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{Forenedit: Florians Posting bzw. Foto bezog sich eigentlich auf die Klärung der Standortfrage. In dem Fred hier dient das Foto lediglich zur Veranschaulichung der im Beitragstitel genannten Problematik.}
So 'nen Blechschlot hatte unsere Mühle auch mal ... für'n Dampfmaschiiiin. Aber auf diesem Bild hier steht das Maschinenhaus ziemlich weg von der Mühle.
In Turnow bei Peitz/Bbg. war es ähnlich. Allerdings ist Turnow ein Wallholländer, und da hat man die Transmissionswelle vom Maschinenhaus aus einfach durch den Wall bis in die Mühle geschoben. War also kein Hindernis ... z.B. für Pferdewagen oder Laster.
Gibts eine eine Idee, wie bei der gesuchten Mühle die Kraftübertragung zur Mühle gewesen sein könnte? Unterirdisch?
Den Antieb der Mühle könnte ich mir gut unterirdisch vorstellen, mit einem langen Riementrieb. Also mit einem Kanal, worin der Flachriemen vom Maschinenhaus zur Mühle läuft. Ich kenne das so von einer Wassermühle.
Zitat von Achim...mit Generator und Motor? Da wäre die Entfernung überhaupt kein Problem !
Ich glaube, das dürfte wenig Sinn machen ... wegen der erheblichen Leistungsverluste mit miesem Gesamtwirkungsgrad (Dampf -> Generator -> E-Motor). Ich meine auch, dass mit der allgemeinen Verbreitung und Anwendung von E-Energie die Zeit der Dampfmaschinen/Lokomobile abgelaufen war. Zumindest hier in Straupitz wurde die Lokomobile 1923 durch einen großen E-Motor abgelöst. Ist ja auch einfacher und billiger.
Zitat von nordostwindDen Antieb der Mühle könnte ich mir gut unterirdisch vorstellen, mit einem langen Riementrieb. Also mit einem Kanal, worin der Flachriemen vom Maschinenhaus zur Mühle läuft. Ich kenne das so von einer Wassermühle.
Könnte durchaus sein, doch was ist mit der Länge? Die Riemenscheiben dürften mind. 15 Meter auseinander liegen und das lose Trumm gewaltig flattern bzw. schlagen.
Zitat von Askopdoch was ist mit der Länge? Die Riemenscheiben dürften mind. 15 Meter auseinander liegen und das lose Trumm gewaltig flattern bzw. schlagen.
Der Transmissionsriemen ist natürlich sehr lang bei dieser unterirdischen Kraftübertragung, deshalb muß der Kanal ausreichend weit sein, wegen dem Schlagen des Riemens. Ein Riementrieb ist vielleicht nicht so aufwendig wie eine Transmission mit langer Welle und Kammrädern oder Riemenscheiben. Die erwähnte Wassermühle von mir hatte einen Dieselmotor als Antrieb. Der Motor lag etwas unter dem Straßenniveau auf der gegenüberliegenden Seite der Mühle.
{Forenedit: Lieber Jörg, das passiert, wenn man den gesamten Beitrag mit Mehrfachzitaten zitiert und dann die überflüssigen Zitate nicht rauslöscht. Habe ich aber korrigiert! Askop}
Zitat von nordostwindDer Transmissionsriemen ist natürlich sehr lang bei dieser unterirdischen Kraftübertragung, deshalb muß der Kanal ausreichend weit sein, wegen dem Schlagen des Riemens.
Ja ... schon... Vielleicht hatte man ja auch eine oder mehrere Stützrollen unter dem losen Trumm? Obwohl ... gesehen habe ich so was noch nirgends.
Bei meinem Opa war die Kraftübertragung mittels Seiltrieb gelöst. Die Entfernung war ca 30 m von Welle zu Welle.Dabei wurde eine Leistung von bis zu 20 PS übertragen.In der Mitte hatte ich auch noch ein paar Stützrollen gefunden.In einer noch heute in Betrieb befindlichen Mahl-und Sägemühle erfolgt die Kraftübertragung mittels Welle und Stützlagern bei ca. 20m Abstand.
eine ganz übliche Lösung war: Im Motorhaus einen Riementrieb (Rückriemen) auf eine unterirdische Welle, die dann in die Mühle läuft. Neben der Welle lag häufig im unterirdischen Kanal noch die Steuerstange zum Riemen rücken, damit man direkt aus der Mühle entkuppeln und anhalten konnte ohne extra übern Hof zu laufen.
