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Mühlen- und Müllerforum "Glück zu!"

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Dieses Thema hat 35 Antworten
und wurde 3.740 mal aufgerufen
 Motormühlen
Seiten 1 | 2
Mehltheuer



Beiträge: 699

01.07.2012 14:48
Motormühle Bunde(ex Brachstedt) Zitat · Antworten

So war ja gestern in Bunde und habe mir auf der Rückfahrt ein paar Gedanken gemacht.
Einige kennen ja die Bunder Mühle und Arno hat ja auch Fotos reingestellt.
Ich habe erst gestern richtig Begriffen, wie er Einbauen will und finde da wartet
noch eine Mammutaufgabe auf gewisse Herren.
Jetzt müssen aber zuerst noch die Stühle und Kleinteile rüber nach Bunde, aber ein
Ende des Abbaus ist ja abzusehen.

Fragen:

1.)Den Druckschlauchfilter "einhausen" wegen Staubbelastung falls Schlauch kaputt ist
und Ausblasleitung nach draußen führen?(In Brachstedt nicht so).

2.) Kennt jemand einen Statiker der Erfahrung hat im hist. Mühlenbau.
Speziell bei den Walzenstühlen muß noch abgestützt werden. Da sind ja die
Durchbrüche zu sägen für die Auslauftrichter, zugleich muß die Transmission angehängt werden.
Wohin mit dem Motor und der Riemenwippe? Ich glaube unten anhängen ist definitv nicht, deshalb
Walzenboden oder auf Podest(Riemenschutz!) im Parterre?

3.) Für mich gehört der ganze Bereich Motormühle abgesperrt durch Seile oder Zäune. Zudem finde ich
das auch ein Notaus auf jeden Boden muß.Lieber irgendein Idiot erlaubt sich damit einen Spaß
als "Arm dran weil Arm ab".

4.) Steuerung: Die ganze Mühle mit modernen (meinetwegen historisierten) Schaltern zentral schalten
oder auf jeden Boden einen Schalter. Denke da an Hand-Stern-Dreieck-Schalter.
Etwas was ich auch Hauptberuflich gerne habe, einen Schalter der die Zuführung unterbricht, etwa
eine Möglichkeit Zufuhrschnecke an oder aus auf jeden Boden?

5.) Die Ventilatoren sind laute Dinger, vielleicht hier einen "modernen" Dämmschutz mit Gummipuffern bzw.
mehrlagiger moderner Elevatorgurt(Gibt ja immer defekte welche gewechselt werden). Die Lüfter mit
sowas wie Antidröhn beschichten?

6.) Ich weiß nicht ob Sie es wußten...also ich sollte sowas wissen. Arno möchte kleinere Mengen auch
Pneumatisch aus dem Parterre annehmen und auf einen Vorbehälter gehen. Dazu will er die Pneumatik
der Mühle gewissermaßen "umschalten" auf einen Strang der länger ist zum Überheben. Gab/gibt es sowas
bei kleineren Mühlen? Werde das mal berechnen, hatte noch keine Lust dazu(und von Arbeitskollegen
gegenrechnen lassen man weiß nie...)

Das waren bis jetzt ein paar Gedanken, die ich hier mal wertfrei als Spekulation hinschreibe. Was dabei
rauskommt? Keine Ahnung, besonders finanziell wird die Rekonstruktion ein Brocken...
Was weiß ich ob die Walzen neu geriffelt werden, wann wir "Inbetriebnahme" machen.2035 oder 2040?
Aaaber, ich weiß wir retten wertvolle Technik für die Zukunft, ob jemals Mehl hergestellt wird oder nur
Demo-Zwecke? Keine Ahnung. Aber wenn wir fertig sind, dann sind wir um viele Erfahrungen reicher, die mir
jedenfalls Beruflich nützen (auch ein Grund) und im gegensatz zu vielen anderen "Museumsmühlen" haben
wir dann was anständiges (oh kein Backhaus?).

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

ultratrieur



Beiträge: 2.209

01.07.2012 20:23
#2 RE: Motormühle Bunde(ex Brachstedt) Zitat · Antworten

Zitat
1.)Den Druckschlauchfilter "einhausen" wegen Staubbelastung falls Schlauch kaputt ist
und Ausblasleitung nach draußen führen?(In Brachstedt nicht so).



Druckschlauchfilter heißt, dass der Lüfter auf der Rohgasseite sitzt, also Staub und / oder Kaff mit durch den Lüfter geht. Das Konzept sollte man sich schon gaaanz genau überlegen - klar, z.B. bei der Schälmaschine wo der Lüfter oft gleich mit drauf sitzt, geht das eben nicht anders.
Einhausen ist m.E. ne gute Idee, allerdings muss man drauf achten, dass man zum händischen Abreinigen noch ran kommt und dass die Entlastungsfläche ins Freie groß genug ist damit der Gegendruck nicht zu hoch wird. (reduzierte Lüfterleistung). Außerdem muss man dann noch daran denken, dass die irgendwo abgesaugte Luft ja auch irgendo her kommen muss.


Zitat
2.) Kennt jemand einen Statiker der Erfahrung hat im hist. Mühlenbau.
Speziell bei den Walzenstühlen muß noch abgestützt werden. Da sind ja die
Durchbrüche zu sägen für die Auslauftrichter, zugleich muß die Transmission angehängt werden.
Wohin mit dem Motor und der Riemenwippe? Ich glaube unten anhängen ist definitv nicht, deshalb
Walzenboden oder auf Podest(Riemenschutz!) im Parterre?



Fein, dass Ihr Euch darum nen Kopp macht, aber wenn man sich mal überlegt, wozu die Böden vorher gebaut wurden (Sackspeicher), dürften die Stühle da nicht viel mehr auf die Waage bringen. Bei den Stühlen würde ich für ne überschlägige Rechnung das Eigengewicht mal dyn. Faktor 1,7 ansetzen. Damit solltet Ihr auf der sicheren Seite sein. Balkenlage pi mal Daumen überschlagen solltest Du doch nach Herrn Kracke selbst beherrschen?

