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Mühlen- und Müllerforum "Glück zu!"

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Dieses Thema hat 31 Antworten
und wurde 2.728 mal aufgerufen
 Mühlenerhaltung und -betreibung
Seiten 1 | 2
Askop
Administrator


Beiträge: 610

25.03.2011 10:58
Straupitz/Spreewald: Mühlenflügel ärgern den Nachbarn Zitat · Antworten

Zitat von Lausitzer Rudschau, Ausgabe Lübben, am 25.03.2011

Von Mathias Klinkmüller (LUE)

Blitzende Windmühle in Straupitz kostet Nerven

Straupitz. Kein Lüftchen weht am Montagvormittag durch Straupitz. Die Räder der Holländerwindmühle am Laasower Weg 11 stehen still. Für Horst Guttke beginnt ein guter Tag, wie er sagt. Ein Tag, den er ungestört in seinem Wohnzimmer verbringen kann. Das ist nicht immer so.


Foto: Mathias Klinkmüller (LUE)

Bei Wind, wenn sich die 22 Meter langen Flügel der Mühle zu drehen beginnen, wird der Straupitzer Rentner zu einem Star wider Willen. Der Grund: die glänzenden Lamellen der Jalousieflügel sind aus Aluminium. Diese Sorgen bei Sonnenschein für ein Blitzlichtgewitter.

Die Blendwirkung der Mühlenflügel beschreibt der Straupitzer so: „Mir kommt es vor, als ob jemand vor meinem Fenster steht und im Sekundentakt mit Blitzlicht in mein Haus fotografiert.“ Wenn die „Blitze“ kommen, bleibe ihm nur ein Schutz: Rollladen herunterziehen.

Seit Jahren spricht Guttke sein Problem an. Er fordert, dass die glänzenden Lamellen schwarz gestrichen werden. Seine Unterstützung zugesagt, hat ihm der Vorsitzende der Straupitzer Gemeindeverteter, Winfried Rekitt. Dieser kann sich erinnern, dass Horst Guttkes Hilferufe in der Vergangenheit oftmals als „Bagatelle“ in Straupitz überhört wurden.

Gehör habe der Gemeindevertreter dem Mühlenanwohner deshalb im Straupitzer Mühlenverein verschafft. Der Geschäftsführer der Holländerwindmühle, Gerd Nowak, weist darauf hin, dass es in Straupitz die Mühle schon gab, bevor die umliegenden Häuser erbaut wurden. Allerdings, so Nowak, sei die Mühle seit 1924 elektrisch betrieben und die Flügel abmontiert worden.

„Dass die Flügel einmal wieder angebaut werden, damit haben die Hausbauer wohl auch nicht gerechnet“, vermutet der Geschäftsführer. Jede Veränderung an der Mühle müsse jedoch mit dem Denkmalschutz abgesprochen werden, gibt Gerd Nowak zu bedenken.

Horst Guttke erklärt, dass er gegen die Mühle nichts habe. Auch die Geräusche der sich drehenden Flügel seien ertragbar. Doch er sagt auch: „Wenn das Blitzlichtgewitter losgeht, kann ich mich auf nichts mehr konzentrieren“. Nach diesem Satz schaut der Straupitzer aus dem Fenster. Zwischen den Mühlenflügeln scheint die Sonne hindurch. Ohne sich vom Fenster abzuwenden, klagt er: „Es ist schon so weit, dass ich mir manchmal Wolken wünsche“.

Quelle: http://www.lr-online.de/regionen/luebben...art1058,3274402

Die Haltung des Bürgermeister ist schon kurios: "Gehör habe der Gemeindevertreter (Bgmstr. Rekitt, K.R.) dem Mühlenanwohner deshalb im Straupitzer Mühlenverein verschafft."

Das ist nicht ganz richtig, tut aber nichts zur Sache. Richtig ist: der Straupitzer Bürgermeister ist auch Mitglied im MüV und hat die Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag (20.03.2011) genutzt, um die offizielle Einwohnerbeschwerde eines einzelnen Bürgers stellvertretend für diesen Bürger vorzutragen und dabei gefragt, wie der MüV das "Problems" lösen könne - z.B. durch einen dunklen Anstrich der Jalousieklappen.

