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Mühlen- und Müllerforum "Glück zu!"

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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 807 mal aufgerufen
 Müllerei & Mühlentechnik
Solinger ( gelöscht )
Beiträge:

07.07.2010 15:40
Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Hallo Experten,
ich habe einmal eine Frage zum Materialfluss innerhalb eines Mahlwerkes. Wenn wir uns mal so ein Mahlwerk vorstellen -2Steine übereinander, eine Holzbütt drumherum und irgendwo im Boden ist ein Auslass, wo früher ein Sack dran hing, jetzt ein Elevator oder so. Das Mahlgut tritt überall auf dem Umfang heraus, innerhalb der Holzbütt. Wie kommt das denn zu diesem kleinen Auslass am Boden? Gibt es da eine -wie auch immer geartete- Schräge zwischen den Steinen und der Bütt? Oder häuft sich einfach innerhalb der Bütt an, und was dazukommt fällt dann irgendwie runter? Vergammelt das dann nicht? Und so weiter. Der entsprechende Beitrag auf Wikipedia gibt da auch nix her. Wer weiß da was drüber?

Askop
Administrator


Beiträge: 610

07.07.2010 18:14
#2 RE: Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Zitat von Solinger
Gibt es da eine -wie auch immer geartete- Schräge zwischen den Steinen und der Bütt?

Nein.

Zitat von Solinger
Oder häuft sich einfach innerhalb der Bütt an, und was dazukommt fällt dann irgendwie runter?

Genau, so ist es bzw. so ähnlich, weil sich der Läuferstein ja dreht und das Mahlgut am äußeren Umfang mitnimmt bis zum Mehlauge (das kleine Loch). Manchmal hat man am Läufer auch 2 Mitnehmer/Abstreifer angebracht. Das war mir aber zu gefährlich, wenn man am Mehlauge das Mahlgut abgreift (prüft), deshalb habe ich sie abmontiert.


Zitat von Solinger
Vergammelt das dann nicht?

Klar vergammelt das und ist auch ein beliebter Nährboden für Schädlinge wie z.B. Mehlmotte. In aller Regel schüttet der Müller deshalb zuerst Weizenkleie auf den Mahlgang, bis der Hohlraum zwischen Bütte und Bodenstein ausgefüllt ist. Wenn aber nur unregelmäßig (in größeren Abständen) gemahlen wird, vergammeln die Mahlreste im Mahlgang und werden verunreinigt durch Mehlmaden, Mäuseköddel und andere eklige Sachen (die nicht in das Mahlgut gehören). Manchmal gibts auch Ratten mitsamt ihren Hinterlassenschaften!

Trotzdem sagen nicht wenige Freizeit(hobby)müllern mit unregelmäßigem Mühlenbetrieb den Besuchern gegenüber: "Unser Mehl ist besonders wertvoll (deshalb auch teuer), weil es steingemahlen ist." Wieviele Mäuseköddel da drin sind, erfährt man (leider) nicht.

Gruß
Klaus


PS. speziell für Dich: Vor einigen Jahren war ich in der Wassermühle Bad Westernkotten und habe u.a. dieses Foto (zum Vergrößern anklicken!) von einem gewesenen Mahlstein mitgebracht. Experten werden vermutlich lange herumrätseln, was das für eine spezielle Schärfe sein soll und wofür.

Glück zu!

Angefügte Bilder:
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 WM_Westernkotten_Steinunikum1.JPG 
De Molenaar



Beiträge: 285

07.07.2010 18:19
#3 RE: Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Hallo Solinger

Ich versuche mich mal in einer Antwort, die richtigen Experten werden später noch genaueres dazu schreiben.
Das Mahlgut wird normalerweise durch die Fliehkraft zum Auslass transportiert, dort wo die Fliehkraft nicht reicht helfen an einigen Mahlgänge sogenannte Mitnehmer.
Dies sind kleine Stahlstücke die an den Seiten des Mahlsteins angebracht sind und das Mahlgut in richtung Auslass transportieren. Ein restbestand an Mahlgut bleibt im Mahlgang,
deswegen soll ein gang auch häufig in Betrieb sein da das ältere mahlgut dann durch frischeres ersetzt wird. Wird selten gemahlen dann muß der Stein aufwändig gereinigt werden, dazu wird dann meist der Oberstein (der Läufer)
abgehoben und das Mahlgut entfernt.

Ich hoffe für ein wenig aufklärung gesorgt zu haben.

Glück Zu

Arno

(mist da war Klaus schneller, ich lasse es aber trotzdem mal stehen)

Flachmüller
Mühlenpapst Axel I. (Co-Admin)


Beiträge: 533

07.07.2010 23:14
#4 RE: Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Hallo,
ich habe an unseren nigelnagelneuen Steinen zwei Abstreifer, an dem umliegenden Bandeisen aus Edelstahl sind zwei Laschen an denen ein Stück Ledertreibriemen geschraubt wird, diese sind so effektiv das sichtbar nichts liegen bleibt,
Eine Probe nehme ich lieber eine Etage tiefer, denn in einen laufenden Mahlgang zu greifen ist eher was für Leute die kein Bier in de Kneipe bestellen müssen.
Nach dem Mahlen habe ich mir etwas gebastelt und zwar ein 8mm Kupferrohr 90° gebogen und auf eine Kompressor-düse gebastelt, damit kann ich von oben durch das Steinauge zwischen die Steine kommen und blase so gut es geht das letzte Schrot und Korn aus den Steinen, schnell mit dem Sauger auf dem ein 3/4" Gartenschlauch steckt einmal rum um Bütte und Stein und schon haben wir Ruhe von Motte, Maus & co sind keine 5 Minuten Arbeit.

Schönes Putzen
Axel



Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur!
Qualität seit 1318

Axel

De Molenaar



Beiträge: 285

29.07.2010 15:38
#5 RE: Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Mist! Ich fine die Idee mit den Lederstreifen gut aber unser Mahlstein hat leider keine Laschen an der Seite.
Wir sind ja grade am oberen Mahlgang am werkeln und da hätte diese neue erkenntniss sehr gut gepasst.

Hast du vieleicht noch nachrüst Ideen? Und hättes du vieleicht auch mal ein Bild?

Glück Zu

Arno

Sägemüller



Beiträge: 208

29.07.2010 18:16
#6 RE: Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Ihr habt doch bestimmt einen Eisenring um den Stein. Schweiß da doch einfach ein Flacheisen an, wo 2 Löcher drinn sind. Da kann mal dann Leder, Riemen, Elevatorgurt, oder was man noch so hat anschrauben.

Das ist wahrscheinlich das einfachste. Einfach mal probieren

Gruß!
Jan (Windmühle Lechtingen)

De Molenaar



Beiträge: 285

29.07.2010 18:38
#7 RE: Mahlgut im Mahlwerk Zitat · Antworten

Hmmm schweißen, mal sehen ob ich das hinbekomme!
Ich hab nur Angst wenn ich das schweiße das ich dann irgendwann meinen angeschweißten Pinökel im Mahlgut habe?!
Habe mir auch überlegt das ich mir vieleicht einen Edelstahlring zusätzlich um den Mahlstein ziehen lasse wo dann so eine Lasche dran ist. Aber der Stein braucht ja eh noch nen Jahr bis er geschärft ist da haben wir noch etwas Zeit zum überlegen und diskutieren.

Bis denne

Arno

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