Edit: Gerade hab ich noch Deinen Beitrag zur Rutteler Mühle gelesen... wäre das mit den Stühlen auf dem ersten Boden, also im EG auf einem Podest nicht auch für Bunde eine Option? Ihr würdet Euch viel Hebearbeit sparen und fast einen Boden Höhe gewinnen, wo dann für mehr Behältervolumen etc. Platz wäre... Sorry, ich weiß, ich bringen Arnos schöne Planung damit vollends durcheinander.

Zitat
3.) Für mich gehört der ganze Bereich Motormühle abgesperrt durch Seile oder Zäune. Zudem finde ich
das auch ein Notaus auf jeden Boden muß.Lieber irgendein Idiot erlaubt sich damit einen Spaß
als "Arm dran weil Arm ab".



Also das mit den Zäunen hat für mich irgendwie keinen Wert. Es soll ja auch was zu sehen sein. Ich würde z.B. Riementriebe in alt hergebrachter Art und Weise durch Schutzeinrichtungen sichern und "gut ist". Not-Aus auf jedem Boden hat was für sich. Wenn das Ganze halbwegs Hand und Fuß haben soll und wirklich in einer Produktion und nicht "nur" in musealer Spielerei enden soll, würde ich ohnehin raten, irgendwo separat einen Raum für die E-Technik (also für ein Leistungsteil) im nicht Ex-gefährdeten Bereich zu planen. Vielleicht findet sich ja ein begeisterter E-Bauer, der Lust hat nach Feierabend ein paar schöne Schränke zu bauen?

Zitat
4.) Steuerung: Die ganze Mühle mit modernen (meinetwegen historisierten) Schaltern zentral schalten
oder auf jeden Boden einen Schalter. Denke da an Hand-Stern-Dreieck-Schalter.
Etwas was ich auch Hauptberuflich gerne habe, einen Schalter der die Zuführung unterbricht, etwa
eine Möglichkeit Zufuhrschnecke an oder aus auf jeden Boden?



Eindeutig modern und nicht "historisiert". Bei der Elektrik würde ich keine Kompromisse eingehen - zu groß sind die Gefahren für Mensch und Mühle, wenn da was nicht stimmt. Ihr seid ja nichtmal im Dilemma, vielleicht eine denkmalwerte historische E-Anlage zu vernichten, da ist ja nichts...

Zitat
5.) Die Ventilatoren sind laute Dinger, vielleicht hier einen "modernen" Dämmschutz mit Gummipuffern bzw.
mehrlagiger moderner Elevatorgurt(Gibt ja immer defekte welche gewechselt werden). Die Lüfter mit
sowas wie Antidröhn beschichten?



Also Antidröhnbeschichtung halte ich für Spielerei und Humbugh, der seine Daseinsberechtigung nur wegen willkürlich gewählter Grenzwerte hat. Wenn's dröhnt, dann dröhnt's eben.

Zitat
6.) Ich weiß nicht ob Sie es wußten...also ich sollte sowas wissen. Arno möchte kleinere Mengen auch
Pneumatisch aus dem Parterre annehmen und auf einen Vorbehälter gehen. Dazu will er die Pneumatik
der Mühle gewissermaßen "umschalten" auf einen Strang der länger ist zum Überheben. Gab/gibt es sowas
bei kleineren Mühlen? Werde das mal berechnen, hatte noch keine Lust dazu(und von Arbeitskollegen
gegenrechnen lassen man weiß nie...)



Klar, sowas gab's. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass entweder nur gereinigtes Getreide angenommen wird, oder dass die beiden Betriebsfälle so sauber von einander getrennt sind, dass nicht z.B. der Förderstaub vom ungereinigten Getreide mit in den Staub der Passagen der Mehlmühle gelangt. Einfache Körnergebläse sind aber so reichlich und für so wenig Geld "am Markt" vorhanden, dass ich einfach mal die Augen nach sowas offen halten würde um da lieber ne separate Strecke von zu machen.

Zitat
...2035 oder 2040?



Jipp, halte ich für realistisch! Aber man muss eben auch an langfristige Projekte glauben . Toi toi toi!!



Flo der Liebe

De Molenaar



Beiträge: 285

07.07.2012 10:24
#3 RE: Motormühle Bunde(ex Brachstedt) Zitat · Antworten

Zitat von Ultratrieur
wäre das mit den Stühlen auf dem ersten Boden, also im EG auf einem Podest nicht auch für Bunde eine Option? Ihr würdet Euch viel Hebearbeit sparen und fast einen Boden Höhe gewinnen, wo dann für mehr Behältervolumen etc. Platz wäre... Sorry, ich weiß, ich bringen Arnos schöne Planung damit vollends durcheinander.

Nix da!

Das behältervolumen wäre jetzt schon größer denn wir haben eine wesentlich höhere Deckenhöhe. Wozu würde ich noch mehr Behältervolumen brauchen als seinerzeit in Brachstedt vorhanden war? Wenn ich 1/10 der Produktionsmenge erreichen würde von dem was die Mühle schaffen könnte dann wäre ich schon glücklich!

Und Podeste aufbauen und Walzenstühle daraufstellen ist auch Arbeit und hebearbeit, wenn die Stühle schon mal am Haken Hängen dann können se auch gleich in die passende Etage gehoben werden!

Dann wären da noch die verlängerten Pneumatikstränge, bei größerer Höhe sicher auch nicht zu vernachlässigen!

So einen kleinen Kopf habe ich mir dabei ja auch schon gemacht!

Zitat von Ultratrieur
...2035 oder 2040? Aber man muss eben auch an langfristige Projekte glauben .

Ich will's früher schaffen!

