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Generell kann ich deinen Einwand verstehen, Florian. Mir fehlt total die Ortskenntnis, da ich selbst noch nie in Liebenburg war und die Verhältnisse dort nicht kennengelernt haben. Dennoch kam mir Liebenburg immer einigermaßen aktiv vor, was das Mühlenumfeld angeht. So habe ich beispielsweise noch ein altes Video, in dem die Mühle vorgestellt wurde. Allerdings ist es ja möglich, dass dieser Aufschrei nun das Dorf mobilisiert und dass sich ein Freundeskreis oder Verein konstituiert, der dann die neue Liebenburger Bockwindmühle pflegt und gelegentlich als Schauanlage betreibt und als Museum nutzt. Dass soetwas passiert, ist ja nicht selten erst dann der Fall gewesen, als alles (fast) zu spät schien, siehe das, was derzeit in Karoxbostel passiert. Wenn ich mir die Liebenburger Homepage so anschaue, dann war die Mühle neben der Domäne und der Burgruine das Aushängeschild des Ortes, das bestimmt auch Touristen angezogen haben wird. Um diese Attraktion ist Liebenburg nun ärmer (mit den paar zusammengeschweißten Teilen würdest du das nicht erreichen, damit lockst du kaum Interessenten an die Stelle der alten Mühle). Es scheint also, wenn ich das richtig verstanden habe, ein sprichwörtlicher Ruck durch die Gemeinde gegangen zu sein und wenn dadurch vielleicht eine gefährdete Mühle durch eine Umsetzung und Restaurierung gerettet werden könnte, dann würde ich das besser finden, als wenn sie irgendwo auf einem Acker vergammeln und schließlich verschwinden würde. Außerdem wäre das dann meines Erachtens keine Vollattrappe, denn eine solche sieht ja immer nur aus, als sei sie betriebsfähig, sie ist es aber nicht, weil sie per se und aufgrund ihrer Konstruktion nicht funktionstüchtig ist (schau dir die ganzen Attrappenflügel an manchen Windmühlen an, ehemals auch in Todtenhausen). Wenn man also eine Mühle aus Originalsubstanz wiedererrichten würde, die ebenso funktionstüchtig ist, wie Liebenburg I, dann wäre das m. E. keine Attrappe, sondern man könnte damit gut an die zerstörte Vorgängerin anknüpfen und die Nutzung der Mühle durch eine Vereinsarbeit gegebenenfalls intensivieren.
Wir haben die Debatte über die Nachhaltigkeit und die spätere Nutzung solcher Rekonstruktionen und Restaurierungen ja schon oft geführt, ich selbst bin da ja auch ratlos und etwas blauäugig oder optimistisch. Allerdings wäre es ja schon ein Anfang, wenn man Liebenburg II aus historischen Mühlenteilen errichten könnte und sie aufgrund der schmerzlichen Erfahrungen durch die Brandstiftung mehr in das Leben des Ortes einbeziehen könnte.
Meiner Meinung nach wäre eine Rekonstruktion, also ein originalgetreuer Wiederaufbau einschließlich der zerstörten Technik, nicht zu realisieren, weil die Kosten explodieren würden. Außerdem gibt es, wenn ich den Berichten trauen kann, kaum verwertbare Substanzreste der verbrannten Windmühle. Alles ist verbogen, gesprungen und die Holzteile sind sowieso vollständig verbrannt. Es würde auf einen kompletten Neubau hinauslaufen. Daher wäre wohl die einzige Möglichkeit, eine im Verfall stehende Bockwindmühle abzubauen, die verwertbaren Teile zu sichern und dann ergänzt in Liebenburg aufzustellen. Hier mal ein paar (rein hypothetische) Vorschläge: BWM Ostingersleben oder BWM Groß Rodensleben sind beide noch einigermaßen erhalten, stammen aus dem Harzumland und wenn da nicht bald etwas passiert, sind sie Geschichte und liegen auf dem Acker...Warum soll man nicht mal herumspinnen?!
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