Einige Bereiche des Forums erfordern eine Mitgliedschaft (Anmeldung/Registrierung). Neue Mitglieder stellen sich bitte im Mitgliederbereich vor. Für den Inhalt eines Beitrags trägt der Autor die juristische Verantwortung, nicht der Forenbetreiber.
danke für Deine schnelle Antwort, aber war sie vielleicht zu schnell? Es geht hier weder darum, einen „Back-Kram-Versandhandel“ zu schaffen, noch um einen ebay-Backshop. Ich will auch keinen Sauerteigextrakt vertreiben, den setzen unsere Leut selber an. Würdest Du mir denn bitte mal die Straßenecke in Berlin zeigen, wo Du in einem Bio- oder Naturkostladen Roggen- oder Weizenschrot kaufen kannst, oder Backmalz, oder Dinkelvollkornmehl? Möglicherweise ist Dein Brotverständnis ja mit einem Industrie-Mischbrot befriedigt, es klingt ganz so. Sicher ist es deshalb Deiner Aufmerksamkeit entgangen, dass es Leute gibt, die mehr unter Brot verstehen. Sieh Dir mal das Angebot der Adlermühle in Bahlingen an. unter: http://www.adler-muehle.de/form/index.html
Wenn Du genau liest, was ich geschrieben habe, dann erkennst Du, dass ich mir sowohl am Standort der Mühle einen eigenen Mühlenladen wünsche, als auch in Berlin gern einen eröffnen würde. Auch ich finde es nicht lustig, dass Mehl oder Getreide um die halbe Welt reisen, ehe ich sie kaufen kann. Eine regionale Versorgung ist aber doch nur dann möglich, wenn es überhaupt ein Angebot gibt! Ich rede ja nicht von einem 405er Weizenmehl. Wenn es denn die von Dir behaupteten „Backwarendealer“ (tolles Wort übrigens), überhaupt gibt, wo sind die denn? Wobei es mir ja nicht um Backwaren geht, sondern um Zutaten. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn ich nochmals und genauer erkläre, was ich suche: Ich suche eine Mühle wie die Adlermühle in Bahlingen oder die Broicher Mühle, die ein komplettes Sortiment an Backzutaten, Mehl, Schrote, Saaten, Gewürze, bieten, die sie auch versenden. Wichtig dabei ist, dass man weiß, wo das Getreide her kommt, ganz in Deinem Sinne übrigens. ICH will nicht irgendetwas in Auftrag geben, sondern die Leser der Website sollen ihren Bedarf bei der Mühle decken, so wie das bei der Adlermühle gemacht wird. Das sind keine „Sonderwünsche in kleinen Mengen“, die verkaufen ihre Mühlenprodukte in großen Mengen in ihrem Mühlenshop und auf ihren Marktständen (geht’s noch regionaler?) und zwar so, dass sie nicht wollen, dass ich sie in meiner Website nenne, weil sie an der Grenze ihrer Kapazität sind und nicht noch mehr liefern können. Ich bin sehr gern bereit jede von Dir genannte Mühle in der Website zu empfehlen, wenn die Backzutaten liefert, die man sonst nicht überall bekommt.. Das ist ja was ich suche! In diesem Sinne, Glück zu! Cornelius
Boordmaster: wie es aussieht, dürfte sich hier ein eigenständiges Diskussionethema entwickeln. Ich verschiebe es dashalb mal in die "Material- und Warenkunde".
Zitat 2. Ich selbst bin zum Beispiel auch an gesunden Lebensmitteln interessiert und lese immer das Kleingedruckte bzw. die Inhaltsangaben. Leider müssen manche Inhaltsstoffe bzw. Zusätze gar nicht deklariert werden oder werden verschleiert. Da tut Aufklärung not.
Tja, und dann gibt's noch das Problem der fehlenden Herstellerangabe. Kauf' mal bei der Kanmühle in Sa ne Flasche Leinöl und such auf dem Etikett ne Angabe, wo das hergestellt wurde. Nicht dass wir uns falsch verstehen - die dort geübte Art zu deklarieren ist weder gesetzes- noch sittenwidrig, ich find's einfach nur Verbraucherverdummung und von daher zum tzen!