Mehltheuer



Beiträge: 699

21.05.2013 19:25
#4 RE: Motormühle Bunde(ex Brachstedt) Zitat · Antworten

So jetzt geht es langsam los mit der
Motormühle Bunde.
Die Stühle kommen in der nächsten Zeit nach Bunde,
wir werden eine erste Inspektion und Säuberung durchführen...
Es wird ggf, Jahre dauern, bis die Momü Bunde läuft,
der eine oder andere Bericht wird hier sicher reingestellt werden.
Es würde mich(sicherlich auch Arno & Dieter) freuen, wenn eine
lebhafte und gute Diskussion entsteht.
Als erstes ein paar Zeichnungen die ich gemacht habe, von
unserem Mühlentagsdisplay.
Bundediagramm.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Okay es ist eigentlich das Diagramm der Momü wie diese war.
Ansichten Bunde.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Wie gesagt, es kommen die Stühle und dann muß ich nochmal ein
genaues Flußdiagramm vom Sichter machen, wie der nämlich
gaanz genau funktioniert, da muß ich erstmal selber nachforschen...
Wie dann die Reinigung aufgebaut wird, das machen wir wahrscheinlich
nachdem die Momü eingebaut ist und wieder läuft...

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

Mehltheuer



Beiträge: 699

16.06.2013 11:15
#5 Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

So habe gestern einen "stürmischen" Nachmittag in Bunde verbracht.
Ich habe angefangen den Plansichter "aufzunehmen" und mir gedanken
dazu zu machen.
Ich habe vor von jedem Sieb/Siebrahmen ein "Datenblatt" zu machen,
dann ein Diagramm von den Produktläufen im Sichter zu machen, denn
so richtig jedes Detail habe ich noch nicht verstanden.
Die Sichter mit denen ich gearbeitet habe, waren moderner und größer,
dieser Sichter ist ein kleines Exemplar mit Reiterbürsten und Paletten.

Der Allgemeinzustand

Der Allgemeinzustand des Sichters ist gut, es gibt ein paar minimale
Schäden, welche teilweise schon zu gewerbl. Zeiten geflickt wurden.
Allerdings sind alle Siebe unbrauchbar, teilweise sind riesige
Flicken auf den Sieben und die Filzabdichtungen sind komplett
hinüber.

Ich habe also gestern angefangen einen Stapel Siebkästen zu Fotografieren
und den Lauf abzuzeichnen, sowie richtig auszubürsten.
DSCN1544_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zwischendurch hab ich auf die Wimü geachtet, es zog ein kleiner
Sturm auf und ich hab alle Gewichte in den Korb gelegt.
Arnos Vater kam dann vorbei und wir haben die Wimü kurz angehalten,
nachdem sich die Wolken verzogen hatten, Mühle wieder los.
Die Gewichte hab ich aber im Korb gelassen, die Mühle hat
mit voll offenen Jalousien/Bremsklappen langsam gedreht,
die Windnachführung ist defekt und ich hatte Bedenken, das der
Wind plötzlich umspringen könnte.
DSCN1548_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vielleicht wurde 1977 hier ein neuer Siebrahmen reingemacht?
DSCN1549_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der letzte Siebkasten vor dem Boden, Mehle, Übergänge, Grieße
werden hier schon zusammengefasst um mit den Produkten
des Siebkastens in die Ausläufe geleitet zu werden.

Details/Fragen

Die abschaltbaren Siebe:

Bei vielen alten Sichtern ließen sich Siebe abschalten d.h
über eine Klappe im Siebkasten, ließen sich hier
teile der Mehlsiebe abschalten. Hab also gestern noch
etwas in meinen alten Büchern gelesen. Kurz gesagt:

-> Bei den vorderen Durchläufen/Passagen fallen die
hellsten und besten Mehle an.
-> Bei den hinteren Passagen fallen dunkle und minderwertige
Mehle an.

Für die Rückschüttmühle heißt das, man muß die Siebfläche
der Mehlsiebe verringern, damit bei den hinteren Passagen,
nicht so viel dunkles Mehl anfällt.
Das macht man mit diesen Klappen, man kann ja nur immer
wieder die selben Siebateile für verschiedene Passagen nutzen.
Endlich hab ich das verstanden und hoffe konnte das auch für
andere interessierte jetzt erklären.

Die Abreinigung der Siebe.

Die Siebrahmen haben an der Unterseite "Paletten" d. h kurze
Metallene Zungen(hab leider kein Foto davon). Bei
der Kreisbewegung des Sichter, bleibt das Gut im Siekasten
auf der einen Seite hängen, auf der anderen freien Seite
fließt es weiter. Je nach Anordnung der Paletten(links oder rechts)
kann also die gewünschte Richtung zum Auslauf gewählt werden.
Den Rest macht die im kreis fahrende Reiterbürste.
Hier also meine Frage:
Bei diesem Sichter fährt die Bürste unter den "Paletten", die
Borsten zeigen nach unten in den Siebkasten, nicht nach oben
zum Sieb. Das Sieb wird hier nicht abgereinigt d.h es wird
mit der Zeit zugesetzt.
Bei modernen Sichtern werden Gummiausräumer eingesetzt, welche
auch gegen das Sieb prallen und dieses sozusagen freiklopfen.
Hier hab ich selber auch noch keine Antwort gefunden, warum
das so ist.

Die Unterlagen

DSCN1552_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Arno hat mir gestern eine Kladde mit Unterlagen zur Mühle
in die Hand gedrückt. Hier der originale Bestellschein für
den Sichter!
Es wurde hier alles Ausgefüllt, nur für die Siebnummern, brauche
ich eine Tabelle, kenne nur die Größen in mµ, die man heute
verwendet. Aber schön jetzt genau zu wissen welcher Auslauf
für was ist
In den Unterlagen befindet sich sogar die Originalrechnung des Sichters!
Diese stammt von Fa. Landgraf & Sohn aus Bad Frankenhausen (Kyffhäuser).
Am 13.12.1950 kam der Sichter per LKW zur Momü.
Die Kosten betrugen (mit Ersatzsieben) genau: 4304.- DDR-DM, wovon schon
im Vorraus 4100 .- DM angezahlt wurden.(Postscheck-Konto Erfurt Nr. 3911)
Keine Ahnung ob 1950 4304.- DM DDR sehr viel Geld waren.