Die Antwort des Vereinsvorsitzenden war, dass für die Lösung des "Problems" (so es denn eins sein sollte) nicht der MüV als Pächter der Mühle zuständig sein kann, sondern der Eigentümer; also die Gemeinde und deren Bgmstr. als Repräsentant und Oberhaupt. Die heutigen Flügel wurden 2001 durch den Mühleneigentümer (Gemeinde) in Auftrag gegeben und 2002 angebracht. Der MüV sorgt seither zwar für die laufende Wartung und Reparaturen am Flügelkreuz (auf eigene Kosten), aber zu grundlegenden Veränderungen (auch des Aussehens) wäre er gar nicht befugt, allenfalls mit Genehmigung des Eigentümers.

Die Meinung des MüV: Die Beschwerde des einen Bürgers richtet sich somit nicht gegen den Pächter und Betreiber der Mühle, sondern an den Eigentümer. Wenn der Eigentümer es für erforderlich ansieht, das "Problem" der "blitzenden Mühlenflügel" im Interesse dieses einen Bürgers zu lösen, dann soll er es tun. Aber ohne den MüV und schon gar nicht auf dessen Kosten!

Fragen am Rande (aus reiner Neugier):

Kann man Alu (Klappen) überhaupt so ohne Weiteres anstreichen? Oder muß das Alu erst mal irgendwie vorbehandelt werden, damit die Farbe hält? Und wie lange würde die Farbe dann halten, bis ein Neuanstrich fällig wird?

Oder müßten eventuell sogar die Klappen komplett ausgetauscht werden gegen eloxiertes oder beschichtetes Alu?

Mit welche ca.-Kosten (Anstrich oder Austausch) müsste die Gemeinde als Eigentümer rechnen, wenn sie das "Problem eines einzelnen Bürgers" lösen möchte?
Hierbei würde mich der Gesamtaufwand für Material, Arbeitsleistung und Nebenkosten (z.B. Anmietung Hebebühne/Hubsteiger) interessieren.

Wir haben Volljalousien mit je 24 Klappen auf beiden Hecks, insgesamt 192 Klappen, Gesamtfläche ca. 70 m².

Glück zu!

Askop
Administrator


Beiträge: 610

25.03.2011 19:45
#2 Kosten Zitat · Antworten

Habe mich im WWW mal etwas schlau gemacht zu Alu-Anstrichen. Also es geht:

- reinigen, entfetten mit Lösungsmittel
- Aluhaftgrund, z.B. Wash-Primer (20 - 35 €/l)
- Grundfarbe (15- 25 €/l)
- Deckfarbe (15- 25 €/l)

Verbrauch: ca. 0,2 l/1 m² = 42 l/70 m² Flügelfläche (3 Anstriche)
Materialkosten: 800 - 1.300 € (3 Anstriche)
Arbeitsleistung: 192 Klappen x 5 min/Klappe x 3 Anstriche = 48 Std
Arbeitskosten: 3.000,- € mind.
Hebebühne/Hubsteiger: 6 Tage = 1.500 - 2.000 €

5 min zum Streichen von 1 Klappe (durchschnittlich, weil 96 kurze Klappen u. 96 lange Klappen) ist eventuell zu optimistisch. Wobei ich das Reinigen und Entfetten noch gar nicht eingerechnet habe. Das wird man aber nicht weglassen dürfen, weil von der Spinne und den Zuglatten einiges Fett abgetropft sein könnte.

Also ich rechne mit min. 5.000,- € für den Komplettanstrich, könnten aber auch gut und gerne 7.000,- € werden.
Ganz schön viel Kohle für das Wohlbefinden eines einzelnen Bürgers.

Glück zu!

