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Am 03.09.2010 in der "Mitteldeutsche Zeitung" und auf deren Internetseite:
Zitat Bockwindmühle hat Drehtest bestanden
VON KORNELIA PRIVENAU
Die nach einem Sturmschaden im Januar 2007 wieder aufgebaute Bockwindmühle in Krosigk ist betriebsbereit. Am Freitag hat sie ihren Funktionstest bestanden. "Damit haben sich drei Jahre Arbeit gelohnt", sagt Ortsbürgermeister Roland Sonne (parteilos). Dabei sah es nicht immer danach aus. Den Mitgliedern des Mühlenvereins blies häufig ein kräftiger Wind ins Gesicht. Denn die Schäden an dem alten Bauwerk waren groß. Um die zu beheben, würden Hammer, Zange und Nägel nicht ausreichen. Da mussten Fachleute ran. Und kostspielig war das Unterfangen auch. Zwar habe die Versicherung gezahlt, dennoch sei die Gemeinde, sie ist die Eigentümerin, ebenfalls finanziell gefordert gewesen. "Es war unser ehrgeiziges Projekt, die Mühle wieder aufzubauen", so Sonne. Sie sollte auch ihren ursprünglichen Platz bekommen, in einem Wäldchen auf dem Mühlenberg.
Der Mühlenbauer Ingo Jänsch aus Schönebeck schlug seine Zelte in Krosigk auf. Mitglieder des Mühlenvereins halfen, wo es ging, ebenso die Gemeindearbeiter. Neue und gerettete Teile wurden zusammengebaut. So hatte der Sturm dem Hausbaum aus Eichenholz und der Königswelle aus Metall nichts anhaben können. Dennoch blieb dem Schmied aus Krosigk, Helmut Dörscheln, noch jede Menge Arbeit.
Neu entstanden ist ein imposantes, 17 Meter hohes Bauwerk. Jeder der vier Mühlenflügel misst sieben Meter Länge. Das tonnenschwere Kammrad hat einen Durchmesser von vier Metern. Wenn sich die Flügel im Wind in Bewegung setzen, könnte der Mahlgang beginnen. "Alle Teile funktionieren, aber wir wollen die Mühle ja nicht gewerbsmäßig nutzen. Sie ist eines unserer Wahrzeichen, so wie die Wassermühle", meint der Sonne.
Zum Wanderziel soll die Mühle werden - der Weg vom Bach zum Mühlenberg ist hergerichtet. Zu besonderen Anlässen wie dem Bundesleistungshüten der Schäfer am 11. und 12. September wird sich die Mühle drehen. Falls der Wind fehlen sollte, "werden wir sie anschubsen", sagt Sonne. Offen für Besucher wird am Samstag das große Festzelt an der Mühle sein, wo ab 20 Uhr der Schäferball stattfindet. Die Bockwindmühle könnte sogar - zeitweise und auf Wunsch - zum Standesamt werden. Damit könnte sich Krosigk einen Namen machen als Hochzeitsdorf am Petersberg. Sonne: "So abwegig ist der Gedanke nicht. Die Mühle sollte ja schon einmal Kulisse für die Hochzeitsfotos eines Paares werden. Da hatte nur das Wetter was dagegen."
Schwer zu glauben, dass in Krosigk und umzu kein passender Standort ohne Wald drumherum zu finden gewesen wäre. Diese Geschichte wirft mal wieder ein ganz, ganz trauriges Bild auf die Wirklichkeit von Mühlenerhaltung in Deutschland. Dank, dass von diesem "Weststandard in der Mühlenerhaltung" jetzt alle jungen Bundesländer profitieren und der Steuerzahler bzw. die Solidargemeinschaft der Versicherten für solchen Blödsinn herhalten darf. Aber gut, was für Eisbergen recht ist, muss für Krosigk nicht billiger sein ... Hauptsache die Mühle kann beim Leistungshüten im Wald angeschubst werden... grrr... mir geht echt das Messer in der Tasche auf!