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



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Flachmüller
Mühlenpapst Axel I. (Co-Admin)


Beiträge: 533

16.06.2013 17:08
#6 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Wie weit bist Du denn an der Motormühle in Lechtingen? Hast Du schon die ersten Tonnen 997 durchgenudelt



Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur!
Qualität seit 1318

Axel

Askop
Administrator


Beiträge: 610

16.06.2013 21:26
#7 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Zitat von Mehltheuer im Beitrag #5
nur für die Siebnummern, brauche ich eine Tabelle, kenne nur die Größen in mµ, die man heute verwendet.

Hier mal der Bespannungsplan zu unserem 12teiligen Grosse-Sichter (Mühlenbauanstalt Gebr. Grosse, Lohmen/Sa.) von 1942, vielleicht hilfts ja:

1945 Plansichter - Bespannung (Johannes Nitschke).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
(Zum Vergrößern anklicken!)

Zitat von Mehltheuer im Beitrag #5
Keine Ahnung ob 1950 4304.- DM DDR sehr viel Geld waren.
Oh ja, war schon viel. Arbeiterlöhne lagen damals auch nur umme 200 Mark und reichten kaum zum Leben. Deshalb gabs hier auch verbilligte Lebensmittel auf Lebensmittelkarten (z.B. Brot, Butter und Fleisch) und Bezugsscheine, z.B. für Kohle.

Glück zu!

Mehltheuer



Beiträge: 699

18.06.2013 21:02
#8 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Endlich habe ich die Tabelle mit den Siebnummern!
Konnte die Siebgrößen für mich übersetzen :-)
Bitte Anhang beachten!
Das sind die Siebgrößen in dem Plansichter, für die Rückschüttmühle.
Man sieht hier gut die Schrotsiebe, das ganz unten liegende Dunstsieb,
was etwas gröber ist, um die Dunste zu gewinnen.
Das Grießsieb ist mit 700-600mµ sehr grobmaschig,es fällt viel
durch, d.h heißt auch Grießteilchen mit anheftender Kleie,
was das Mehl dunkel macht.
Bei großen Mühlen würde man hier 450mµ nehmen und alle gröberen
Teilchen entweder auf einer Grießputzmaschine führen um diese
zu säubern oder zu einer weiteren Auflösepassage mit entsprechenden
Sieben, um diese bei großer Siebfläche abzusieben.
Die Mehlsiebe sind jeweils abgestuft(von den Größen),es lassen
sich ja je nach Bedarf welche zu oder abschalten, um eine der
Granulation passende Mehlsiebung zu bekommen, um eben die
meisten hellen Mehle zu bekommen.



Besonders interessant finde ich, wie die Mehlsiebe eingelegt sind:

Das feinere zuerst, bei vielen Mühlen ist das größere Mehlsieb zuerst.
Dahinter steckt eine uralte Philosophiefrage der Müller:

Beispiel 1:

140mµ
140mµ
125mµ
125mµ

Was passiert hier? Die groben Teile werden zuerst abgesiebt, die feineren
Siebe bekommen die groben Mehlteile nicht,die Siebwirkung wird besser.

Beispiel 2

125mµ
125mµ
140mµ
140mµ

Was passiert hier? Die feinen Teilchen werden zuerst abgesiebt, man entlastet
also die groben Siebe, zudem "putzen" die groben Teile beim Siebvorgang
die Siebe mit, die Siebwirkung verbessert sich.
Zwei Meinungen, zwei Philosophien, um die schon seit Jahrzehnten diskutiert wird.
Eine Lösung gibt es nicht, es wurden schon ganze Plansichterabteile die Siebe
gewechselt, nur um diese wieder zu wechseln, weil ein neuer Chef da war.

Natürlich ist es bei einer Roggen-Weizen-Rückschüttmühle so, das man Kompromisse macht.

Macht man 2-3 Schrotungen, Ausmahlungen usw, werden die groben Siebe natürlich
"arbeitslos", weil die Partikel natürlich kleiner werden, die Beschüttung stimmt
hier irgendwann nicht mehr, weil viele Teile durchfallen.
Eigentlich geht hierbei ja Siebfläche verloren, aber man hat ja keine anderen
Möglichkeiten, als das so zu machen...

Hoffe ich hab jetzt nicht übers Ziel hinaus geschossen und man versteht mich noch...
Bin auf jeden Fall gespannt, wie das dann mit den Verläufen genau aussieht...

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

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Askop
Administrator


Beiträge: 610

18.06.2013 21:51
#9 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Zitat von Mehltheuer im Beitrag #8
Endlich habe ich die Tabelle mit den Siebnummern!

Diese hier? Facebook sei Dank .... oder?

Tabelle zur Siebbespannung des Plansichters.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
(Zum Vergrößern anklicken!)

Glück zu!

Mehltheuer



Beiträge: 699

18.06.2013 23:10
#10 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Nein ich hab eine von der MIAG.

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

De Molenaar



Beiträge: 285

20.06.2013 14:16
#11 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Kurze Info!

Die Walzenstühle sind heute Mittag verladen worden und werden Morgen ihren neuen Standort
In Bunde erreichen!
Am Samstag werden dann gleich die ersten Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, wer spontan Lust hat darf gerne in Bunde vorbeischauen!

Glück Zu

Askop
Administrator


Beiträge: 610

20.06.2013 19:59
#12 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Zitat von De Molenaar im Beitrag #11
wer spontan Lust hat darf gerne in Bunde vorbeischauen!