Zitat von ultratrieurich find's einfach nur Verbraucherverdummung und von daher zum tzen!
Na ja (Oberlehrer an) Wenn Jemand etwas gar nicht angibt, verdummt er ja niemanden. Allerdings wird man dumm gelassen.
Es nützt aber auch nichts, wenn z.B. draufsteht: Hergestellt für Lidl, Aldi, Penny, Edeka usw. Aber zumindest sind die so ehrlich, und geben zu, dass sie haben produzieren lassen.
Bei Milch- und Fleischerzeugnissen wird man ja über die EG-Nummern fündig, bei allen anderen Lebensmitteln ist man auf die Mitteillungsfreudigkeit des "Inverkehrbringers" angewiesen. Denn Du sagst richtig, der Hersteller muß nicht deklariert werden.
Ergo tappt man bei Kanowmüller, Kunella, Schneekoppe etc. völlig im Dunkeln, leider!
Also entschuldige bitte - im Fall des "Herstellers" aus Sag ist das schon anders als bei ALDI LIDL oder SCHLECKER. Die dortige "Produktion" geht eim Gegensazu zu den großen Handelsketten einher mit Werbemaßnahmen (oder nennen wir es Öffentlichkeitsarbeit?), die dem Verbraucher zumindest unterschwellig den Gedanken nahelegen, das dort vermarktete Öl stamme aus eigener Produktion mit historischer Technik...
Und das ist für mich echt vorsätzliche Verbraucherverdummung!!! Es gibt genug Leute, die das glauben!
Sicher habt Ihr da recht. In der heutigen Zeit werden wir überschwemmt mit Artikeln aus der ganzen Welt. Wenn wir das nicht wollen, dann müssen wir was dagegen tun. Das geht aber nicht mit klagen und jammern. Warum tun sich beispielsweise die Betreiber von historischen, noch arbeitenden Mühlen nicht zusammen? Wenn jeder das produziert, was er aufgrund seiner Technik am besten kann, dann ist alles zusammen, was man braucht. Die meisten Mühlen haben ohnehin Publikumsverkehr und ein kleiner Laden würde zusätzlichen Umsatz bringen. Auf die Packungen könnte man drauf schreiben, wo es herkommt Für alle Produkte der einzelnen Mühlen kann man dann in einer größeren Stadt einen Laden eröffnen, wo man nicht nur verkauft, sondern auch berät. Wenn man Menschen beibringt, wie einfach es ist, gutes Brot selbst zu backen, dann tun die das auch und kaufen die benötigten Zutaten da, wo sie so gut beraten worden sind. Websites sind außerdem mittlerweile zu gewaltigen Umsatzbringern geworden. Also gliedert man noch eine Website an und kann dann mit demselben Personal, was den Laden betreibt, die bestellten Produkte versenden. Die Adlermühle hat beispielsweise für 21,50 Euro ein Backpack, was aus verschiedenen Mehlsorten und allem übrigen besteht, was man so zum „Eigenbrötlern“ braucht. Das soll nach Aussage einer Freundin, die in Bahlingen wohnt, ein Renner sein als Geschenk. Es gibt hervorragende Steinplatten, mit welchen man einen Haushaltsbackofen zum Steinofen machen kann. Auch Pizzaöfen, in welchen man herrlich Fladen backen kann wären ein Artikel. Wenn man dann die Preise in vernünftigen Grenzen hält, hat man eine gute Chance, den Billigprodukten aus dem Supermarkt entgegen zu treten. Schließlich sind vor gar nicht langer Zeit Bioprodukte belächelt worden. Heute sind sie selbstverständlich geworden und der leicht höhere Preis wird gern akzeptiert.
Zitat von ultratrieurim Fall des "Herstellers" aus Sag ist das schon anders als bei ALDI LIDL oder SCHLECKER. Die dortige "Produktion" geht eim Gegensatz zu den großen Handelsketten einher mit Werbemaßnahmen (oder nennen wir es Öffentlichkeitsarbeit?)