De Molenaar



Beiträge: 285

25.03.2011 21:14
#3 RE: Kosten Zitat · Antworten

Wir hatten in Bunde schonmal einmal ein ähnliches Problem mit unseren Alu Van Bussel Nasen, wir haben das Problem aber ausgessessen, mitlerweile ist der Nachbar der zwischenzeitlich auch mal Strom mit der Mühle porduzieren wollte aber weggezogen! Schade ist es nur das sich solche Nachbarn durch unsere Mühlen gestört fühlen aber letztendlich muß man wohl davon ausgehen das wenn man neben einen Handwerksbetrieb zieht der vieleicht grade stillligt das es dennoch mal wieder zu einem Weiterbetrieb kommen könnte, mit den daraus enstehenden belastungen muß man dann leben!
Ich ziehe ja auch nicht an eine Eisenbahnstrecke wo noch Gleise liegen und wundere mich dann das irgendwann mal wieder Züge fahren.

Nur für 1nen Nachbarn die Flügel schwarz zu streichen ( wäre das überhaupt irgendwie Denkmal konform) halte ich für total übertrieben.

Glück Zu

Arno

Ansgar



Beiträge: 441

26.03.2011 13:29
#4 RE: Kosten Zitat · Antworten

Wenn der Nachbar den Anstrich bezahlt, kann man ja darüber reden. :)
Mich wundert nur, daß er immer gleichmäßig von dem Licht geblendet wird. Die Ausrichtung der Mühlenflügel ändert sich doch immer abhängig vom Wind und die Sonne wandert auch.

CU

Ansgar


Eine Mühle ohne Wasserrad ist keine Mühle.

ultratrieur



Beiträge: 2.209

26.03.2011 21:41
#5 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat
Mich wundert nur, daß er immer gleichmäßig von dem Licht geblendet wird. Die Ausrichtung der Mühlenflügel ändert sich doch immer abhängig vom Wind und die Sonne wandert auch.



Das war auch der allererste Gedanke, den ich bei der Geschichte hatte... da macht jemand aus ner Mücke einen Elefanten weil er keinen echten Elefanten findet. Der Herr ist da zu einer Zeit hin gezogen, als die Laasower Str. absolut tot war. Vielleicht fuhr ab nd an mal nen W50 der Reichsbahn zum BW, ab und an kam auch mal ein wenig Holz zur Mühle... auf jeden Fall beschauliches Landleben.

Heute sieht das anders aus: die Mühle ist mit ca. 30.000 Besuchern im Jahr plus Leinölkundschaft touristisches Zentrum - mit allen Lasten, die das für einen Anwohner so mit sich bringt: parkende PKW und Busse, manchmal mit laufenden Motoren weil ja die Klimaanlage sonst nich funzt. Der Mühlenverein hat - im Gegensatz zur Gemeinde - der die Mühle ja gehört alles Erdenkliche getan um die Situation zu befrieden... Parkplatz angelegt, persönliche Gespräche mit ignoranten Busfahrern usw.. Die Gemeinde, in deren Zuständigkeit das alles fällt glänzt durch Nichtstun: keine Parkordnung auf der Straße, keine Polizeikontrollen bzw. übers Ordnungsamt wegen der laufenden Busmotoren und auch keine Geschwindigkeitskontrollen gegen Leute, die meinen mit 80 durch die Wohnstraße fahren zu müssen... erst recht keine Zone 30 oder gar "Spielstraße".

Zurück zu den blitzenden Klappen - da die Aluklappen ohnehin nicht denkmalverträglich sind (genehmigt und beauftragt waren seinerzeit verzinkte Blechklappen...) sollte auch ein Anstrich kein denkmalrechtliches Problem aufwerfen wenn der Eigentümer diese Veränderung beantragt und fachgerecht durchführen lässt.

Na denn, Grieß und Grütze...



Flo der Liebe

Askop
Administrator


Beiträge: 610

26.03.2011 22:53
#6 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von ultratrieur
wenn der Eigentümer diese Veränderung beantragt und fachgerecht durchführen lässt.

... und auch bezahlt!?

