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Vor nunmehr 15 Jahren wurde in der Straupitzer Windmühle bekanntlich wieder die historische Produktion aufgenommen, seit 1997 sogar mit behördlicher Gewerbeanmeldung.
Bei der ersten staatlichen Lebensmittelkontrolle (total überraschend und unangemeldet) anno 1996 habe ich mir vor Angst fast in die Hosen gemacht, damals hatten wir ja noch keinen Wasseranschluss, keine Händewaschmöglichkeit und als "Toilette" nur ein hölzernes Trockenplumpsklo auf der Wiese (Bretterbude/Herzhäuschen). Seither werden wir 1 - 2x jährlich kontrolliert. Und jeder, der bei uns tätig ist bzw. wird, braucht als erstes einen amtlichen Gesundheitsausweis. Die Kosten (29,- €?) trägt die Mühle. Vor vielleicht 3 Jahren (genau weiß ich's nicht mehr) hat man bei uns auch eine Risikoanalyse vorgenommen (mit mehrseitigem Fragebogen) mit entsprechender Gefährdungseinstufung/Klassifizierung.
Ach ja, natürlich gab's auch einen Kontrollbesuch vom Landesveterinäramt oder so ähnlich. Seither haben wir eine Registrations(kontroll)nummer als Tierfuttermittelhersteller.
Noch Fragen (Ludwig Angerpointner, Jan Müller-Scheeßel?)? Dann immerzu!
Zu diesem Thema habe ich mal meinen in 6. Generation mit seiner Windmühle arbeitenden Nachbarmüller befragt.
Seit der Gründung des Betriebs im Jahre 1331 kann sich dort niemand daran erinnern, auch nur ein Mal eine Hygienekontrolle gesehen zu haben.
Zur Zeit der schwedischen Besatzung so um 1635 soll sich ab und an ein etwas unangenehmer "behördlicher Kontrolleur" da rumgetrieben haben, aber auf Hygiene hat der wohl weniger Rücksicht genommen .
Dann fällt mir da noch so eine Windmühle in Schleswig-Holstein ein... eine echte Mahlstube der Natur! Wäre da auch nur ein Mal ein "Hygiene-Mensch" durchgegangen, der Betrieb wäre wohl nicht mehr am produzieren ...
Sowas funktioniert wohl immer so lange, bis ein vermeintlich geschädigter Verbraucher sich behördlich beschwert.
Zitat von ultratrieurDann fällt mir da noch so eine Windmühle in Schleswig-Holstein ein... eine echte Mahlstube der Natur! ...
Wow, ich dachte bislang, dass es in SH außer der Mindermengenproduktion eines dortigen "Mühlensachverständigen" keine weitere Produktion in einer Windmühle geben würde. Doch da fällt mir gerade ein, dass ja meine Lieblingshochzeitsmühle (wo 2006 die Lülü-Hagen'sche Mehltaufe auf der Galerie zelebriert wurde) ebenfalls in SH steht.
Das ist jetzt hier zwar absolut Off-Topic, aber außer der von Dir zitierten Mühle in nächster Nachbarschaft zu meinem Arbeitgeber gibt es dann ja noch die sehr aktive Mühle "RENATA" von Vollblut- äh, nein, VOLLKORN-Müller Walter Skau in Schwensby (Angeln)... womit wir wieder beim Thema "Neulich in Deekelsen" wären .
Aber auch von Walter hab ich nichts gehört, dass er mal Kontakt oder gar Probleme mit behördlicher Hygieneüberwachung gehabt hätte.
Grundsätzlich sehe ich das Thema auch relativ entspannt. Wenn man sich manchen Industriebetrieb in unserem Bereich als Maßstab nimmt, dann sind Walters Mühle oder auch die Mahlstube der Natur blank geleckte Puppenstuben. Über das Katzenklo genau neben der Einschüttluke zum Schrotgang in einer anderen Mühle reden wir mal lieber nicht .
Ach, der Walter hats tatsächlich geschafft, eine eigene Mühle zu bekommen? Der gute Herr war damals auch mal bei uns in Bunde und wollte sich mit der Bunder Mühle verselbständigen. Ist dann aber an unterschiedlichen Vorstellungen von Verein und Herrn Skau gescheitert.
Ich glaub, da muß ich mal hinfahren und ihn besuchen. Vielleicht erinnert er sich ja an den kleinen Steppke, der in der Mühle rumwuselte.