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So hab ich wieder eine Rundreise gemacht, die 500 km stecken mir noch in den Knochen. Aber hat sich gelohnt. Vor über einem Jahrzehnt hab ich die 3 im Urlaub angeschaut mit meiner Mutter. Als 13 Jährigen kam mir alles so groß vor...
Es hat sich ansonsten nicht so viel verändert.
Xanten:
Eine meiner Lieblingsmühlen die es gibt und ca. 60-70t p.a Jahresvermahlung find ich auch gut. Leider war gestern Flaute den ganzen Tag, kein Mahlwind. Lechtingen ist auch in Xanten bekannt "Die hat doch zu kurze Flügel oder?".
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Kalkar:
Der Mühlenverein war gerade zum Frühjahrsputz angetreten und ich hab noch ein paar Fotos gemacht. Die Rücklaufsperre lässt sich per Seilzug von der Galerie bedienen. Ich kannte das gar nicht, das man eine Rücklaufsperre braucht, falls der Wind mal von hinten kommt. Hab das für die Sturmsicherung gehalten. (Braucht man das bei Steertmühlen, wenn man die Flügel sowiso festkettet?). Ich kenne ja mit meiner wenigen Windmühlenpraxis ja nur die Kurzflügelige.
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Was ich echt zum ... finde ist das eine in der Mühle verbliebene Saatgutreinigungsmaschine die 1998 noch da war, verschrottet wurde. Vielleicht um wie in einem anderen Post stand, die Mühle in den Urzustand zurückzuversetzen. Kann das echt nicht verstehen, der Saatgutreiniger hat wirklich niemanden gestört. Stattdessen stehen da jetzt Vitrinen mit irgendwelchen Pappmodellen oder ähnliches.
Walbeck:
Älteste noch betriebsfähige Windmühle und der Anzahl der Säcke nach auch ernst gemeint. Schade das man dieses dämliche Neubaugebiet da hochgezogen hat, war vor einem Jahrzehnt noch nicht. Hier hat man das Vereinsheim in den Mühlenberg reingebaut und betreibt ein Kaffee, aber wenigstens ist die Wimü dafür in Schuß. (Da hab ich schon anderes gesehen) Nur leider kein Wind Hier wurde ja auch noch bis nach dem 2 WK mit Wind gemahlen. Man hatte immer Segelflügel(am Ende nur noch 2) und Fliehkraftregler für die Steine.
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Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von MehltheuerKalkar: ... Was ich echt zum ... finde ist das eine in der Mühle verbliebene Saatgutreinigungsmaschine die 1998 noch da war, verschrottet wurde.
Man hat ja auch einen der oberen Böden (Etage) komplett leer geräumt und eine "Klompenwerkstatt" eingebaut. Nein, keine echte Werkstatt, sondern ein Modell mit 'ner Puppe als Klompenmaker.
Und im unteren Bereich im Mühlenturm gabs seinerzeit Biertische, moderne Iso-Doppelglasfenster (anstelle der ursprünglich einfachen gusseisernen) und moderne Warmwasser-Heizkörper an den Wänden ringsum - damit es die biertrinkenden Mühlenbesucher schön kuschelig haben. Schon die Eingangstür zur Mühle war gastronomisch aufgebrezelt, wahrscheinlich wegen dem Braukessel im linken Anbau.
Habe ich alles nicht so prickelnd gefunden und klar ... ziemlich gegen mein Verständnis von Denkmalschutz. Aber das war 2001, gibts das heute immer noch?
Zitat von MehltheuerDie Rücklaufsperre ... Braucht man das bei Steertmühlen, wenn man die Flügel sowiso festkettet?
Nein, braucht man nicht. Bei angekettetem Flügel wäre es auch unsinnig, weil doppelt gemoppelt.
Wir ketten unsere Flügel zwar nicht an, kommen aber auch ohne solche Kammklinke aus. Wir stellen lieber Stützen in die Radarme vom Kammrad und umgehen so das Risiko, dass die Klinke eventuell einen Kamm abscheren könnte.
Die Windmühle in Kalkar hätte es schlimmer treffen können! Vor der Restaurierung gab es eine Auschreibung wo es auch Vorschläge gab von wegen Abriss oder Umbau zur Aussichtsplattform. Ursprünglich sollte am Brauhaus eine riesige Glasüberdachung über dem Hof sein, aber letztendlich fehlte das Geld. Okay der Unterbau wird gastronomisch genutzt und es sind Kunstoffenster drin, aber dafür ist die Mühle in Schuß und es wird für einen Landwirt geschrotet. Aber Anlieferung nur morgens, damit die Restaurantgäste im unteren Mühlenturm nicht durch die an der Winde vorbeischwebenden Säcke belästigt werden. Das muß elektrisch geschehen ein, der Windaufzug ist zu langsam. Es hätte wirklich schlimmer kommen können.
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von Mehltheueraber dafür ist die Mühle in Schuß und es wird für einen Landwirt geschrotet.
Okay, dann hat sich ja was Positives getan; war nämlich vor 11 Jahren noch nicht so. Damals war das einzig Sehenswerte die Klompenwerkstatt. Gibts die überhaupt noch oder wurde die für unpassend empfunden und entsorgt oder nach anderswo ausgelagert?
