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Zitat von Mehltheuer im Beitrag #1Leute das ist ein Schock, ehrlich!
Schon wahr, und wen triffts als nächsten? Ist eben billiger, die fertigen und gefrosteten Teiglinge von sonstwo in die Backshops zu karren. Nur der Profit zählt - ein ökonomisches Grundgesetz des kapitalistischen Wirtschaftssystems.
Zitat „Dort, wo früher der Weizen wuchs, wird heute oftmals nur noch Mais für Biogasanlagen angebaut. Für uns bedeutet das: Wir müssen aus anderen Regionen zukaufen. Und der Transport ist teuer.“
Die Situation wird sich in Zukunft wohl noch mehr verschärfen. Ich glaube, wir erahnen noch nicht einmal, was für Probleme auf uns da noch zukommen...
Grüße aus dem Schwarzwald! vom technikbegeisterten Till
Zitat „Dort, wo früher der Weizen wuchs, wird heute oftmals nur noch Mais für Biogasanlagen angebaut. Für uns bedeutet das: Wir müssen aus anderen Regionen zukaufen. Und der Transport ist teuer.“
Die Situation wird sich in Zukunft wohl noch mehr verschärfen. Ich glaube, wir erahnen noch nicht einmal, was für Probleme auf uns da noch zukommen...
Eins verstehe ich dabei nicht. Wenn der Transport von Mehl und Korn so teuer ist, warum ist es dann billiger, die Teiglinge in Osteuropa fertigen und jeden morgen nach Deutschland transportieren zu lassen?
Zitat von Ansgar im Beitrag #4Wenn der Transport von Mehl und Korn so teuer ist, warum ist es dann billiger, die Teiglinge in Osteuropa fertigen und jeden morgen nach Deutschland transportieren zu lassen?
Der Artikel macht ja deutlich, dass der Transport nur eins von mehreren Problemen ist, warum sich manche Produktion "made in Germany" in wirtschaftlicher Hinsicht nicht lohnt bzw. neudeutsch "rechnet".
Das ist ja nicht nur in der Müllerei/Mühlenindustrie so, sondern z.B. in der Textilindustrie schon seit langem der Fall. Gibt es in Deutschland überhaupt noch eine nennenswerte Textilindustrie (Spinnerei, Weberei, Färberei, Näherei bzw. Konfektion)? M.E. ist das so gut wie ausgestorben, und 99,9% aller Textilien kommen aus dem Ausland, meistens Fernost. Adidas und Puma haben am Stammsitz in Herzogenaurach schon eit langem keine Produktion mehr, nur noch Verwaltung.
Auch die Schuhindustrie ist in D ausgestorben. Salamander?
Zitat 1967 wurden 17.800 Mitarbeiter beschäftigt, die 13,5 Millionen Paar Schuhe produzierten. Ab 1971 sank jedoch der Absatz an Schuhen sehr stark, da ausländische Billighersteller auf den europäischen Markt drängten. 1981 betrug die Mitarbeiterzahl nur noch 7.566, die Schuhjahresproduktion lediglich acht Millionen Paar Schuhe.
Zurück zu den Teiglingen: der Transport dürfte dabei nur einen Brucheil der Kosten ausmachen. Entscheidender sind wahrscheinlich die Gesamtherstellungskosten, die in Osteuropa und Fernost erheblich niedriger - vor allem wegen des dort niedrigeren Lohn- und Sozialniveaus. Bei chinesischer Produkt kommt noch hinzu, dass dort kaum Geld ausgegeben wird für den Umweltschutz. Früher gab es auch in Deutschland bunte Flüsse (von Färbereien). Doch mittlerweile wurde dieses Umweltproblem nach Indien, Pakistan, China (Perlfluss!) usw. verlagert.
Wen's interessiert:
Der Preis der Blue Jeans (eine erschütternde ARD-Doku)
ich weiß nicht, ob ihr das schon wußtet... Aber glaubt ihr wirklich allen Ernstes, daß, wenn ihr in ein Brötchen genußvoll reinbeißt, das wirklich aus Mehl gemacht wurde????
Hatte unlängst mal so einen Beitrag vernommen, in dem über die Inhaltsstoffe der Lebensmittel gesprochen wurde.