Kann ich mir nicht vorstellen, dass ein verschuldeter Mühleneigentümer für sowas Geld ausgeben kann und möchte, zumal der ja den Standpunkt vetritt, dass die Mühle für ihn ein Renditeobjekt zu sein hat. Also mehr rausholen als reinstecken!

Seit 2003 hat die Gemeinde keinen € mehr aufgwendet für ihr Eigentum Mühle, kassiert aber Pacht. Sämtliche Aufwendungen für Wartung und Reparaturen müssen vom Pächter (MüV) alleine getragen werden. Nicht mal an der Holzfassade zur Abdichtung des Mühlenturms hat sich die Gemeinde als Eigentümer und Verpächter beteiligt!
Dafür hat der MüV als Pächter 54.000,- € eingesammelt, um fremdes (Gmeinde)Eigentum vor dem Verrotten zu schützen.

Und jetzt will der Eigentümer Geld ausgeben für einen Flügelanstrich, der mit Funktionstüchtigkeit und Materialschutz überhaupt nichts zu tun hat?

Glück zu!

Ansgar



Beiträge: 441

26.03.2011 23:08
#7 RE: Kosten Zitat · Antworten

Wie alt war nochmal der Quengler? Vielleicht löst sich das Problem ja von selbst. :)

CU

Ansgar


Eine Mühle ohne Wasserrad ist keine Mühle.

tannhäuser



Beiträge: 99

27.03.2011 11:14
#8 RE: Kosten Zitat · Antworten

Soviel zum Thema Nutzung alternativer Antriebe,die sicher nicht so belastend sind wie Windkraftwerke.Aber wer braucht schon heute noch Mühlen und Müller?Kann das nur mit Bedauern feststellen.Übrigens seid Ihr in einem reinem Wohn-oder Mischgebiet?

Glück Zu!
tannhäuser

Askop
Administrator


Beiträge: 610

27.03.2011 17:30
#9 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von Ansgar
Wie alt war nochmal der Quengler?

Noch keine 60!

Zitat von Ansgar
Vielleicht löst sich das Problem ja von selbst. :)

Glaube ich nicht. Es gibt ja Angehörige, Erben ... Und wer weiß, woran die sich stören?

Das eigentliche Problem ist doch gar nicht so sehr der Meckerkopp, sondern der Bürgermeister. Der verspricht dem Manne Unterstützung beim Betreiber(mühlen)verein und verkennt dabei, dass ja er selbst bzw. die Gemeinde als Eigentümer der Mühle für die Lösung des "Problems" zuständig ist. Und dass es dabei genau zwei Varianten gibt:

1. Die Gemeinde wendet min. 4.000,- € auf und läßt die 192 Alu-Jalousien schwarz streichen;

2. Die Gemeinde prüft die Zumutbarkeit der "Belästigung" für den einzelnen Bürger und die Interessensabwägung ... und schmettert die Bürgerbeschwerde als "hinnehmbar" ab ... analog Baulärm am Tage, nächtlicher Eisenbahn- und Straßenverkehrslärm oder .... nächtliches Kirchengeläute in Bayern und Österreich! Was ich da mancherorts erlebt habe, grenzt fast an Körperverletzung. Schallloch der Glocken genau auf Fensterhöhe des Hotelzimmers und höchstens 40 m entfernt auf der anderen Straßenseite.

Ich meine, die Gemeinde hätte es durchaus in der Hand, sich schützend vor ihr Eigentum und Straupitzer Aushängeschild zu stellen. Und ich würde zu gene wissen wollen, warum der Bürgermeister das nicht begreift und statt dessen dem Mühlenverein den Schwarzen Peter zuschiebt.

Glück zu!

Askop
Administrator


Beiträge: 610

27.03.2011 18:34
#10 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von tannhäuser
Übrigens seid Ihr in einem reinem Wohn- oder Mischgebiet?

Das weiß ich gar nicht, in unserem Pachtvertrag steht nichts davon.

