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Trotz Denkmalstatus dümpelt diese eindrucksvolle Anlage (noch?) dem Verfall entgegen... das Besondere an diesem Objekt ist, dass es sich um eine ehemalige Windmühle auf Unterbau mit quadratischem Grundriss handelt. Die liegende Zentraltransmission im Erdgeschoss war offenbar schon Teil des Windantriebs. (König fehlt freilich)
Hier zum aktuellen Artikel in der "Peiner Allgemeine Zeitung" von gestern:
Mehrere „historische Eisen“ hat der neue „Förderverein Heimatpflege Gadenstedt“ um Rosel Beckers im Feuer. Die Mitglieder wollen die alte Dampfmühle renovieren und Begrüßungsschilder an den Ortseingängen aufstellen.
„Wir wollen die im Jahr 1830 erbaute Mühle aus dem Dunkel des Vergessens holen“, sagt Vereinsvorsitzende Rosel Beckers. Das Gebäude steht ungenutzt an der Straße Tabakswinkel – zwar unter Denkmalschutz, aber nicht mehr im besten Zustand. Die Mühle sein ein „wohl einmaliges Kulturdenkmal in unserem Landkreis“ und dürfe nicht dem Verfall ausgeliefert sein, sind sich die Vereinsmitglieder einig. Ihr Ziel: „Die Mühle soll nach einer Sanierung allen Bürgern zugänglich gemacht werden und zum besseren und anschaulichen Verständnis der Agrar-, Industrie- und Kulturgeschichte in der Region dienen“, findet Beckers.
Aus diesem Grund haben die Vereinsleute bereits bei Orts- sowie Gemeinderat in Gadenstedt und Lahstedt vorgesprochen. „Wir hätten gerne, dass die Gemeinde das Gebäude pachtet – das würde nur 50 Euro im Monat kosten!“
Zitat von ultratrieurTrotz Denkmalstatus dümpelt diese eindrucksvolle Anlage (noch?) dem Verfall entgegen...
Wie es aussieht, wurde die Technik bereits gefleddert, und es wird viel Mühe machen, das wieder vernünftig bzw. einigermaßen authentisch hin zu bekommen. Das braucht müllerischen und mühlenbauerischen Sachverstand und Kompetenz, was bei einem „Förderverein Heimatpflege" nicht per se zu erwarten sein dürfte.
Also müssten bereits jetzt schon im niedersächsischen Mühlenverband alle Alarmglocken klingeln.... hoffentlich.
Zitat von KlausPS.: Übrigens ... geiler Fahrstuhlantrieb, leider ziemlich unmotiviert und m.E. nicht an diese Stelle gehörend.
Wie kommst Du da denn drauf? Die Winde steht auf dem obersten Boden - da wo sie in vielen Mühlen steht / stand. Genau genommen steht sie in Straupitz an der selben Stelle - neben dem Plansichter und neben dem Filter der Zentralaspiration.
Wo tätest Du denn die Winde aufstellen??
Zitat von KlausAlso müssten bereits jetzt schon im niedersächsischen Mühlenverband alle Alarmglocken klingeln...
Der war jetzt echt mal gut - ich stell' mir gerade vor, wie z.B. bei T.S. zu Hause ne Alarmglocke klingelt und er schlaftrunken aus seinem Sessel hochschreckt... "WAS - schon DGM-Preis... und ich hab verschlafen..."
Zitat von ultratrieurDie Winde steht auf dem obersten Boden - da wo sie in vielen Mühlen steht / stand.
Das war auch mein erster Gedanke. Doch wo ist der Antrieb (Friktionsrad?) geblieben und der Gurt? Okay, tut nichts wirklich zur Sache - aber ich habe den Eindruck, dass das Teil ursprünglich woanders gestanden haben könnte (auf diesem Boden!) und mitsamt Unterleghölzern nach hier verschoben und stehen gelassen wurde - warum auch immer.
Ist aber im Grunde völlig latte. Wichtiger wäre eine Aussage dazu, ob denn denn die fehlenden Teile (nicht nur von der Winde!) noch in der Mühle herum liegen oder unwiederbringlich "verschwunden" sind. Letzteres wäre natürlich ein Jammer und bringt mich zu der Frage, warum der Denkmalschutzstatus den offensichtlich planmäßigen bzw. bewusst verursachten Technikverlust nicht verhindern konnte?
Zitat von Ultratrieurich stell' mir gerade vor, wie z.B. bei T.S. zu Hause ne Alarmglocke klingelt
Ähem .... ich glaube, bei dem dürfte nix klingeln. Oder reicht der ostfriesische Arm von TS neuerdings bis ins Braunschweigische?
Spaß beiseite - ich habe die Mühle zusammen mit dem LüLü-Mann vor etwa 15 Jahren im Auftrage des Landesamts f. Denkmalpflege aufgenommen. Da war so weit (fast) alles Wichtige vorhanden. Klar, der Plansichter war leicht gefleddert, aber mit ein wenig Kosmetik und maschinenbaulicher Arbeit wäre die Mühle leerlauffähig hin zu bekommen (gewesen). Mahlend sicherlich nicht oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand, verbunden mit Verlust an Originalsubstanz.
Was sich allerdings in der Zwischenzeit dort an Fledderei und Vandalismus getan hat, vermag ich nicht zu sagen. Die letzte "Müllerin" ist vor etlichen Jahren verstorben und das Anwesen stand lange zum Verkauf...
ich kenne die Mühle (bisher) nur von außen. Es ist ein zur Motormühle umgebauter (erweiterter) Holländer. Wie ich den Artikel in unserem Käseblatt deute, erwarte ich eine "nette" Heimatstube mit allem was sich so in Haus und Hof der vergangenen Jahre angesammelt hat...
@Florian: War damals, bei deinem Besuch mit R.H., noch was an Mahltechnik (z.B Walzenstühlen) vorhanden?
Zitat von MotormüllerWar damals, bei deinem Besuch mit R.H., noch was an Mahltechnik (z.B Walzenstühlen) vorhanden?
Aber klaro, das war eine (wenn ich mich recht erinnere) 4-passagige Rückschüttmühle und es fehlte nix Essentielles, mal abgesehen vom Dieselmotor. Ich meine, da war nur der geräuberte Motorraum mit Fundamentsockel vorhanden. Von "Dampfmühle" hab ich damals nix gesehen.
Wenn es Dich im Detail interessiert, frag' mal den Rüdiger, der müsste noch Fotos und Unterlagen haben. Ich meine, wir haben damals sogar einen kompletten Plan der Transmission mit Scheiben-Ø etc. gemacht...
War im übrigen damals nen harter Tag: erst Garbsen-Horst (damals noch eine schöne Mühle!), dann bei Frau Feuge in Gadenstedt und zu guterletzt noch die Mordmühle am Schorbach in Katlenburg-Lindau. Aber gut, wir waren jung und brauchten das Geld...