Lust hätte ich schon, aber "spontan" ist nicht. Bunde liegt ja leider nicht gleich "umme Ecke".

Glück zu!

Mehltheuer



Beiträge: 699

22.06.2013 22:35
#13 RE: Motormühle Bunde/Auflösung/Fanal Zitat · Antworten

Da Arno heute Zeit hatte und ich Langeweile, bin ich heute wieder nach
Bunde. Die Stühle sind ja jetzt da und wir werden diese erstmal
säubern und inspizieren, bevor diese einen Boden höher stehen.

C.G Kaiser/ Auflösung

Angefangen haben wir mit dem Auflösestuhl, zwar ohne Typenschild,
aber baugleich mit dem I. Schrot der auch von der Firma C.G Kaiser
ist.(Wer weiß mehr über diese Firma?)
Angefangen haben wir hier mit Ausblasen und haben entdeckt das
unter den Spannfedern zum Anpressen der Abstreiferbürsten, Sackanhänger
aus dem Sommer 1989, des Müllers Kutzner waren.
Diese Sackanhänger waren mit "Roggenmehl 1a" beschriftet, gab es
in der DDR keine Mehltypen, wie im "Westen"?
Die Sackanhänger lagen gefaltet in den "Schächtchen" für die Federn,
dienten als Unterlage.
Der Walzenstuhl ist soweit in Ordnung, außer Rost&Lackschäden
und Stumpfen Walzen. An der Voreilung ist das kleine Zahnrad
für die schnellaufende Walze kaputt, ein Zahn fehlt.
DSCN1555.jpg - Bild entfernt (keine Rechte),DSCN1560.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN1558.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Walzenstuhl und Dieters Dalmatiner, die die ganze Zeit vor der Mühle herumliefen.
Nachdem der Stuhl ausgeblasen war, haben wir diesen Gründlich mit Pril und Wasser, sowie einem
"Zauberreiniger"(Von Arnos Freundin Rieke) abgewaschen.
Meiner Meinung ist der Stuhl schon relativ sauber, einige Stellen müssen ggf. neu lackiert werden.

Fanal

Meiner Persönlichen Meinung nach sind Ausmahlmaschinen/Stühle ein technischer Irrweg, der in der
Müllerei gegangen wurde, mag der Gedanke noch so gut sein. Im Gegensatz zum reinen Walzenstuhl,
hat sich die Ausmahlmaschine nicht durchsetzen können bei den hohen Leistungen der modernen
Großmühlen. Die Fa. Liebeck(Kassel) bot noch in den 1950er Ausmahlmaschinen für 120t/24h Mühlen
an, wohl ohne großen Erfolg.
Der Hintergedanke bei der Ausmahlmaschine ist, Grieße und Dunste zu Mehlen "auszumahlen".
Man nimmt also ein Walzenpaar und "zerdrückt" die Grieße (Druck ohne Reibung), dann
kommt ein stehender Mahlgang (Reibung ohne Druck). Theoretisch kann man hier die
Vorteile beider Systeme zusammennehmen...
Für mich persönlich sind Ausmahlmaschinen unbekannt als moderner Müller.
Bei der Ausmahlmaschine sind wir genau so vorgegangen wie beim Walzenstuhl.
Ausblasen, Abwischen, Inspizieren...
DSCN1568.jpg - Bild entfernt (keine Rechte),DSCN1567.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Details:

Die Fanal unterscheidet sich ja wie gesagt in ein paar Details von anderen Maschinen bzw. Walzenstühlen.
Bei den alten Stühlen hat man eine "Produktklappe" und eine "Speiseklappe". Die Produktklappe wird im
Mahlgut belastet, läuft der Stuhl leer, dann klappt diese nach oben und gibt eine Klinke frei, so
das das Hebelsystem der Ein und Ausrückung ausrückt...
Die Speiseklappe ist über den Speisewalzen angeordnet und wird über Stellschrauben hoch oder runter
gedreht, um die Produktmenge, die auf die Speisung geht zu regulieren.
DSCN1572.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(Links Produktklappe, Rechts Speiseklappe mit Parallelogramm)

Die "Fanal" steht ja als letzte Maschine in der Mühle, das heißt sie bekommt am wenigsten und
auch vielleicht auch Produktzfluss mit Schwankungen.
Hier wird die Speiseklappe nicht über Stellschrauben vom Müller eingestellt, sondern
es gibt eine Speiseklappe und über ein Hebelsystem(Parallelogramm) bewegte Steuerklappe.
Das heißt, wird die Steuerklappe viel belastet, geht diese auf und umegekehrt.
Einstellen lässt sich das ganze über Gewichte...Einfach genial!

Die Fanal verfügt über kein Getriebe, sondern die Glattwalzen( Sehr verrostet dachte deshalb erst
an Feinriffel), werden durch Produkt mitgeschleppt, die Speisewalzen werden von der geschleppten
Walze angetrieben-Einfach Verrückt.

DSCN1574.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Bakelit Handrad ist für die Verstellung der Walzen, wie vom Walzenstuhl gewohnt.
Das kleine Handrad war erst ein Rätsel, dann viel uns auf das es für die "Grobe" Einstellung
des Vertikalganges ist.
DSCN1575.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das kleine Handrad habe ich erst für die Verstellmöglichkeit der Steine gehalten, sit aber sowas
wie die Feineinstellung, oben sieht man quer die Lenkwelle.
DSCN1579.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dieser zugegebnermaßen hingeschmierten Skizze, wird die Steuerung vielleicht deutlich.
Die Steuerbewegung des Handrad für die grobe Einstellung (drehen) wird über eine
Umlenkung zu einer hin und her Bewegung, man verstellt also den Spalt der Steine damit.
Die Riemnscheibe der Steine, die angetrieben wird, hat eine zweite Scheibe für die
Glattwalzen.
Die Welle mit den Steinen ist also hin und her verschiebbar, sowohl beim Einstellen, wie
auch beim ein und ausrücken.
Die Fanal ist auch für mich absolutes Neuland, leider ist dieses Exemplar in einem
schlechten Zustand, Holz splittert, Lack platzt ab usw. hier müssen wir noch was machen.
Trotz allem, "Fanal ist genial", man würde sowas heute bestimmt als Innovative Maschine nennen!

