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Zitat von Main-Spitze am 12.09.2012Ginsheimer Schiffsmühlverein will historische Mühle bis zum Jahrestag in Gang setzen
12.09.2012 - GINSHEIM
(uli). Ein Jahr ist bald vergangen, seit die historische Schiffsmühle unter großer öffentlicher Beteiligung an der Natorampe vor Anker ging. In dieser Zeit wurde das Projekt des Schiffsmühlenvereins, ein solch antikes Wassergefährt originalgetreu nachzubauen und auch in Betrieb zu bringen, weiter vorangetrieben.
Wie Vorsitzender Herbert Jack in seinen regelmäßigen Informationen an die inzwischen über 200 Mitglieder seines Vereins mitteilt, treffen sich regelmäßig emsige Helfer, um den Innenausbau der Mühle zu bewerkstelligen. Dabei müssen eine ganze Reihe technischer Schwierigkeiten gelöst werden.
„Läuferstein“ problematisch
Hauptproblem sind momentan die 1,2 Tonnen schweren Mühlsteine. Während der so genannte „Bodenstein“ fest mit dem Schiffskörper verbunden ist und alle Bewegungen des Pontons mitmacht, ist der massige „Läuferstein“, der bis zu 100 Umdrehungen in der Minute leistet, nicht aus der Balance zu bringen. Das hat zur Folge, dass die Steine gegeneinander schlagen könnten und nicht ordnungsgemäß arbeiten. Händeringend suchen die Aktivisten der Schiffsmühle Fachleute, die dieser Problematik Herr werden könnten. Eigenen Experimenten ist derzeit noch ein Riegel vorgeschoben, denn noch liegt kein Strom an der Schiffsmühle, der dazu nötig wäre. Täglich wird auf die Genehmigung durch das Regierungspräsidium Darmstadt gewartet.
Bestaunenswerte 10 000 Besucher hätten die Schiffsmühle schon besucht, seit sie vor Ginsheim liegt, berichtet Herbert Jack. Informationen erhalten sie vom geschulten Personal des Schiffsmühlenvereins.
Am Wochenende, 29. und 30. September, soll der erste Jahrestag der schwimmenden Mühle gebührend gefeiert werden. Bis dahin soll aller Ehrgeiz aufgewendet werden, um erstmals den Steinmahlgang vorführen zu können, verspricht Jack.
Zu Gast ist dann auch der letzte Naturstein-Mühlenbauer Deutschlands. Zimmermannsmeister Bernd Brinkmann, der das Mühlenhaus baute, wird weitere Beispiele seiner Arbeit vorführen. Eine Bauernmühle wird an Land ihre Arbeit demonstrieren. Schwindelfreie können sich per Autokran in 60 Meter Höhe fahren lassen, um sich die Schiffsmühle aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zur bekannt üppigen Verpflegung gehört auch wieder das extra kreierte „Schiffsmühlen-Brot“.
Gibt`s das Problem wirklich ??? Das ist doch eine Sache der Wellenlänge ? Gibts dort auf dem Rhein so lange Wellen ? Wie wurde das früher gemacht. Eine feste Hauhe ist doch sicher auch nicht die Lösung, weil viel zu träge ?! Die Belastung des Halslagers wäre doch enorm ?
Zitat von Achim im Beitrag #4Eine feste Hauhe ist doch sicher auch nicht die Lösung, weil viel zu träge ?!
Wa soll denn da träge sein?
Feste Hauen nimmt man z.B. in Bockwindmühlen, weil da der Kasten gerne mal schief steht und somit auch der Bodenstein. Mit einer festen Haue lässt sich der Läufer immer parallel zum Bodenstein ausrichten. Wenn dann der Kasten schief steht, steht zwar auch der Läufer schief, aber trotzdem parallel zum Bodenstein.
Bei einer Balanzierhaue geht der Läufer immer in die Waagerechte. Wenn aber der Bodenstein schief liegt, ergibt das einen ungleichmäßigen Mahlspalt. D.h. die Steine sind an einer Seite eng gestellt (bis zur Berührung), an der anderen zu weit. So kann man nicht mahlen.
Sicherlich ist die Belastung des Halslagers bei Schiefstellung des Mühleisens größer. Aber dieses Problem ist geringer als nicht parallel stehende Steine.
Ich stelle mir das so vor: Der Bootskörper der Schiffsmühle kommt zum Schaukeln, wenn ihn eine lange Welle trifft. Bei vielen kurzen Wellen überlagern sich die Amplituten, der Bootskörper bleibt dadurch (fast) ruhig. Das kennt jeder Segler, der auf kleinen Binnenseen segelt und nun mal aufs offene Meer kommt. Deshalb die Frage, gibts das Problem wirklich auf dem Rhein ???
Zitat von Achim im Beitrag #6Deshalb die Frage, gibts das Problem wirklich auf dem Rhein ???
Ich meine, das gibts überall, wo Schiffsverkehr ist. Könnte mir vorstellen, dass die mitunter recht heftigen Bugwellen der Ausflugsschiffe und Schubverbände auch eine Schiffmühle schaukeln lassen.
Ich war mit dem Paddelboot oft auf der Spree und den hiesigen Seen unterwegs. Wenn da ein Motorboot von vorne oder hinten vorbeigerauscht kam ... aber holla ... das schaukelte recht ordentlich und man musste aufpassen, damit man keine unfreiwillige Kajakrolle macht.
Bei einer Schiffmühle ist ja die Gewichtsverteilung recht unterschiedlich. Das Hausschiff ist gegen Wellenschlag vielleicht unempfindlicher, weil schwerer. Aber das Wellschiff ist erheblich leichter, und ich kann mir gut vorstellen, das sich dieses hebt und senkt, wenn es von einer Bug- bzw. Längswelle getroffen wird. Dann kommt es auch am Hausschiff zu einer Gierbewegung, wodurch der Bodenstein aus der Waagerechten gekippt wird. Sicherlich nur minimal, aber bedeutend genug, um den ordentlichen Lauf der Steine negativ zu beeinflussen.
Abhilfe kann da nur eine feste Haue bringen, weil der Läuferstein dann alle Gierbewegungen mitmachen müsste.
Zitat Deshalb die Frage, gibts das Problem wirklich auf dem Rhein ???
Ja das gibt es, auf dem Rhein kann ganz schöner "Seegang" herrschen, das liegt an den Speedbooten mit ihrer Heckwelle und an ekligen Querwinden. Also man merkt schon, das man an Bord eines Schiffes ist, wenn man die Schiffsmühle besucht, fährt draußen so ein Raser mit seinem Speedboot vorbei... Zudem liegt die Schiffsmühle zwischen sogenannten Buhnen bzw, Kribben, dort verstärkt sich der Welleneffekt noch durch "kreuzwellen". Leider durfte die Schiffsmühle nicht weiter in die Flußmitte gelegt werden um die Berufschiffe nicht zu gefährden. Diese ungünstige Strömung mit den "Kreuzwellen", erfordert leider auch den Einbau eines E-Motors, der die Wasserräder unterstützt.
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.