So hat man dort neben den bekannten Fertigchemie - Käse und den zusammengebackten Fleischreste - Kotletts auch über die Super Chemie Brötchen gesprochen. Man nehme einfach die Inhaltsstoffe des Mehls, stelle diese künstlich chemisch in einer Fabrik her und backe mit diesem reinsten Chemiepulver die schönsten haltbaren knackig beizfesten Frühstücksbrötchen.
Selbstredend sind in diesen Chemiebrötchen keinen schädlichen Inhasltsstoffe nachweisbar...
Also, wozu brauchen wir dann noch das teure Mehl, Mühlen und Getreide, wenn man es viel billiger und in Massen aus der chemischen Fabrik bekommen kann...
Man ... ist mir dabei der Geschmack vergangen. Und da wundern sich die Fachleute über das Ausbreiten von Allergien und Krankheiten?!!!
Aber dann haben wir endlich massig Platz für die vielen vielen Maisflächen, die die "umweltfreundlichen" Biogasanlagen für ihren Betrieb zum Gelingen der super sauberen Energiewende doch dringend benötigen...
Die Wesermühlen waren keine kleine Handwerksmühle mit 20t/d sondern eine Großmühle, die zu einem Großmühlenkonzern gehörte. Auch waren sie in einem guten technischen Zustand. Das ist was mich wirklich schockt, das es einer großen und eigentlichen Mühle an den Kragen geht. Mit meiner Lehrmühle, das war ne andere Sache. Bei den Wesermühlen wurde Mehl für Großbäckereien hergestellt, für tiefgefrorene Teiglinge. Auch hat man hier sicherlich Cystein,Cystin, Ascorbinsäure etc zugesetzt, wie das halt so üblich ist. Was schockierend ist, das es nun den "großen" an den Kragen gehzt und die Vorstellung ist für einen Müller/Mühlenplaner der mit Mühlen sein Geld verdienen muß beängstigend.
Zu den ach so verteufelten "Inhaltsstoffen": Irgendwie glauben viele Menschen die ich kenne, die Lebensmittelhersteller hätten eine wahre freude daran, jeglichen Scheiß reinzukippen. Aus müllerischer Sicht ist das nicht so, jede Tonne schmieriger billiger Weizen, der mit Eliteweizen gemischt werden kann um gerade noch Brotvolumen zu erzeugen ist 1000mal billiger als die teure BASF Ascorbinsäure! Zudem haben wir "uns" in der Müllerei wieder dem guten zugewandt Das bleichen von Mehl ist verboten, das wilde herumbegasen mit Giften ist verboten. Fäkalien und Tiermehle(grötenteils) im Futter sind auch verboten. Es ist garantiert besser als früher!
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von Mehltheuer im Beitrag #7Es ist garantiert besser als früher!
Was meinst Du mit "früher"? Also wenn ich an unseren Maschinenpark denke (1,5 t Rückschüttmühle) ... da gibts überhaupt keine Technik zur Mehlbehandlung bzw. "Veredelung". Da wurde das blanke Mehl hergestellt - ohne jeglich Zutat und Chemie. Und zwar bis zur Stilllegung 1994. Allerhöchstens wurde vielleicht mal Kehrmehl mit untergemischt, aber das weiß ich nicht genau, war ja damals nicht dabei.
Und ganz ganz früher ... Mittelalter und auch später noch, da sollen die Müller das Mehl ja mit Kreide gestreckt haben. Zwar nicht gesundheitsschädlich, aber profitabler. Nur ... dieses "früher" wird wohl kaum gemeint sein, oder?
Ganz klar, ich meine mit "früher" die 1930er-1940er Jahre, für mich die interessantesten Jahre der Müllerei, mit den besten Fachbüchern. Das die Müller Kreide genommen haben... was für ein Aufwand. Kreide kann man doch nur zumischen um die Weizenkleie etwas "aufzupolieren", was äh auch verboten ist. Ach ja was ich bei "Inhaltstoffen" noch vergas, Abfälle aus der Getreidereinigung sollen in manchen Mühlen über eine Hammermühle mit 1,5 mm Lochsieb und dann mit Kalk in die Kleie...streng verboten, angeblich nie praktiziert...
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.