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

Mehltheuer



Beiträge: 699

21.07.2013 19:07
#14 RE: Motormühle Bunde/Walzenstühle Zitat · Antworten

Wieder einen Samstag auf der Bunder Mühle.
Diesmal haben wir uns die zwei letzten Stühle,
vorgenommen, einen Funktiontest gemacht und
natürlich gesäubert.

C.G Kaiser

Erst haben wir den zweiten C.G Kaiser und Reimelt
sauber gemacht, dieser wird ja als erster Schrot
in der neuen Mühle genommen.
Die Walzen sind natürlich runter, aber Mechanisch
ist der Stuhl in Ordnung.
Also den Stuhl ausgeblasen und mit Wasser
abgewaschen etc.
Mittags beim Grillwürstchenholen, haben wir eine
flasche billigstes Sonnenblumenöl mitgenommen und
den Stuhl damit "poliert".
DSCN1814.jpg - Bild entfernt (keine Rechte),DSCN1816.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Laut Wikipedia(Artikel Rödermark-> Unternehmen),
gibt es noch einige Infos zu der Firma C.G Kaiser & Reimelt Leipzig. Die Firma wurde
1883 gegründet und wechselte 1959 nach Rödermark/Frankfurt a.M.
Heute gehört die Firma zur Zeppelin Group: http://www.zeppelin-systems.de/reimelt.0.html
Es werden Komplettlösungen für die Backwarenindustrie geliefert.

Schweinefuß & Dolg

Wie muß es gewesen sein für die Mitarbeiter?
"Guten Tag Firma Schweinefuß am Apparat."
Bei dem Walzenstuhl gibt es einige Sachen,
die ich von anderen Fabrikaten nicht kenne:

-> Rückwärtige Inspektions/Reinigungsklappe
-> Die hintere/untere Walze ist die Schnellere
(Arno meint damit müsste man ein besseres Einzugsverhalten
haben, da das von der Speisung kommende Produkt nicht
auf die normalerweise schnellere Walze prallt, sondern
hier auf die langsame. Kann der Grund für die Anordnung sein.)
-> Halterung der Abstreiferbürsten ist mir im Moment ein Rätsel,
wie man die Bürsten rausmacht.
-> Die Einstellung der Walzen:
DSCN1823.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN1824.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem Rechten Foto ist in horizontaler Position eines der
beiden Handräder, bei anderen Stühlen (z.b Miag) sind das
Ratschenknarren für die Feineinstellung. Die Fa. Seck Dresden,
baute aber auch Handräder anstatt Knarren.
Über ein komplizioertes Umlenkgestänge (Parallelogramm) ist
es aber auch möglich, die Walzen wie bei alten Stühlen
üblich, Parallel einzustellen. Das Handrad ist hier aber
sehr klein und nah am Ausrückhebel, fast unsichtbar...
Der Walzenstuhl ist eigentlich ganz gut in Schuß,
nur die Ein und Ausrückung ist leicht defekt, müssen
uns nochmal damit befassen. Die Glocke des Läutewerk fehlt ganz.
DSCN1829.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Abendsonne haben wir dann alle Stühle auf den Hof gerollt
und mit dem Speiseöl abgerieben, schönes Foto und alle
Maschinen sind eigentlich gut in Schuß, nur die Fanal
muß wohl richtig überholt werden...
DSCN1837.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN1839.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann haben wir ganz unmülig auf der Galerie elektrisch
ein paar Würstchen gebraten(Dieter, Arno+bessere Hälfte und meine
Wenigkeit) und den Flügeln beim drehen zugeschaut...
Wenn ich mir alle die Unterschiede der einzelnen Walzenstuhlhersteller
durch den Kopf gehen lasse, dann ist die Müllerei ärmer geworden.
Auf der Messe in Istanbul hab ich die Stühle des Marktführers,
türkische Firmen (bauen fast gleich gute Qualität!) und
welche aus Asien gesehen. Alle Stühle scheinen mir Kopien
vom Marktführer zu sein, es gibt irgendwie keine Vielfalt
auf dem Markt.

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.

Mehltheuer



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27.05.2014 20:05
#15 RE: Motormühle Bunde/Walzenstühle Zitat · Antworten

Es ist mal wieder soweit, ein Bericht fürs Forum, hier
kann man doch vieles besser erörtern als auf dem
gelobten Facebook durch ein Posting.
Am Samstag 24.05.14, war ich also wieder in Bunde.
Geplant war, das wir alles für das Positionieren
der Stühle vorbereiten und vielleicht die Fanal
schon auf den Boden bringen.
Es kam anders.
Arno und sein Vater hatten zwar schon einmal alles
aufgemessen, aber hier passte ein Maß nicht.
Also wieder Maß nehmen und auf dem Boden einzeichnen,
dann kontrollieren und wieder zeichnen. Alles passt!
Doch halt, wir haben die Ausläufe vergessen!
Wäre der Stuhl so positioniert worden, hätte sich
der Auslauf in der mitte eines Balken befunden.
Scheiße- Im wahrsten Sinne des Wortes, auf einmal
war alles dahin, die Mühle passt nicht rein.
Also wieder aufgemessen und gezeichnet:
DSCN3710.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Arno also immer fleißig nachgemessen, Dieter
hat auf dem Boden mit rotem und weißen
Edding angezeichnet, ich hab alles mit einer
Handskizze gegegngezeichnet. Nach dem
Motto 2x messen und einmal sägen.
Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle
Dank unserer chaotischen Arbeitsweise, hat das
ganze 3-4 Stunden gedauert und mein Kopf war voll
wirklich.(Zudem kommt noch eine körperliche
Schlaffheit meinerseits=> Scheiß Bürohengst halt)
Die endgültige Bemaßung haben wir auf Latten übertragen
um diese wie "Schablonen" hin und her zuschieben.
DSCN3724.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann als wir uns sicher waren, haben wir den restlichen
Boden aufgestemmt und mit dem E-Aufzug(Wind geht ja nicht)
die Fundamente für die Stühle in position gebracht, genau so das
die Fanal mit dem Lochabstand auf die Fundamente
passt.
DSCN3728.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So jetzt soll es mal passen ne?
Am 31.5.14 werden hoffentlich die Stühle hoch kommen.
Helfer sind willkommen!
Ich bin dann mal gespannt, entweder heulen weil nix passt
oder der Boden nachgibt oder "Victory" schreien !!!!

