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Auf dem Weg vom Korn zum Brot muss das Getreide einen wichtigen Verarbeitungsschritt durchlaufen: die Mühle.
Bundesweit ist nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die Zahl der Mühlen in den vergangenen zehn Jahren um fast 100 zurückgegangen. 1999/2000 gab es nach einer Statistik des Verbandes Deutscher Mühlen noch 363 Mühlen, zehn Jahre später waren es nur noch 270. Einen recht starken Rückgang von 308 auf 270 Mühlen allein im vergangenen Jahr erklärt die Branche selbst mehr mit erhebungstechnischen Gründen als Problemen im wirtschaftlichen Umfeld. Mühlen mit einer Jahresverarbeitung von weniger als 500 Tonnen im Jahr werden in der Statistik nicht aufgeführt.
Mit 18 Mühlen liegt Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen bei den Mühlen im Spitzenfeld. Sie können mit einer Verarbeitungskapazität von 1,445 Mio. t nahezu die Hälfte der aktuellen niedersächsischen Weizenernte vermahlen. Auf lediglich 2,87 Mio. t schätzen die amtlichen Statistiker die Gesamternte des wichtigsten Brotgetreides in Niedersachsen, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 15 Prozent.
Ähnlich wie bei anderen Verarbeitungsunternehmen haben die größeren Mühlen mit einer Verarbeitungskapazität von mehr als 100.000 t eine besonders große Stellung im Markt. Zahlenmäßig stellen sie mit bundesweit 27 Unternehmen nur jede zehnte Mühle, vereinigen aber fast zwei Drittel der gesamten Vermahlung auf sich. Gleichwohl können sich auch kleinere Mühlen mit Spezialitäten und regionalen Produkten im Markt halten, gefragt sind im Zuge der bewussten Ernährung in jüngster Zeit insbesondere Schrot- und Vollkornmehle. Den Löwenanteil ihrer Produkte liefern die Mühlen heute an Kunden wie Großbäckereien oder Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie, nur ein verschwindend kleiner Anteil des Weizenmehls wird in Kleinstpackungen für den Bedarf privater Haushalte gefüllt.
Tja, was soll man sagen - etliche Jahrzehnte vereinsmäßige Mühlenerhaltung waren eben für die Katz. Es werden weniger, weniger, weniger... und niemanden stört's, so lange nur eine ausreichende Zahl Flügel an den achteckigen oder runden Türmen hängt! Weiter so - es macht ja nichts, das Mehl kommt ja mitsamt Brot und Brötchen aus der Steckdose.
Allein drei dieser Mühlen, weil die Kinder keine Lust hatten den Betrieb zu übernehmen und sie hatten recht. Wer kann denn heute noch alleine von einer 25-50t/d Mühle leben? Brötchen und Kuchen gibts ja sooo günstig zum Aufbacken bei Aldi, ich weiß das gehöre auch zu "Geiz is..."-Gesellschaft.
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Voggenbergmühle Alfdorf (Welzheimer Wald) www.voggenbergmuehle.de Leistung: vermutlich unter 25 t/d Bei meinem Besuch vor gut 10 Jahren hat sie noch produziert, aber heute???
Ich habe hier die Mühle an sich gemeint, fast alle Mühlen die du Aufführst haben ein Mühlenlädchen. Ich kenne 2 gew. Mühlen mit Lädchen bei denen die Mühle noch ein netter Nebenverdienst ist. Gut zu sehen in Bardowick,von der Windmühle so klasse diese auch ist, kann da keiner leben. ciao
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von Mehltheuerfast alle Mühlen die du Aufführst haben ein Mühlenlädchen.
Richtig, aber eben nur FAST. Weizenmühle Leer (Aneus Müller) hat gar kein Lädchen, Paulicks Mühle in Müschen verkauft nebenbei noch etwas Hundefutter als Handelsware. In Müschen ist das "Lädchen" eher ein Zubrot.
Von der Tendenz her muß man aber der Statistik recht geben: das Mühlensterben fordert noch immer seine Opfer. Nur wenige Kleine haben ihre Nische gefunden und werden damit vielleicht überleben - hoffentlich.
Zitat Nur wenige Kleine haben ihre Nische gefunden und werden damit vielleicht überleben - hoffentlich.
Jep denn ein leben als selbständiger Müller ist kein Zuckerschlecken, irgendwo Angestellt sein hat was für sich. Siehe Senfmühle Morgenroth bei Erfurt, da sind die Tage lang-auch Sonntags
Gruß aus der Klapsmühle! Paul
Andere haben so nutzlose Steinhaufen gebaut, die Pyramiden genannt werden, ich baue lieber Mühlen, die nützen wenigstens den Menschen.
Zitat von MehltheuerIch kenne 2 gew. Mühlen mit Lädchen bei denen die Mühle noch ein netter Nebenverdienst ist. Gut zu sehen in Bardowick,von der Windmühle so klasse diese auch ist, kann da keiner leben.
Den Fall Bardowick hab ich mir aus gutem Grund recht genau angeschaut. Da ist es so, dass der Laden ohne die Mühle nichts wäre und die Mühle aber auch ohne den Laden nichts. Und beides zusammen wär nichts ohne den MENSCHEN bzw. die Familie, die das Ganze zusammen hält.
Als Kleinstmüller hat man eben dann mehrere Standbeine, aber ist evtl.nicht mehr gesellschaftsfähig. Ein lieber Kollege hat dazu gesagt: "Billigmüller haben keine Zeit."
GZ! tannhäuser
Und denkt dazu noch an die teueren Versicherungen für eine Mühle!
Im Thüringer Eichsfeld gibt es auch Mühlen, die geringere Leistung besitzen und nach ca. 12 Jahren Stillstand wieder erfolgreich am Markt tätig sind. Daneben haben aber andere Kollegen schließen müssen.