Ich weiß aber, dass seit dem 30jährigen Krieg an dieser Stelle eine Windmühle steht.
Und ich weiß, dass das Mühlengrundstück an das Bahnbetriebswerk der ehemaligen Spreewald(schmalspur)bahn grenzt, und zwar seit 1898.
Die Wohnhäuser wurden alle viel später an die Mühle ran gebaut ... nach dem Flügelabgang 1923.

Eigentümer der Mühle seit 1998 ist die Gemeinde. Und die wird doch hoffentlich ihre eigenen Betimmungen gekannt und gewußt haben, ob eine Windmühle als Gewerbebetrieb und Touristenattraktion im reinen Wohngebiet zulässig wäre? Aber vielleicht ist ja der Standort auch Mischgebiet? Wir sind davon bislang nicht unterrichtet!

Glück zu!

Jana



Beiträge: 288

09.04.2011 13:17
#11 RE: Kosten Zitat · Antworten

Das der Mann nach Hilfe ruft, kann ich schon irgendwie nachvollziehen. Es werden wohl nicht nur die "Blitze" sein, die ihm in seinem Allgemeinwohlbefinden stören. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die Flügel im Sonnenschein ein insgesamt resektvoll reflektierendes und strahlendes Gebilde sind. Und wenn dir sowas die ganze Zeit durch dein Stubenfenster inelt, dann kneifst du automatisch die Augen zu. Die Blitze geben seiner angespannten Seele dann wohl noch den letzten Rest.

Also stehen eigentlich "nur" 2 Probleme: 1. kann man ihm helfen (technisch und finanziell gesehen) und 2. will man ihm helfen (was geht mich fremdes Elend an)?

Ich geh mal davon aus, dass ihr eure Mitmenschen liebt - auch wenn es nur einer ist, der hier "gequält" wird. Somit gibt es schon mal ein Problem weniger.

Was die finanzielle Seite her betrifft, würde ich einfach auf ihn zu gehen und fragen ob er selbst bereit wäre die ??? T€ zu bezahlen, wenn sich der Verein um die technische Umsetzung kümmert. Sollte es ihm gesundheitlich wirklich so schlimm auf die Psyche schlagen, wäre er ein I.... wenn er dieses Angebot nicht annehmen würde. (Alternativ kann er vielleicht noch versuchen seine Interessen einseitig durch zu setzten. Dann investiert er das Geld halt in den Anwalt seines Vertrauens, ohne zu wissen was am Ende dabei raus kommt.) Seiner Gesundheit tut er damit aber mit Sicherheit keinen Gefallen.

Womit am Ende das wahrscheinlich schwierigste Problem bleibt. Was mach ich drauf auf die Flügel? Das mit dem Lack ist so ein Gedanke, der mir persönlich Bauchgrummeln macht. In meiner Lehrzeit als Elektro-Installateur (ja ich habe eine schlimme Vergangenheit ) hatten wir (unter anderem) auch gelernt bei der Verlegung von Stromkabeln an Freiluftmasten (die waren zu der Zeit noch aus Alu) an jedem Mast eine Schlaufe zu legen. Und die war vom Durchmesser her nicht gerade klein. Grund: Im Winter haben sich die Kabel immer ordentlich zusamengezogen und es mußte Reserve geschaffen werden und im Sommer hingen sie durch wie Leifheit Wäscheleine. Insofern ist Alu wohl eine Sache die ordentlich arbeitet. Wenn ich mir dann einen schönen sonnigen aber frostigen Wintertag vorstelle, möchte ich nicht wissen wie es in den Flügeln zu arbeiten beginnt. Noch dazu kommt ja, dass die "modernen" Lacke auf Wasserbasis qualitativ nicht mehr mit den lösemittelhaltigen Farben mithalten können. Ihr könnt euch ja spaßenshalber mal mit Autobauern und Kfz-Lackierern unterhalten, was die für Probleme mit Alukarosserien haben. Ich denke fast, dass nach 2-3 ordentlich kalten Wintern eure schönen Flügel die schwarzen Blattern bekommen. Gibt es nicht ein galvanisches Verfahren? Ich kann mich noch düster daran erinnern, dass die Camping-Grills die wir zu Schulzeiten im PTU gebaut haben "brüniert" wurden. Sie sahen am Ende mattschwarz aus. Ich bin mir aber nicht sicher, ob so was auf Alu geht. Die Dinger waren aus Eisen gefertigt.

