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Früher mag das wohl öfters mal vorgekommen sein. Da gab es noch keine Mähdrescher und der Weizen wurde "auf dem Halm" in der Scheune gelagert, im Winter auf der Tenne gedroschen und dann in Säcken gelagert. Vielleicht sind die Wanzen ja auch im Schiff reingekommen. (?)
Vermahlen wurde der Wanzenweizen (Leimkleberweisen) trotz Schädigung (starke Enzymierung) dennoch, und zwar durch spezielle Führung der Vorbereitung/Konditionierung (Durchfeuchtung des Korns und rasches starkes Erhitzen im Vorwärmeabteil und dadurch erzielte Abtötung der Enzymierung).
Spielt der Wanzenweizen auch heute noch eine Rolle, z.B. in der Klapsmühle?
Bei Leo Hopf (Taschenbuch für Müllerei und Mühlenbau, 2. Aufl. 1938) findet man im Kapitel Getreidekunde zwar etwas zum Wanzenweizen (S. 168), verständlicherweise aber nichts zur heutigen Situation.
Wanzenweizen ist vor allem bei unseren östlichen Nachbarn in der Ukraine und in Weißrussland noch ein Problem.
Die Inaktivierung der "Wanzenenzyme" die zur Kleberschädigung und Verzuckerung der Stärke führen bringt nur dann etwas, wenn die eigentliche Schädigung noch nicht weit fortgeschritten ist.