Gruß aus der Klapsmühle!
Paul



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01.06.2014 19:14
#16 RE: Motormühle Bunde/Walzenstühle Zitat · Antworten

Geschafft...(31.05.14)
Die Stühle sind auf dem 1 Boden.
Dank einer Baustelle im Ems-Tunnel kam ich etwas später
und da war die Fanal schon am Haken.
Die Stühle wurden mit zwei ineinder hängenden Kettenzügen
aus dem Parterre auf den 1.Boden gebracht.
Hört sich einfach an, ist es nicht.
Der Stuhl wurde hochgezogen, ausgerichtet und auf Bohlen
gestellt. Zwischen Stuhl und Bohle, wurden Rundeisen
gelegt und der Stuhl nach "ägyptischer Methode"
zu seinem neuen Vorbereiteten Platz gebracht.
DSCN3799.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier gut zu sehen die vorbereiteten Rundeisen.
Auf den Eisen stehend wurde der Stuhl
mit Kommando "auf 3" Zentimeterweise
zum Platz gebracht.
DSCN3806.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wobei sich das Vereinsmitglied "Abrissbirne"
durch seine schiere Kraft eingesetzt hat,
vielleicht finden wir ja noch mal einen
Stuhl zum Jonglieren für ihn oder so
Am Platz angekommen, wurde der Stuhl etwas angehoben
und Bruchholz-Platten heruntergelegt und die Stangen
mit Hammer abgeschlagen und das Bruchholz
wieder herausgehebelt.
DSCN3809.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3813.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSCN3818.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3815.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Schon nach der Hälfte der kalkulierten Zeit, waren wir fertig
auch mit dem kleinen Malheur, das sich beim Aufstellen des
letzten Stuhls die Riemenscheiben etwas verkeilten.
Am Nachmittag kam überraschend Ingo Arlt von den Zwillingsmühlen
Neu-Vorwerk auf Mühlentour vorbei.
DSCN3823.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN3826.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Schön auch mal jemand live kennenzulernen! Ich sollte es auch
mal nach MP schaffen!!
DSCN3827.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit Ingo verbrachten wir einen schönen Abend beim Philosophieren
im Mühlencafe und ich hab sogar noch meine Schuhe geputzt.
Heute (01.06.14) haben Arno und ich noch schnell die doch
etwas schief stehenden Stühle richtig platziert und
noch etwas sauber gemacht.
Stück für Stück wird es

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24.08.2014 21:52
#17 RE: Motormühle Bunde/Plansichter Zitat · Antworten

Es geht voran(24.08.14)

Nach etwas längerer Unterbrechung hatten wir wieder einen Einsatz.
Am Samstag haben Arno,Jan und Ich die eine hälfte der Siebstapel aufgenommen
und sauber gemacht.
Da bei mir in Zukunft einige berufliche Veränderungen anstehen, habe ich
mich schweren Herzens von der kleinen VEB Oschatz-Waage getrennt, die ich
den Brachstädtern abgekauft hatte. Eigentlich sollte daraus ein Wohnzimmertisch
werden, nur hatte ich es in den letzten drei Jahren nicht geschafft, so einen
zu bauen(bzw. war einfach zu faul) und außerdem gehört eine Waage irgendwie
in die Mühle. Äußerlich ist die Waage wieder zusammengebaut, nur funktioniert
diese im Leerlauf noch nicht so ganz, aber auch daß bekommen wir hin.
DSCN4492.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSCN4493.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Frage: Im Zustand des Befüllens, gehen die Grob und Feinstromschieber
nicht ganz auf, drückt hier das Getreide, diese Schieber auf oder könnte
hier irgendwie ein kleiner Hebel fehlen?

Am Sonntag, haben Arno und ich, Vorkehrungen getroffen, den Sichter aufzubauen,
wir haben erstmal die Balkenlage aufgenommen und uns über die Anordnung des
Sichters gedanken gemacht. Geplant ist nun, den Sichter erst mal prvisorisch
aufzubauen und den Schwinkreis festzustellen, um Kollisionen mit der Wand etc
zu vermeiden. Danach wollen wir den Sichter so hinschieben(!), das die Ausläufe
an den Unterzügen vorbei kommen, mal hoffen das dass klappt.
DSCN4483.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN4485.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem Foto links ist der Balken aufgemalt, rechts haben wir Auslaufkasten
und Podest ausgemessen und Optisch und mit Zollstock die Positionierung
auf dem Boden versucht festzulegen.
DSCN4489.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier die Position des Sichters vom unteren Boden gesehen (Der Behälter im Foto
hängt locker im Boden und muß nur weggetragen werden)
Das Gewicht und die Kräfte des Sichters, werden von den beiden Unterzügen
abgefangen.
Am nächsten Samstag den 30.08.14 ist ein weiterer Arbeitseinsatz geplant,
bei dem der Sichter wie oben beschrieben provisorisch aufgestellt werden soll.