Den unterirdischen Wellenkanal gab's übrigens nicht nur bei Holländern - in Kugelwitz (Kowalewiczki) haben LüLü und ich das sogar beim Paltrock gefunden. Statt nem Punkt-Mittellager hat der dann einen zweiten inneren Rollenkranz, bei dem in der Mitte ein Kegelgetriebe sitzt.
Zitat von ultratrieurDen unterirdischen Wellenkanal gab's übrigens nicht nur bei Holländern - in Kugelwitz (Kowalewiczki) haben LüLü und ich das sogar beim Paltrock gefunden. Statt nem Punkt-Mittellager hat der dann einen zweiten inneren Rollenkranz, bei dem in der Mitte ein Kegelgetriebe sitzt.
Waaaahnsinn! Hast sicher paar Fotos gemacht für uns hier, gelle?
denke auch, daß die Kraftübertragung von der separat stehenden Dampfmaschine zur Mühle über eine Welle erfolgen mußte.
Die konnte unterirdisch ohne Störung der Fahrbahn verlegt worden sein.
Ein Riemen über dieses Ende, dazu noch unterirdisch im feuchten, eher unwahrscheinlich.
Obwohl, in Lichtenhagen bei Rostock gab es nur mit nem Verschlag abgedeckt auch so ein "Außerirdischen" Riemenantrieb.
Siehe hier. Bildquali noch nicht besonders, stammt aus den Anfängen des Internets wo Bilder noch nicht so groß sein sollten, wege 56 K Modem und so....
denke auch, daß die Kraftübertragung von der separat stehenden Dampfmaschine zur Mühle über eine Welle erfolgen mußte.
Die konnte unterirdisch ohne Störung der Fahrbahn verlegt worden sein.
Ein Riemen über dieses Ende, dazu noch unterirdisch im feuchten, eher unwahrscheinlich.
Das größere Problem als der feuchte Riemen war IMHO die geruchsmäßige Abdichtung des Motorhauses gegen die Mühle. In den Anfangstagen der Verbrennungsmotoren finden sich zuhauf die Meldungen in den einschlägigen Müllerzeitungen, dass Mühle XYZ ein Problem mit Rohölgeschmack im Mehl hat. So ein Wellenkanal ist erstmal sehr schlank und durch Bleche oder entsprechend dem Wellen-Ø augebohrten Hölzern kann man das fast 100%ig abdichten.
Thema Kugelwitz: nee, ich selber hab keine Fotos - LüLü hat probiert, nen paar zu schießen... aber wenn Du schonmal unter nem Paltrock warst, wirst Du Dir sicherlich vorstellen, können, dass man da kriechend nicht unbedingt viel ausrichten kann. Mal abgesehen von Jög-Peters Luxus-Party... ähh, Motorkeller in Langerwisch. In Rüdigers Buch S. 83 ff findet Ihr ne Zeichnung von Kugelwitz... die sagt alles! Übrigens auch, dass ich moch vorhin geirrt habe: es ist kein zweiter Rollenkranz, sondern ein massives durchbohrtes Gussmittellager auf einem Doppelkreuz aus Breitflanschträgern. Sorry!
Edit: Jetzt schicke ich mal schnell nen Bild vom Abbau der Mühle hinterher, auf dem auch das Motorhaus zu sehen ist
Das Dach war ursprünglich viel flacher - die heutige Konstruktion stammt aus neuerer Zeit. Das ist mitlerweile ein Ferienhaus.
Krass bis lustich finde ich übrigens, dass ich ganz oft bei der Google-Bildersuche nicht mehr die Originalfundstellen gezeigt bekomme, sondern meine eigenen Forumsartikel, wo ich Links zu den Bildern gesetzt habe: http://87799.forumromanum.com/member/for...ehlenforum.html
Noch ein Edit hinterher...
Gerade lese ich, dass wohl aus den Museumsplänen in Kluki aus finanziellen Gründen nichts wird. Das Mühlenprojekt ist damit wohl gestorben . Schade eigentlich - der letzte Paltrock in Pommern, dazu noch mit halbwegs vollständiger Technik und nicht allzu maroder Bausubstanz. Die polnische Denkmalpflege arbeitet eben offenbar genau so effizient wie die deutschen Kollegen .