Ähm ... die aktuelle "Öffentlichkeitsarbeit" ist mir jetzt gar nicht so geläufig.
Fakt ist, dass nach dem deutschen Warenkennzeichnungsgesetz eben nicht der "Hersteller" angegeben werden muß, sondern nur der "Inverkehrbringer". Insofern sind zumindest die Etiketten nicht falsch. Für Insider bleibt aber trotzdem ein Unbehagen.
Noch viel schlimmer finde ich die Werbung "Rügenwalder Mühle". DAS ist für mich echte Verarsche. Schon alleine das Symbol der Mühle mit den roten Wurstflügeln und die "Mühlenwürstchen" mit der "Mühlenreife" ... abartig!
Ich möchte mal wissen, wieviele Leute tatsächlich glauben, dass die Würstchen in einer Mühle hergestellt werden statt in einer schnöden Großwursterei im Bad Zwischenahner Industriegebiet.
nee - zu schnell war ich wohl nicht... Dass Du nun gerade mir unterstellst, ich wäre mit einem Industrie-Mischbrot zufrieden ist echt der Brüller - aber gut, Du best neu hier und wir kennen uns noch nicht . Wenn hier jemand mit fast militanten Mitteln gutes Brot aus handwerklicher Produktion fordert, dann bin das wohl ich.
Nun zum eigentlichen Thema: Das kleine Reformhäuschen in meinem Heimatdorf Berlin-Frohnau hatte schon in den 70ern eine eigene kleine Mühle, auf der man sich als Kunde verschiedene Feinheiten von Weizen- und Roggenvollkornschrot machen lassen konnte. Backschrot gab's dort zur gleichen Zeit schon in DEMETER-Qualität von einer Mühle aus Süd-(west)-deutschland (Donath wenn ich mich recht erinnere)... in den 90ern hab ich in Zehlendorf in einem Bioladen in der Machnower Straße gejobbt (Sterntaler), die hatten ebenfalls alles was das Bäckerherz begehrt. Ähnlich sah es im Reformhaus DEMSKI am Teltower Damm aus. Letztens bin ich in zwei so neumod'schen Biokaufhallen gewesen - eine an der Schönhauser (LPG?), eine im "alten" Westen am Savignyplatz - da hat man ebenfalls ein echtes Mehl- und Schrot-Vollsortiment. Klar, wenn Du unbedingt Kamutgrütze suchst, wirst Du ggf. ein Problem haben . In ner "normalen Kaufhalle" war ich in Berlin lange nicht mehr, aber wenn sogar mein EDEKA in Stade Dinkelvollkornmehl im Angebot hat, wird es das in der Hauptstadt doch wohl auch geben?
OK, Backmalz kann ggf. ein Problem sein - hab ich zumindest noch nie versucht im kleinen Maßstab zu bekommen, aber da kann vielleicht die Fa. Biomalz in Teltow ( http://www.biomalz-back.de/ ) weiter helfen. Bei solchen sehr speziellen Dingen hat mir auch immer weiter geholfen, einfach den Bäcker meines Vertrauens anzusprechen und mal zu fragen, ob er denn ein wenig XYZ-Zutat übrig hätte. Hatte er meistens - oft sogar für lau .
Nun zu Deinem Mühlenladen: ich hab nun wirklich sehr, sehr viele Mühlen in meinem Leben gesehen - etliche davon auch mit Läden oder Lädchen darin oder daneben bzw. mit einem Kleinverkauf direkt aus der Mühle heraus. Das Problem ist leider immer das Gleiche: die historischen Mühlen stehen nur gaaanz selten direkt an der Fußgängerzone mit Massen von Laufkundschaft sondern vielmehr auf'm Dorf bzw. schlimmer noch, weit draußen vor'm Dorf. Zielgruppe sind also Kunden, die sich eigens zum Mehl kaufen am Wochenende ins Auto setzen und 30, 40 oder 50 km aus der Kreisstadt oder der Hauptstadt zur Mühle fahren. Ich will keinen Pessimismus verbreiten - aber glaubst Du wirklich, dass sowas z.B. in der Uckermark oder der Prignitz funktionieren würde? Thema Mühlenladen ohne Mühle direkt in Berlin: klar, es gibt jede Menge leer stehende kleine nette Läden, die dazu einladen, sowas zu machen. Kann funktionieren - ich hab nur die Sorge, dass die Handelsspanne bei solchen Mühlenprodukten sooo murkelig ist, dass man den Laden eher als Hobby denn als Broterwerb betreiben kann. Aber gut, vielleicht sitzt das Geld da auch im vermeintlichen Randsortiment (Bücher, Knetmaschinen, Peddigrohrkörbe etc.). Wär schön, wenn jemand den Mut dazu hat, sowas zu machen!
