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Zitat ... ist der Straupitzer Unterantrieb mit Königswelle bis in den Keller und liegendem Vorgelege (also ohne "Taakrad") so ungewöhnlich...
Ja!
Okay, dann vermute ich mal, dass das System durch den Anbau des Sägewerks erforderlich wurde, weil der Antrieb des Gatters an die Windkraft gekoppelt werden mußte. Mit dem klassischen Oberantrieb (König - Taakrad - Nebenkönig) wäre das wohl schlecht zu realisieren gewesen.
Dann wäre aber auch zu vermuten, dass die Straupitzer Windkraftmechanik made by Wülfel (ca. 10 m lange eiserne Königswelle, ca. 11 m langes eisernes Vorgelege) keine spezielle Lösung für Windmühlen gewesen sein dürfte, sondern eine gewöhnliche "Standardanwendung" des klassischen Maschinenbaus für Werkstransmissionen. Einverstanden?
Jaein... ich geh mal von der anderen Seite an die Frage ran: schauen wir uns mal das Mahlsystem an. Walzen / Gänge auf dem 2. Boden, unten drunter eine liegende zentrale Antriebswelle. Die wiederum geht nach nebenan ins Kesselhaus bzw. in den (später dazu gebauten bzw. mit dieser Funktion versehenen) E-Motorraum. Das ist so gesehen eine absolut klassische MoMü-Technik der Zeit. Das ungewöhnliche besteht nun darin, dass auf diese MoMü-Lösung mittig der Windantrieb drauf gesetzt wurde. Eine ziemlich geniale Sache, allerdings Maschinenbautechnisch wesentlich schwerer zu realisieren als z.B. das Prinzip Groß Leine von Schenkes: kurzer König steht dort auf dem Kappboden und treibt über Kegelgetriebe eine dort oben liegende Welle. Von der ging es dann per Riemen oder Kreisseil (?) runter in den Keller oder den ersten Boden. Dort dann ehem. auch wieder liegende Zentralwelle, von wo aus alles Weitere oben in der Mühle getrieben wurde. Schenke hat so das Problem der Zwischenlagerungen im König umgangen - mich wundert's ehrlich gesagt, dass das in S'pitz bislang so wenig Schwierigkeiten macht...
Wichtringhausen ist gewissermaßen die Fortführung des Straupitzer Systems - dort ist im Keller kein großes offenes Kegelgetriebe, sondern ein wesentlich effizienteres "kleines" Ölbadgetriebe.
Zitat von ultratrieurDas ist so gesehen eine absolut klassische MoMü-Technik der Zeit.
1881???!!! Da war an MoMü in S'ptz wohl noch nicht zu denken? Und wann der kleine Kapler-Stuhl reingekommen ist, weiß man nicht so genau, vielleicht 1910? AHI, Plansichter und Filterschrank sind von noch viel später, 1937! Damit war dann m.E. der Umbau zur MoMü erst vollendet.
Sag mal Klaus, willst Du mich nicht verstehen??? Du wqeißt ganz genau, dass die Getreidemüllereitechnik NICHT von 1881 ist... wieso diese Verwirrung?
Gehen wir doch mal davon aus, dass die Anlage mit der liegenden Welle auf dem ersten Boden um ca. 1912 da rein gekommen ist. Und für die Zeit ist das eine wirklich total normale MoMü-Antriebs-Art.
Zitat von ultratrieurGehen wir doch mal davon aus, dass die Anlage mit der liegenden Welle auf dem ersten Boden um ca. 1912 da rein gekommen ist.
Wie kommste denn darauf??!!! Wenn das Vorgelege von 1910 (Aufsetzen der Ketschendorfer Kappe) wäre, dann haste ja vielleicht auch eine Idee, wie dann 1885 das Vollgatter "von der hollendischen Windmühle aus" (lt. Franz Nitschkes Bauantrag samt Zeichnung, siehe Bild unten) ohne Vorgelege angetrieben worden sein soll?
Glück zu!
Angefügte Bilder:
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