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Heute in der "Ahlener Zeitung" (Westfälische Nachrichten):
Zitat Kuhmanns Mühle: Gemeinde hat Zutrittsverbot
Jetzt werden die Gerichte in Sachen Kuhmanns Mühle entscheiden. Die Gemeinde hat beim Land- und Verwaltungsgericht Klage eingereicht. Das bestätigte gestern der Stellvertreter des Bürgermeisters, Heinz Edelkamp, auf Nachfrage der WN.
Rückblick: Am 3. Juni vergangenen Jahres trauen die Anwohner ihren Augen nicht. In einer Hauruck-Aktion will die Emsdettener Holz GmbH Kuhmanns Mühle abreißen, der Bagger schlägt ein großes Loch in das Wahrzeichen Altenberges. Nur durch den Einsatz zwei mutiger Anwohner, kann der Abriss verhindert werden. Sie stellen sich dem Bagger in den Weg und rufen die Polizei.
Gut ein halbes Jahr später gammelt die Mühle weiter vor sich hin, die Gespräche zwischen Gemeinde und Bauunternehmer sind kein Stück voran gekommen. Ganz im Gegenteil. Ein Termin zwischen Bürgermeister und Bauunternehmer endete im Fiasko, das Gespräch fand gar nicht erst statt. Und auch der Immobilienmakler, der mit der Vermarktung der Mühle beauftragt war, hat Hausverbot im Rathaus.
Auf die Frage von Karl Reinke (Bündnis 90/die Grünen) in der vergangenen Ratssitzung, ob es nicht möglich sei, die Bausubstanz provisorisch abzudichten, berichtete der Bürgermeister von einem Zutrittsverbot, das der Unternehmer der Gemeinde ausgesprochen habe. Dieses müsse man so akzeptieren, da die Gemeinde nicht Eigentümer sei. Außerdem habe die Bauaufsicht des Kreises Steinfurt die Standsicherheit der Mühle festgestellt. Gleichwohl beschloss der Rat in nichtöffentlicher Sitzung, gegen den Unternehmer zu klagen. Er hat laut Gemeinde die vertragliche Verpflichtung, die Mühle zu restaurieren.
Den Vorschlag von Karl Reinke, die beiden Anwohner während des Neujahrsempfangs zu ehren, lehnte der Bürgermeister ab. Er halte dies nicht für opportun, da hier Persönlichkeiten geehrt werden sollen, die lange Jahre ehrenamtliche Arbeit geleistet haben. Bei den beiden Anwohnern habe er sich persönlich bedankt, erklärte Jochen Paus den Ratsmitgliedern.
Dazu dieses Foto:
Zitat Als Polizei und Gemeinde am 3. Juni zur Mühle kamen, konnten sie nur noch das Loch begutachten, dass ein Bagger zuvor hineingerissen hatte. Das der Abriss gestoppt wurde, hat die Gemeinde zwei engagierten Anwohnern zu verdanken. Einer stellte sich vor den Bagger.
Grundsätzlich ist es ja jede Mühle erstmal wert, dass man etwas gegen ihren Abriss unternimmt, aber tut das in diesem Fall wirklich not? Und wie ernst kann man eine Gemeinde nehmen, die zwar vorgibt, ihr "Wahrzeichen" erhalten zu wollen, ja sogar von einer Restaurierung der Mühle spricht, und dann aber so eine absolut schmerzfrei hässliche Allerweltsbebauung direkt neben dem "Schmuckstück" zulässt? Ich hab keine Ahnung, was da (also in der Mühle, nicht in den üblen Neubauten...) noch an Technik drin ist - vielleicht eine komplette Wegmann-Mühle mit Porzellanstühlen von 1870?? Oder gar eine seltene komplette Hammermühlenanlage aus den frühen 1950er Jahren?? Irgendsowas muss es wohl schon sein, um da einen Denkmalwert zu sehen, oder???
Flo der Liebe
Onno
(
gelöscht
)
Beiträge:
05.01.2011 10:58
#2 RE: Altenberge (NRW): Kuhmanns Mühle gammelt weiter
Zitat von ultratrieurGrundsätzlich ist es ja jede Mühle erstmal wert, dass man etwas gegen ihren Abriss unternimmt, aber tut das in diesem Fall wirklich not?
In diesem grottigen Biotop braucht niemand eine Mühle! Die Eigenheimbesitzer auf der anderen Straßenseite (im Yotube-Video zu sehen) würden bestimmt vor Gericht ziehen, wenn die Mühle mal eine Touristenattraktion würde und Heerscharen von Besuchern samt Autos und Reisebussen die gewohnte Ruhe stören. Vielleicht aber würde ja auch die Mühle als solche stören, wenn die Flügel wieder Schattenwurf produzieren.
Also weg damit!
Als Eigentümer würde ich nicht für die Betriebsgefahr, Verkehrssicherungspflicht inkl. Gefährdungshaftung einstehen wollen.
Ganz Deiner Meinung, Onno! Die Neubauten waren der Sargnagel für die Mühle. Ich plädiere für Aufmaß, Dokumentation, ggf. rettbare Einzelteile retten und dann weg damit, ab in den Container!
Und - last but not least - gehört den Leuten, die im Namen einer Kommune solche weltfremden Verträge machen, kräftig der Rohrstock übern A gezogen oder so... Es war doch wohl von Anfang an klar, dass die Typen da ihre Häuser hinballern und sich n Teufel um die Auflagen scheren werden. Es wäre ohnehin die Frage, was denn dann bitte mit der Mühle hätte passieren sollen, wenn sie denn wirklich restauriert worden wäre. Eine denkmalgerechte Nutzung wäre doch nie und nimmer dabei raus gekommen.