Zitat Das sind keine „Sonderwünsche in kleinen Mengen“, die verkaufen ihre Mühlenprodukte in großen Mengen in ihrem Mühlenshop und auf ihren Marktständen
Ich kenne die Adlermühle nicht, aber ich hab mir mal eben die Fotos auf der Homepage angeschaut. Wir reden da von einer Anlage mit mindestens 6 Passagen und ca. 4.000 mm Gesamtwalzenlänge - das gibt Dir selbst bei ungünstiger Führung in 24 Stunden irgendwas zwischen 8 und 15 t Roggenmehl. Da glaubst Du im Ernst, die würden das "in großen Mengen" im Mühlenladen oder auf dem Markt verkaufen??? Sorry - das ist unrealistisch! Die Grundproduktion - also geschätzte 80 bis 90% - gehen mit Sicherheit auch in Bahlingen an "Großabnehmer", also Handwerksbäcker. Wenn ich mir die Produktliste des Mühlenladens anschaue, dann kann ich kaum glauben, dass das alles dort in dieser Mühle wirklich hergestellt wird. Ich möchte den Kollegen dort ja nichts unterstellen, aber allein die Abfüllarbeit in Kilopacks in "großen Mengen" dürfte ohne eine automatische Tütenlinie nicht zu machen sein. Haben die eine? Von etlichen Mühlenläden kenne ich das so, dass zwar die gängigsten 5 bis 6 Mehle und das Ganzkorngetreide aus eigener Produktion stammt, der Rest aber reine Handelsware ist - also z.B. Buchweizenmehl nicht auf dem eigenen Mahlsystem gefahren wird, sondern ben von der speziellen Buchweizenmühle schon fertig gepackt bezogen wird - das kommt dann auch im "regionalen" Lädchen leicht mal aus der Bretagne...
Zitat Ich bin sehr gern bereit jede von Dir genannte Mühle in der Website zu empfehlen, wenn die Backzutaten liefert, die man sonst nicht überall bekommt.. Das ist ja was ich suche!
Was wäre das denn zum Beispiel??? Ich komm' meistens mit Roggen(mehl), Wasser, Salz, Zucker und allenfalls noch Hefe aus . OK, einen konkreten Tipp hab ich: In Straupitz wird fein vermahlener (Lein-)Ölkuchen als Backzutat angeboten. Wie ich den Betrieb so kenne, gibt es da auch noch gigantische Möglichkeiten des Wachstums in der Vermarktung über diese Schiene. Das meiste von dem Zeuch geht wohl grob gebrochen als Futter weg :-).
Na denn, ich bin gespannt darauf zu hören, ob ich nun wieder alles missverstanden habe... ach so, was mich noch interessieren würde, wäre die Frage, wie Du zu dem Ganzen kommst. Bist Du gelernter Bäcker? Müller? Irgend etwas dazwischen...
Zitat von ultratrieurIn Straupitz wird fein vermahlener (Lein-)Ölkuchen als Backzutat angeboten. Wie ich den Betrieb so kenne, gibt es da auch noch gigantische Möglichkeiten des Wachstums in der Vermarktung über diese Schiene. Das meiste von dem Zeuch geht wohl grob gebrochen als Futter weg.
