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Die alte Mühle in Hornow hat eine neue Außenhülle erhalten. Damit ist das Innere des Bauwerkes vor Wind und Wetter geschützt. Nun wollen Eigentümerin Irene Nitschke und ihre Mitstreiter vom Mühlenverein die alten, noch funktionstüchtigen Maschinen säubern und das historische Ensemble für Besucher zugänglich machen.
»Ich bettle, die Mutter möge mir eine Übernachtung auf der Windmühle erlauben. Sie erlaubte es nicht!«, schreibt Erwin Strittmatter in seinem Werk »Lebenszeit. Ein Brevier«. Damit meinte der Schriftsteller die unweit seines Heimatortes Bohsdorf befindliche Hornower Mühle, die bis vor etwa 85 Jahren ihre charakteristischen Flügel trug.
»Recht oft fragen mich die Leute, ob wir diese nicht wieder anbauen wollen«, weiß Mühlenbesitzerin Irene Nitschke aus zahlreichen Gesprächen. Doch seitdem das im Jahr 1787 erbaute, rund zwölf Meter hohe Ensemble an das Stromnetz angeschlossen wurde, sind die Flügel nicht mehr notwendig.
Stattdessen erhielt die bis 1968 elektrisch betriebene Mühle in den vergangenen Wochen eine neue Außenhaut. »Würde Strittmatter heute hier übernachten, bekäme er keine nassen Füße«, sagt Irene Nitschke schmunzelnd. Mit unzähligen Brettern aus Lärchenholz habe eine Spreewälder Spezialfirma die Mühle im Juli abgedichtet. »Die alte, fast 100-jährige Verkleidung war zusammengesackt, da musste gehandelt werden«, erklärt Nitschke.
Sieben Mitstreiter
Der 58-Jährigen, die das Ensemble von ihrem Vater Helmut Noack, dem letzten Hornower Müller, geerbt hat, liegt die Mühle am Herzen. »Sie ist ein Stück von mir. Wenn ich sehe, wie ihr Wind und Wetter zusetzen, leide ich mit«, so Irene Nitschke. Deshalb gehört sie zum Vorstand des vor rund einem halben Jahrzehnt gegründeten Hornower Mühlenvereins. Sieben Mitstreiter hat der Verin mittlerweile.
So sollen in den nächsten Wochen 13 spezielle Holzfenster eingesetzt werden. Mittelfristig ist geplant, die fast noch vollständig vorhandene technische Ausrüstung zu restaurieren. Laut Irene Nitschkes Ehemann Manfred könnte die Getreidemühle theoretisch wieder in Betrieb genommen werden. »Aber es würde sich heutzutage nicht mehr rechnen«, schränkt er ein.
Das historische Ensemble, das sich bereits seit dem Jahr 1835 im Besitz der gleichen Familie befindet, soll für Besucher zugänglich gemacht werden. »Natürlich können wir hier keine Reisegruppen empfangen, aber vielleicht jeweils zwei, drei Leute«, sagt Irene Nitschke, die hauptberuflich beim DRK in Spremberg arbeitet. Ein guter Zeitpunkt wäre das Jahr 2012. Dann wird die Hornower Mühle 225 Jahre alt.
Schön, dass es auch anders geht als in Beelitz... Rückbau zur Windmühle unter Vernichtung der denkmalwerten Motormühle ist kein zwangsläufiger Automatismus! Und die Sache ist um so erfreulicher, als die Initiative, die Mühle als das zu erhalten, was sie ist von den Eigentümern vor Ort kam!