Liebe Grüße aus dem Vogtland/Sa.

Jana

Flachmüller
Mühlenpapst Axel I. (Co-Admin)


Beiträge: 533

09.04.2011 16:55
#12 RE: Kosten Zitat · Antworten

Ich hätte ihm die Bude abgekauft und dann eine Betriebswohnung draus gemacht.
1. Man hat seine Ruhe
2. Man hat weitere Abschreibungen
3. Der Hausmeister ist in jedem Falle vor Ort bei Feuer, Hagel, Sturm und Schnee



Mit öligen Grüßen aus Hamburgs ältester Windmühle und jüngster Speiseölmanufaktur!
Qualität seit 1318

Axel

Askop
Administrator


Beiträge: 610

09.04.2011 19:18
#13 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von Jana
Was die finanzielle Seite her betrifft, würde ich einfach auf ihn zu gehen und fragen ob er selbst bereit wäre die ??? T€ zu bezahlen, wenn sich der Verein um die technische Umsetzung kümmert.

Hallo Jana, erst mal für Deine umfangreichen Überlegungen.

Aber wie ich schon erwähnt hatte, ist die Sache eigentlich ganz einfach:

1. die Flügel sind Teil der Mühle und Eigentum der Gemeinde. Der MüV hat damit gar nichts zu tun. Wenn die Gemeinde etwas machen möchte, bitte sehr, nicht unser Problem.

2. die Flügel können nur während der Betriebszeit der Mühle "blitzen", also von frühestens 9 Uhr bis max. 18 Uhr (werktags im Sommer) oder 17 Uhr (werktags im Winter und am Wochende im Sommer). Das sind also keine unchristlichen Zeiten!
Kann jemand überhaupt auf Unterlassung oder Abhilfe bestehen, wenn er am Tage durch irgend etwas in seinem Wohlbefinden gestört wird? ich denke da z.B. an Straßenlärm oder Baulärm und Hundegebell in der Nachbarschaft. Was ist, wenn jemand direkt neben einer Eisenbahntrasse wohnt? Und kann ich das Abstellen der Kirchenglocken verlangen, wenn mich das Geläute stört? (In Bayern z.B. kann das durchaus sehr lästig sein, wenn man in einem Hotel in direkter Nachbarschaft zur Kirche aufgeschlagen hat. An kirchlichen Hochtagen läuten die dann auch in der Nacht das volle Programm.)

3. Aus Pkt. 2 schlussfolgere ich, dass man bestimmte "Störungen" hinnehmen muss. Wenn mich der Straßen- oder Eisenbahnlärm stört, muss ich die Fenster schließen. Hilft das nicht, muss ich lärmgedämmte Fenster einbauen (lassen). Und zwar auf meine Kosten!

Die "blitzenden" Flügel verstossen ja nicht gegen deutsches Baurecht. Aso wird der "Geblitze" wohl oder übel selber für Abhilfe sorgen müssen. Mit einer einfachen Sonnenmarkise wäre das Problem schon behoben! Und das wäre ein Vielfaches billiger als die Beschichtung der Flügel.

Ziemlich blöd allerdings, dass der Bürgermeister die Klärung der Sache dem MüV in die Schuhe schieben wollte. Er hatte entweder vergessen oder nicht bedacht, dass die Flügel in seine eigene Zuständigkeit bzw. die der Gemeinde fallen.

Glück zu!

