung der Syrauer Windmühlenflügel.
Hier meine Eindrücke vom Flügelbau, wobei ich die schweißtechnischen Ausführungen bewußt außen vor lasse und die unten dargelegten Fakten vorerst auch nicht kommentiere, sondern euch erst mal zur Diskussion überlasse.

1. Auf dem Mühlengelände lagert einer von den Holzflügeln, die zuvor an der Mühle angebracht waren. Diese Flügel wurden vermutlich bewußt als Attrappen gebaut und haben nie gedreht. (Foto ganz links.)

Der Holzflügel hat kein aerodynamisches Profil bzw. keinen Drall, alle Heckscheiden haben die gleiche Neigung (Schrägstellung) von geschätzten 2°.

2. Die hölzerne Flügelattrappe hat vermutlich als Vorlage gedient für die neuen Edelstahlflügel: gleiche Abmessungen, gleiches Profil ohne Drall.
(sie 2. Foto von links)

3. Die Heckscheiden sind durchgesteckt und rundum an der Rute verschweißt. Für das Vorheck wurden eigens kurze Heckstöcke gefertigt, auf die Heckscheiden aufgedoppelt und ebenfalls an der Rute verschweißt. (Fotos 3/4 von links)

4. Die Zugstange zur Spinne (durch die Flügelwelle) ist relativ schwach dimensioniert (ca. 12 mm nach Augeschein) und wird mittels Langlochgabel verstellt, so wie es in Werner Schnelles "Windmühlenbau" beschrieben wird. (5. Foto von links)
Das funktioniert auch wie üblich:
Zugstange/Spinne eingeschoben (nach achtern): Klappen voll offen
Zugstange/Spinne ausgeschoben (feldwärts): Klappen voll geschlossen

5. Üblicherweise werden beim Rausschieben der Zugstange/Spinne (feldwärts) und Schließen der Klappen die Zuglatten (neben den Klappen) vermittels Umlenkhebel in Richtung Wellkopf verschoben und dabei die an den Zuglatten befestigten Klappen geschlossen. (6. Foto von links)
In Syrau wurde die Umlenkhebelei so konstruiert, dass das System genau anders herum wie üblich funktioniert.
Klappen geschlossen: Zugstangen außen (Richtung Flügelspitze)
Klappen geöffnet: Zugstangen innen (Richtung Wellkopf)
(7. Foto von links: Handgriff an einer Zuglatte, beim Ziehen nach außen schließen die Klappen)

6. Die Zuglatten besitzen keine Spannschlösser zur Feinjustierung der Klappenstellung. Stattdessen wurde ein Umlenkhebel nicht starr ausgeführt, sondern die beiden Winkelstücke wurden mittels Schraube und Mutter kraftschlüssig verbunden. (Siehe roter Kreis auf dem 6. Foto von links)

Diese Verbindung soll sich bereits einmal gelöste haben, so dass die Klappen auf einem Flügel eine ganz andere Stellung hatten wie auf den anderen Flügeln.

7. Die Klappenverstellung kann per Handhebel im Inneren der Kappe erfolgen, zugleich aber auch bzw. wahlweise von außen per Seil.
Die Heckstöcke sind so kurz, dass die Seile von Klappenverstellung und Bremse am Turm schleifen. (8. Foto von links)

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 Flügelprofil.JPG  Heckscheiden nah.JPG  Heckscheiden.JPG  Heckstöcke.JPG  Hölzerne Flügelattrappe.JPG  Spinne.JPG  Verstellmechanismus Zugstange.JPG  Zuglatte.JPG 
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