Also da weißt Du mehr als ich. Die "gigantischen Möglichkeiten des Wachstums in der Vermarktung über diese Schiene" sind nämlich nicht wirklich gigantisch, leider. Richtig ist, dass wir Mühe haben, den Kram loszuwerden und sind heilfroh, wenn die Landwirte der Region uns den größten Teil als grob gebrochenes Tierfutter abnehmen. Ich weiß ja nicht, wo der Kanowmüller seine gigantischen Mengen los wird. Gibts da schon Abfallhalden von Lein-, Schwarzkümmel-, Hanf- und Walnußölkuchen?
Das Problem ist der Versand! Wir haben noch keine Möglichkeit gefunden, das Zeug preiswert zu verschicken. Kleinabpackungen für Hobbybäcker und an Darmträgkeit Leidenden machen keine Schwierigkeit. Aber der sackweise Versand per Spedition ist einfach zu teuer!
Interessenten hatten wir schon genügend, und haben vor Jahren mal versuchsweise eine Bäckereikette im Ruhrpott beliefert. Aber DPD hat für einen Sack 29,- € verlangt, das ist natürlich abschreckend. Hinzu kommt, dass die Bedarfsmenge pro Bäckerei recht gering ist, weil nur ein nicht backfähiger Zusatz von höchstens 10 %.
Bei den Großölmühlen siehts anders aus, weiß ich von Fritz Schkommodau (ehemaliger GF der Lausitzer Ölmühle). Die hatten einen Großabnehmervertrag mit einem Süddeutschen Futtermittelhersteller, der das Zeug jeden Monat tonnenweise mit nem Sattelschlepper abgeholt hat.
Wir hätten max. 1/2 t pro Woche, dafür schickt aber niemand nen LKW.
Der Direktbezug aus rein handwerklichen Betrieben,auch denen im Nebenerwerb ,ist eigentlich der Vorzug zugeben.Dies kann ja auch als direkter Beitrag zur Erhaltung handwerklicher und historischer Mühlen sein. Bei der Firma teltow-Malz -Bio-Malz ist dies keinesfalls gegeben.Hier werden selbstverständlich Zusatzstoffe mit in das Malz eingemischt. Für mich selbst kommt das weniger in Frage.Deshalb beziehe ich meinen Backbedarf aus einer thüringer Handwerlichen Mühle mit schonender Verarbeitung,ua.mit Steinvermahlung und ohne Zusatzstoffe im Backmalz,Farbmalz,Vollkornmahlerzeugnissen.Diese Firma ist unter E-Mail:Glueck-zu@gmx.de erreichbar.Solche Besonderheiten sind eben nur in Kleinstmühlen zu bekommen.
Das mit dem Problem des Versands ist natürlich richtig - es handelt sich um relativ voluminöses, eher geringwertiges Material... allerdings gäbe es ja vielleicht in der Region Betriebe, die ohnehin mit Sackware durch die halbe Republik karren und den Ölkuchen gern im Sortiment als Beiladung befördern?? Wenn Kollege Kümmel aus Burg Leinsaat nach HH-Kirchwerder liefern kann, warum sollte er dann nicht auch Ölkuchen nach Berlin oder Eulen nach Athen?
Spaß beiseite - Tannhäuser hat Recht: der regionalen Produktion ist natürlich der Vorrang zu geben, und wenn es z.B. in Berlin einen Hersteller von dermaßen gut backbarem und schmackhaftem Ölkuchen gäbe, dann wäre ein Transport aus S'pitz natürlich der blanke Blödsinn.
Zitat von ultratrieurWenn Kollege Kümmel aus Burg Leinsaat nach HH-Kirchwerder liefern kann
Tja lieber Flo, diese Idee hatte ich bereits schon vor etlichen Jahren. Koll. Kümmel hat dann unseren Ölkuchen ins Sortiment aufgenommen und probehalber 300 kg geordert. Und? Die Resonanz der Teigzunft war gleich null. Also haben wir uns von diesem Projekt wieder verabschiedet und vermarkten weiterhin an Landwirte und Kleinstverbraucher.
Vielleicht lag der Mißerfolg ja auch am ungenügenden Marketing (PR). Doch wozu eine teure Werbekampagne, wenn sich mit dem beworbenen Produkt fast nichts verdienen läßt?