Jana



Beiträge: 288

09.04.2011 21:04
#14 RE: Kosten Zitat · Antworten

Hallo Klaus, ich habe das mit der Inkompetenz vom BuMei schon verstanden (Die sind halt doch alle gleich. )Die Frage ist nur, kommt es irgendwann mal zum Dauerzoff um dieses Thema und eurer Verein wird ständig als Bumann in der Presse verheizt? Die arbeiten doch auch am liebsten unter dem Motto "nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten." Da könnte man doch lieber von vorn herein den diplomatischen Weg gehen (wenn technisch jetzt überhaupt noch durchführbar!) Wenn ER dann selbst einen Rückzieher macht, hat sich das Thema von allein geklärt. Was Folgeerscheinungen von Dauerstörungen betrifft, will ich mal lieber nicht weiter spinnen. Nachher es gibt es bei der nächsten BüMei-Wahl noch einen weiteren Kanditaten. (Ca. 60 Jahre alt, mit Blitzschaden

Liebe Grüße aus dem Vogtland/Sa.

Jana

Askop
Administrator


Beiträge: 610

09.04.2011 22:17
#15 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von Jana
Was Folgeerscheinungen von Dauerstörungen betrifft, will ich mal lieber nicht weiter spinnen.]

Gut so, die Dauerstörungen (Gemeinde <-> MüV) gibt's nun schon seit fast 10 Jahren. Die geben keinen einzigen Euro für den Unterhalt der Mühle, verlangen aber eine Erhöhung der Pachtzahlung des MüV's ... zum Abbau der Schulden des Gemeindehaushalts.

Glück zu!

Jana



Beiträge: 288

09.04.2011 23:09
#16 RE: Kosten Zitat · Antworten

Also müßt ihr schaun wie ihr mit den Eintrittsgeldern klar kommt? Klasse. Bei uns wird die Mühle jedes Jahr von der Drachenhöhle mit finanziert. Ohne diese wäre der Eigenbetrieb ein Topf ohne Boden.

Liebe Grüße aus dem Vogtland/Sa.

Jana

Askop
Administrator


Beiträge: 610

09.04.2011 23:29
#17 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von Jana
Also müßt ihr schaun wie ihr mit den Eintrittsgeldern klar kommt?

Na ja, wir haben ja in der Mühle auch eine Produktion und außerdem noch eine kleine Gaststätte. Alles in Eigenregie. Derzeit beschäftigen wir 6 Vollzeitangestellte und 5 Teilzeitkräfte. Das ist immer so ab Beginn der Hauptsaison (1. April). Im Winter (November - März) beschäftigen wir aber nur 5 Vollzeitler und 3 Teilzeitler. Bislang sind wir immer gut über die Runden gekommen und konnten dem Mühleneigentümer sogar noch große "Geschenke" machen. Z.B. die Verkleidung des Mühlenturmes mit Holzschindeln als Schutz gegen eindringendes Regenwasser für 54.000 € (aus der Vereinskasse ).

siehe www.windmuehle-straupitz.de

Glück zu!

Jana



Beiträge: 288

09.04.2011 23:36
#18 RE: Kosten Zitat · Antworten

Respekt! Ich glaube ich muß mich mal an die Planung der nächsten Moped-Tour randrängeln und dann mal Straupitz mit anlaufen. Als die Jungs und Mädels das letzte mal im Spreewald waren hatte ich Bauch und konnte nicht mit. Die sind mir somit noch was schuldig

Liebe Grüße aus dem Vogtland/Sa.

Jana

Askop
Administrator


Beiträge: 610

09.04.2011 23:54
#19 RE: Kosten Zitat · Antworten

Zitat von Jana
Ich glaube ich muß mich mal an die Planung der nächsten Moped-Tour randrängeln und dann mal Straupitz mit anlaufen.

Gute Idee, siehe unten (Bilder zum Vergrößern anklcken)!

Glück zu!

Angefügte Bilder:
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Jana



Beiträge: 288

09.04.2011 23:58
#20 RE: Kosten Zitat · Antworten

Oh Gott! Ihr Armen. Seit ihr von einer Meute Goldwing Plastik-Bombern überrollt wurden?

Gibt es mehrere Mühlen in Straupitz oder wie funktioniert das mit Mehl und Öl?

Liebe Grüße aus dem Vogtland/Sa.

Jana

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