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25.08.2014 23:14
#18 RE: Motormühle Bunde/Plansichter(Nachtrag) Zitat · Antworten

Ich habe das in dem Beitrag geschilderte Problem, mit den
Unterzügen versucht durch eine Zeichnung darzustellen.
Dies ist mein erster "Gehversuch" mit LibreCAD, sieht deshalb
nicht gut azs, bitte das zu entschuldigen...
SichterundUnterzüge.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
1.) Sichter 2.) Ausläufe 3.) Balkenlage(Unterzüge) ein Bo unter
dem Sichter 4.) Erweiterung(Mit Bolzen am Balken festgemacht)
Dadurch, das der eine Unterzug eine "Erweiterung" bekommt,
kann die ganze Maschine um einige Zentimeter zur Seite gerückt werden.
So können Rohre an die Ausläufe angeschlossen werden, was sonst nicht
möglich wäre. Zu hoffen bleibt, das die Bolzen die Scherkräfte eines
laufenden Sichters mitmachen, aber das wird schon.
Wer genau auf die Skizze schaut, sieht das ein Abteil genau über dem
Tragbalken ist, das ist nicht weiter schlimm, denn dieses Abteil
wird (wurde schon in Brachstedt nicht genutzt) nicht genutzt.
Soviel nur nochmal um die Lösung ein bisschen zu erläutern.

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Angefügte Bilder:
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 SichterundUnterzüge.jpg 
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02.09.2014 18:37
#19 RE: Motormühle Bunde/Plansichter (Aufbau) Zitat · Antworten

Es wird, Stück für Stück wird es.

Als erstes haben wir eine Auslaufklappe eines in der Wimü vorhandenen Mischers ein
Cola-Bad verpasst, in der Hoffnung, das sich der verklemmte Deckel von seinem Siff
befreit und wieder klappbar ist. So ähnlich wie Axel Strunge das mit dem Diesel
gemacht hat. Geplant ist hier ein mehrwöchiges Cola-Bad.
DSCN4503.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Dann haben wir uns mit dem Sichter befasst, einen Kettenzug aufgehängt und angefangen,
den Sichter mit dem Podest und dem "Bockstuhl" aufgebaut.
DSCN4523.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der schwere Rahmen wurde zuerst zurechtgelegt und dann die Stützen mit dem Podest verschraubt.
Säge hat "grazile" Finger, er hat die Schrauben durch die Schei*...Löcher verschraubt.(Nachdem
Arno schnell einen passenden Ratschenkasten gekauft hatte! Einfach so 70 Euro das Teil!!)
DSCN4519.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Säge mit der Ratsche beim Festschrauben.
Danach haben wir den Rahmen mit dem Kettenzug hochgehoben und in die entsprechenden Aufhängungen
eingehängt. Was jetzt in einem Satz beschrieben wurde, war in Wahrheit eine stundenlange Würgerei
mit einigen verzweifelten Momenten, Schleppen umhängen usw. Ist alles nicht so einfach.
DSCN4529.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Dann folgte der SuperGAU des Tages. Die Welle des Rahmens steht zu weit raus, passt nicht
an den Antrieb. Wir haben hin und her überlegt, das versiffte ausgeschlagene Lager angeschaut...
Die Welle muß irgendwie beim abbauen hochgedrückt worden sein.
DSCN4536.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN4537.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Leider mußte ich etwas früher weg, Säge hat mir aber inzwischen mitgeteilt, das die Welle dank ein
paar Beherzter Schläge wieder unten ist. Arnos Onkel ist Werkzeugmacher, er wird sich alles nochmal
anschauen...

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26.10.2014 20:22
#20 RE: Motormühle Bunde/Plansichter (Aufbau) Zitat · Antworten

Es geht weiter,

an diesem Samstag, war die Mannschaft wieder vollständig um den Sichter aufzubauen.
Ich hab ja im Moment kein Geld und daher kein Auto und so mußte mich Arnos Frau
vom Busbahnhof abholen.
Im Aufrag ihres Mannes sind wir in einem Eisenwarenladen Schrauben (M16) kaufen gegangen,
natürlich war die erforderliche Länge nicht da und so kauften wir eben Gewindestangen
(Wofür? Siehe unten)
Dann haben wir uns daran gemacht und den Sichter weiter azfgebaut. Das Lager, welches uns
solche Sorgen gemacht hat, ist doch noch okay(sagt Arnos Onkel, gelernter Dreher) und so konnte der Deckel wieder drauf.
Aus den Gewindestangen sägte Säge passende Stücke zu schrauben zurecht. Leider passt das
Gewinde nicht, um diese "Schrauben" aus den Gewindestangen gesägt zur befestigung eines der Gewichte zu benutzen.
Hier kann sicher Arnos Onkel aushelfen. Während Säge die Stücke sägte, kam noch kurz Hr. Rühmke (Forum Nordostwind) zu besuch.
DSCN4930.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN4940.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Letztendlich, haben wir die Jochstangen für die Siebkästen noch mit dem Rahmen verbinden können, was uns erst im zweiten
Anlauf gelang, da die Löcher nicht genau passen. Die Stangen wurden wohl erst gefertigt, dann angepasst und dann die Löcher
gebohrt, möchte mir das gar nicht vorstellen: "An einem grauen Herbstag in der jungen DDR nahm Erwin den Handbohrer...".
Nachdem wir die Joche fest hatten, kam der Sichter an den Kettenzug und wurde ein paar cm zur Wand hin gerückt, um Platz für den
Durchgang und für eine Deckenabstützung des Mühlenturm zu haben.
DSCN4942.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSCN4949.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Danach ging es mit dem Aufstapeln der Siebkästen auf der Schrotseite vorran, diese passen leider nicht ganz in die Halterungen und
so mußte mit Gummihämmern nachgeholfen werden...Letztendlich, ist aber eine Seite von dem Sichter wieder gestapelt. Im Moment ist diese
Seite auf einem Klappkasten abgestützt, erst wenn die andere Seite dran kommt, wird wohl alles in Waage sein.
DSCN4958.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

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Paul



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