Nee die Klompenwerkstatt ist noch am Platz. Warum auch nicht? Der Platz zum Säcke lagern wird nicht benötigt.(Die Paar stehen auf dem Mehlboden) Kann man doch was austellen? Auch da gibts schlimmeres, nur scheiße mit dem Saatgutreiniger.
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von MehltheuerNee die Klompenwerkstatt ist noch am Platz. Warum auch nicht? Auch da gibts schlimmeres
Ob schlimmer oder nicht, das ist ja nicht das Thema. Natürlich - man kann viel Sch*ße produzieren oder auch nur wenig, aber es bleibt Sch*ße. Die Frage ist, ob man mit dem Geld nicht hätte etwas Sinnvolleres machen können zum Thema Mühle? Z.B. den Saatgutreiniger aufstellen und noch andere Sachen zum Thema Mühle und Müllerei. Aber ich denke mal, so weit werden die Stadtplaner damals nicht gedacht haben. Denn am Geld kann es nicht gelegen haben, die Klompenwerkstatt war ja auch nicht für'n Appel und 'n Ei?
Es stimmt schon, man hatte wirklich den Abriss der Mühle diskutiert. Aber dann kam wohl der Zufall zu Hilfe und die Stadt Kalkar zu einem unverhofften Geldsegen. Und zwar im Zusammenhang mit dem schnellen Brüter (AKW), der zwar fertig gebaut worden war, dann aber doch nicht in Betrieb ging. Schlappe 3,5 Mrd € (!!!) in den Sand gesetzt, eine der teuersten Investruinen Deutschlands!
Die Stadt Kalkar muss wohl durch die Schaffung von Infrastruktur mit im Boot gewesen sein und hoffte zudem auf Steuereinnahmen und Arbeitsplätze. Aber daraus wurde nichts, und die Stadt bekam eine Abfindung in Millionenhöhe, die dann auf Teufel komm raus verbaut werden musste. Und ein Projekt davon soll die Mühle gewesen sein. So zumindest wurde es uns bzw. den Exkursionsteilnehmern der DGM-MVS (Kleve 2001) seinerzeit erklärt.
In gewisser Weise erinnert mich die Kalkarer Klompenwerkstatt in einer historischen Windmühle fatalerweise an die historische Mühle in Potsdam-Sanssouci. Auch da haben die Verantwortlichen und Erbauer aus Minden nicht weit genug gedacht und eine ganze Menge fragwürdigen Käse eingebaut. Gottlob haben der jetzige Mühlenchef Torsten Rüdinger und sein Müller Frederic Schüler ein völlig neues Konzept entwickelt und aus der anfänglichen reinen Werbemühle eine Mühle gemacht, die den Namen auch verdient.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch der Kalkarer Mühle ein neues Konzept gut tun würde. Die Klompenwerkstatt könnte man einem Heimatverein oder -museum schenken und in dem freien Raum eine Ausstellung über "historische Mühlen & Müllerei" einrichten. Bestimmt würde sich da auch ein Platz finden für einen Fernseher, wo man den Lehr- und Werbefilm von Ansgar Rahmacher zeigen könnte. Die Besucher kommen doch in der Hauptsache sicherlich deswegen, um etwas über Mühle und Müllerei zu erfahren? Da wäre eine solche Ausstellung vermutlich besser im Interesse der Sache "Mühlenkunde und Mühlenerhaltung".
Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass der Kalkarer MüV bislang noch gar nicht auf eine Solche Idee zur Veränderung gekommen ist, weil man mitunter schon betriebsblind geworden ist, sich mit dem Vorhandenen arrangiert und "für gut befunden" hat. Manchmal aber sind ja die Leute auch dankbar für einen Denkanstoß für Veränderungen. Und mehr habe ich damit eigentlich auch nicht sagen wollen.
Zitat von KlausDie Besucher kommen doch in der Hauptsache sicherlich deswegen, um etwas über Mühle und Müllerei zu erfahren?
Nö, das glaube ich in diesem Fall genau so wenig wie im Fall der von Dir erwähnten Potsdamer Kollegin. Im Fall Kalkar stolpert der Bierdurstige zufällig in die Mühle hinein, in Potsdam ist's der Bustourist, der noch 20 Minuten Zeit vor der Abfahrt überbrücken muss und vom Thema Mühle hinterrücks überrascht wird.
Hier wie da, kann sicher das eine Gewerk vom anderen profitieren - aber der zielgerichtete Mühlentourist, der extra deswegen anreist und aus dem Auto steigt, dürfte wohl eher die Ausnahme sein.
Das hat doch nichts mit Pessimist zu tun - ich überlege mir einfach, welche Frequenz so eine Gasthausbrauerei braucht, um überleben zu können, und das liegt definitiv jenseits der 20.000 Besucher p.a. die ich der Mühle einfach als Mühle zutraue!
Und was Potsdam angeht, glaube ich nicht, dass sich das da in den vergangenen zehn Jahren (in denen ich nicht mehr in der Mühle drin war) so radikal verändert hat. Da war damals ein Großteil definitiv die "das nehm ich jetzt auch noch mit" Touristen, die zwar durchaus Interesse an der Mühle hatten, aber eben wirklich nicht zielgerichtet deswegen dorthin kamen.
Is doch auch nicht weiter schlimm, oder? Wichtig ist doch nur, was am Ende finanziell und ideell übrig bleibt!