PS.: Von Axel habe ich gehört, dass er seine Leinsaat künftig in SH ordern wird.
Jipp, recht hast Du - dass bzw. wie man mit dem Ölkuchen backen kann, musste ich ja auch erst mühsam ausprobieren. Dabei hab ich etliche Säcke Roggen und diverse Eimer Sauerteigansatz vernichtet oder zu Schweinefutter gemacht . Mein alter Bäckermeister hat sich zuweilen echt an den Kopf gefasst und war kurz davor, mich aus der Backstube zu werfen.
Euer Brotlieferant war ja auch zunächst SEHR skeptisch und benötigte auch die entscheidenden Hinweise und eine Lernphase bis es so geklappt hat, wie es jetzt läuft. Hätte er Straupitz nicht als "Großkunden" mit diesem ausdrücklichen Rezeptwunsch gehabt, er hätte sich kaum auf die Verarbeitung eingelassen!
Und wenn man sich das Brot anschaut - das ist zwar lecker und hält sich extrem gut... dank Omega-3 usw. ist es auch noch leidlich gesund... aber im Rahmen einer "normalen" Bäckerei, die nicht die Ölmühle als Zugpferd für das "o, probier, ich mal" Erlebnis hat, würde man kaum solche Mengen davon umsetzen wie Ihr das zuweilen tut. Eben ein hoch erklärungsbedürftiges Nischenprodukt für ganz besondere Verkaufsstandorte .
Grüßli
Flo, dem gerade eingefallen ist, dass zu Hause wahrscheinlich gerade der Sauerteig überblubbert, weil er den Ansatz auf der Heizung vergessen hat.
Zitat von ultratrieurEben ein hoch erklärungsbedürftiges Nischenprodukt für ganz besondere Verkaufsstandorte .
Wobei der Standort m.E. noch wichtiger ist als die Erklärung.
Wir haben ja nicht nur dieses Spezialbrot im Angebot, sondern u.a. auch Handmade-Seifen, und die sind nicht gerade billig bzw. ein Schnäppchen. Hergestellt von einem Dipl.-Chemiker in seiner Cottbuser Seifenmanufaktur. Der kommt 30 km (im Sommer per Fahrrad) extra zu uns und füllt den Warenträger auf. Weil: kein anderer Anbieter seiner Seifen würde soviel Leinölseife verkaufen wie wir, sagt er jedenfalls.
Dabei machen wir für die Seife überhaupt keine PR und erklären auch nichts. Die liegt einfach so im kleinen Bord auf dem Verkaufstresen - und die Leute greifen zu. Muß ja dann wohl am Standort liegen!?
Zitat von ultratrieurFlo, dem gerade eingefallen ist, dass zu Hause wahrscheinlich gerade der Sauerteig überblubbert, weil er den Ansatz auf der Heizung vergessen hat.
Zitat von AskopVon Axel habe ich gehört, dass er seine Leinsaat künftig in SH ordern wird.
Jaein, Kümmel bringt kann mir die Leinsaat frei Haus liefern, aber nur bei einer Abnahme von mind. 1t, und da wir noch am Anfang stehen und erst einmal schauen müssen in welche Richtung der Hase läuft und ich neben dem gesunden Leinöl für die kalte Küche auch noch gerne ein gesundes geröstetes Rübsenöl viel Omega 3 und 6 für die warme Küche pressen möchte. Kaltgepresst liegt der Rauchpunkt bei ca. 190° das langt allemal zum Braten. Und der Anbieter in SH kann das alles ab 25Kg liefern, so das ich 250Kg hiervon und 250Kg davon nehmen kann das schöne ist der Preis, auf das Kg gesehen ist die Leinsaat bei 25kG genau so teuer wie die Abnahme von 1t bei Kümmel, aber erst mal schauen wie die Qualität der Saat ist und was an Ausbeute rauskommt, dann entscheide ich ob es ein guter oder schlechte Kauf war.
Glück zu! Axel
Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur! Qualität seit 1318