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"Das in Kristallform vorliegende Alaun wird geschmolzen und ergibt nach dem Erhärten einen sicheren Halt für die Haue." (Zitiert aus "Mühlenbau" von Werner Schnelle , 2. überarbeitete Auflage 2012, Seite 122). Das interessiert mich, ich habe keinerlei Erfahrung mit Alaun. Mitten im Zentrum von Plauen gibt es ein histor. Alaunbergwerk. Als Suchbegriff komme ich im Forum nicht weiter und Wikipeda nennt viele Formen von Alaun und auch viele Verwendungsmöglichkeiten.
Das Einsetzen eines Metallteils (Haue oder Steinbuchs) in einen Mahlstein ist nicht erwähnt und auch keine ähnliche Anwendung. Welches Alaun wird dazu verwendet, wo kann das bezogen werden. Ist das für die Befestigung eines Buchs (Halslager des Mühleisens) die erste Wahl?
In der Syrauer Windmühle war der Steinbuchs nicht mit Alaun eingegossen, sondern nur mit Holzkeilen befestigt.
Zitat von Achim im Beitrag #1In der Syrauer Windmühle war der Steinbuchs nicht mit Alaun eingegossen, sondern nur mit Holzkeilen befestigt.
Völlig richtig! Außerdem werden die Kanäle zwischen den Keilen meistens mit ölgetränktem Werg ausgestopft; eine andere Schmierung gibt es m.E. bei euch nicht (in Straupitz hat das Halslager dagegen eine Staufferfettbuchse unter dem Bodenstein).
Mit Alaun wird die Haue im Läuferstein befestigt bzw. eingegossen oder "eingespitzt". Hat überhaupt nichts mit dem Steinbuchs zu tun. Bei einer festen Haue werden deren Flügel eingegossen, bei einer Balanzierhaue nur die beiden Lagerschalen für den Mitnehmer (das Oberteil der Balanzierhaue).
Anstelle von Alaun geht auch Zement oder Gips - zumindest nach Meinung von Altmeister Leo Hopf.
Im o.g. Buch (Mühlenbau) schreibt der Autor auf Seite 120 über Keilbuchs mit 3 Pockholzkeilen. "Die Keilbuchs wird mit drei Halteflügeln in die Aussparungen im Bodenstein eingegossen. Nachdem die Buchs genau ausgerichtet ist, wird sie mit geschmolzenem Alaun vergossen (siehe "Einspitzen der Haue",Seite 121)"
Zitat von Achim im Beitrag #3Im o.g. Buch (Mühlenbau) schreibt der Autor auf Seite 120 über Keilbuchs mit 3 Pockholzkeilen: "Die Keilbuchs wird mit drei Halteflügeln in die Aussparungen im Bodenstein eingegossen. Nachdem die Buchs genau ausgerichtet ist, wird sie mit geschmolzenem Alaun vergossen
Leider haben sich in das Schnelle-Buch etliche fachliche Fehler eingeschlichen, die ein Laie jedoch nicht als solche erkennen kann und für bare Münze nimmt. Inwieweit auch dieses Kapitel fehlerbehaftet ist, kann ich nicht sagen, weil ich das Buch hier leider nicht zur Hand habe; aber durchaus möglich, dass es auch diese Alaun-Variante für das Halslager gegeben hat.
Kenne auch nur die Variante mit Werg zwischen den Keilen (waren auch schon mal Schweineborsten im Einsatz). Mit Alaun haben wir auch immer nur die Haue eingegossen. Evtl. die Buchse bei Kugel- oder Rollenlagerung.
Zitat von Achim im Beitrag #6Sind die Fehler des "Schnelle" in der 2.Auflage nicht ausgemerzt ?
Nach Rücksprache mit Rüdiger Hagen hat er nur die allergröbsten Fehler in den Zeichnungen und im Text korrigiert. Mehr war vom Verlag aus Kostengründen nicht gewünscht. Rüdiger sagt selbst, dass er deshalb nicht alle Fehler beseitigen konnte.